Feuerwehren im Einsatz
Heftige Unwetter zogen in der Nacht über Oberösterreich
Großflächiger Stromausfall und etwa 150 Einsätze der Feuerwehren nach heftigem Gewitter. Hagelversicherung meldet massive Schäden in der Landwirtschaft.
OBERÖSTERREICH. Ein heftiges Gewitter hat am späten Sonntagabend für etwa 150 Einsätze der Feuerwehren im Zentralraum Oberösterreichs gesorgt, berichtet laumat.at
Kurz nach 21 Uhr zog ein heftiges Gewitter vom Innviertel über das Hausruckviertel, den Zentralraum in Richtung Niederösterreich. Dabei kam es zu zahlreichen Einsätzen der Feuerwehren. In erster Linie mussten Sturmschäden, Überflutungen sowie Brandeinsätze nach Blitzeinschlägen abgearbeitet werden. Im Donauraum wurde auch Hagel gemeldet.
Strom fiel aus
In der Stadt Wels, Wels-Land sowie in einigen Regionen in Linz-Land und Steyr-Land ist es zu einem großräumigen Stromausfall gekommen. Die Störung - ausgelöst durch einen Blitzschlag im überregionalen Netz - konnte nach rund einer dreiviertel Stunde zumindest für den Großteil der Betroffenen behoben werden.
Im Lift eingeschlossen
40 Einsätze zählte man allein in der Stadt Wels, 20 Einsätze haben Liftanlagen betroffen, in denen aufgrund des Stromausfalls Personen eingeschlossen waren. Viele Wassereintritte und zwei kleinere Sturmschäden mussten ebenso abgearbeitet werden.
Bei den Brandeinsätzen konnte rasch Entwarnung gegeben werden. In Wels-Pernau wurde beispielsweise nach einem Blitzeinschlag ein Brand bei einem Wohnhaus befürchtet, Brand konnte zum Glück keiner festgestellt werden. Einen größeren Schaden gab es jedoch bei direkt an den Einsatzort angrenzenden Ampelanlage im Kreuzungsbereich der B1 Wiener Straße, Linzer Straße mit der B137 Innviertler Straße und der B138 Pyhrnpass Straße. Vermutlich dürfte der Blitzschlag dort einige Komponenten beschädigt haben. Ein Techniker war in den Nachtstunden noch mit der Behebung des Schadens befasst.
Haus abgedeckt
Im Bezirk Linz-Land waren mehrere Sturmschäden abzuarbeiten. In Niederneukirchen wurde beispielsweise ein Haus teilweise abgedeckt. Auf der Baustelle der L564 Wolferner Straße zwischen Hofkirchen im Traunkreis und St. Marien wurde die Baustelleneinrichtung schwerst beschädigt. In den Mittelspannungsleitungen ringsum lagen Bäume. Die Feuerwehr sowie die Straßenmeisterei standen im Einsatz.
Brand nach Blitzschlag
In Tragwein (Bezirk Freistadt) standen kurzzeitig neun Feuerwehren bei einem Kleinbrand an einem Wohngebäude nach einem Blitzeinschlag im Einsatz. Da die örtlichen, sowie die umliegenden Feuerwehren gerade bei einem Brandeinsatz in der Nachbargemeinde Pregarten (Bezirk Freistadt) im Einsatz standen, wurde sicherheitshalber Alarmstufe 2 ausgerufen. Bereits wenige Minuten nach der Alarmierung konnte aber Entwarnung gegeben werden. Der Kleinbrand wurde durch den Regen selbstständig gelöscht. Die Feuerwehr kontrollierte den betroffenen Bereich und konnte den Einsatz dann rasch wieder beenden.
4,6 Millionen Euro Schaden in Landwirtschaft
Die Gewitter mit Starkregen und teilweise schwerem Hagel haben auch in in der Landwirtschaft Spuren hinterlassen. Besonders stark betroffen sind die oberösterreichischen Bezirke Steyr-Land, Linz-Land und Perg. Auf einer Fläche von 7.100 Hektar wurden Ackerkulturen wie Getreide, Mais, Sojabohne, Zuckerrübe und Ölkürbis teilweise massiv zerstört. „Nach ersten Erhebungen durch die Sachverständigen der Österreichischen Hagelversicherung verursachten die gestrigen Unwetter in Oberösterreich einen Schaden in der Landwirtschaft in der Höhe von 4,6 Millionen Euro“, so der zuständige Landesdirektor in Oberösterreich, Wolfgang Winkler. Die weiteren Unwetter schädigten auch die Landwirtschaft in Niederösterreich in der Höhe von 900.000 Euro. Hier traf es vor allem die Bezirke Zwettl, Melk und Amstetten. Auf knapp 6.000 Hektar Agrarfläche wurden Getreide, Mais und Sojabohnen vernichtet.
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