ATB Spielberg
Nach Schock jetzt auch Insolvenz
ATB Spielberg hat offiziell Insolvenz angemeldet. 360 Mitarbeiter wurden im Frühwarnsystem des AMS gemeldet.
SPIELBERG. Der Schock war groß, als am vergangenen Freitag bekannt wurde, dass die Produktion beim Elektromotorenhersteller ATB Spielberg eingestellt wird. 360 der rund 400 Mitarbeiter müssen demnach das Traditionsunternehmen verlassen. Die chinesische Wolong-Gruppe, seit 2011 Eigentümer des Standorts, will etwa 50 Mitarbeiter in den Bereichen Vertrieb, Logistik, Forschung & Entwicklung weiter in Spielberg beschäftigen.
Insolvenz
Am Dienstag wurde nun auch die Insolvenz der ATB Spielberg angemeldet, wie der Gläubigerschutzverband "Creditreform" berichtete. Demnach wurde ein Antrag für ein Sanierungsverfahren mit Eigenverantwortung beim Landesgericht Leoben gestellt. Die Insolvenzursache wird hauptsächlich mit der aktuellen Corona-Situation begründet.
Lage verschärft
"Starke Umsatzrückgänge und der daraus resultierende Preisdruck an den Absatzmärkten sowie die allgemein unsichere gesamtwirtschaftliche Situation hat die Lage nochmals verschärft", heißt es bei "Creditreform". Rund 800 Gläubiger und 396 Arbeitnehmer sind betroffen. Davon wurden bereits 360 beim Frühwarnsystem des AMS angemeldet.
Hiobsbotschaft
Beim Land Steiermark spricht man von einer "Hiobsbotschaft". Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk: "Die Schließung der ATB Spielberg ist ein schwerer Schlag für die Region." Fassungslos und geschockt zeigte sich Bürgermeister Manfred Lenger: "ATB-Mitarbeiter haben auf Lohnerhöhungen verzichtet, um dem Betrieb zu helfen und stehen nun doch auf der Straße“, bedauert er.
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