Familienpolitik in Oberösterreich
"Vereinbarkeit von Beruf & Familie ist das Um und Auf"

Für knapp ein Viertel der Österreicher steht der Begriff Familie synonym für Zusammenhalt.  | Foto: panthermedia.net/kzenon
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Wie ist es um die Familienpolitik in Oberösterreich bestellt? Die BezirksRundschau hat zweieinhalb Monate vor der Landtagswahl bei den Parteien nachgefragt.

OÖ. Für knapp ein Viertel der Österreicher steht der Begriff Familie synonym für Zusammenhalt. Und dieser Zusammenhalt wurde mit Corona-Krise und Lockdowns auf eine harte Probe gestellt. Eine Studie des IMAS-Meinungsforschungsinstituts kommt zu dem Schluss, dass für 30 Prozent der Eltern die Beschäftigung der Kinder während der Krise die größte Herausforderung war. Damit liegt die Vermeidung der Langeweile der Kinder noch vor Jobängsten, die "nur" 28 Prozent der Eltern beschäftigten. Grundsätzlich denken mehr als die Hälfte der Österreicher (57 Prozent), dass es eine Familie braucht, um wirklich glücklich zu sein. 21 Prozent meinen, sie seien alleine genauso happy.

Haimbuchner: "Traditionelle Familie"

Landeshauptmann-Stellvertreter und Familienreferent Manfred Haimbuchner (FPÖ), der die Studie in Auftrag gab, verweist auf die enorme Bedeutung von familiären Strukturen in der Pandemie. „Familien sind systemerhaltend, weil diese es schafften, die Gesellschaft während der Pandemie zum Funktionieren zu bringen. Umso mehr muss das Land OÖ Familien tatkräftig unterstützen und ihnen in finanzieller und struktureller Hinsicht bestmöglich unter die Arme greifen“, so Haimbuchner. Grundsätzlich plädieren die Freiheitlichen für eine Stärkung des traditionellen Familienbildes mit Vater, Mutter und Kind und fordern eine steuerliche Entlastung von Familien.

Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ). | Foto: Land OÖ
  • Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ).
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Stelzer: "Haben massiv investiert"

Recht ähnlich sieht das sein Koalitionspartner: "In Oberösterreich haben wir in den letzten Jahren massiv in den Ausbau der Kinderbetreuung investiert. Diesen Weg setzen wir in Oberösterreich konsequent fort. Davon profitieren die Kinder ebenso wie ihre berufstätigen Eltern“, sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). Nachsatz: „Flächendeckende und bedarfsgerechte Kinderbetreuungseinrichtungen sind in Bezug auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf das Um und Auf. Allein heuer investieren wir wieder 239 Millionen Euro in Erweiterung und Flexibilisierung der Angebote.“ Der Landeshauptmann warnt zudem davor, Familien und Mittelstand mit neuen Steuern zu belasten: „Die Kosten für Krisenhilfen dürfen nicht den Familien im Land umgehängt werden“, so der OÖ-Landeschef.

Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). | Foto: Land OÖ

Gerstorfer: "Muss Schluss sein mit Gebühren"

Weit weniger positiv zur Familienpolitik in Oberösterreich äußern sich die Sozialdemokraten. "Es muss Schluss sein mit den Gebühren für Kindergärten und Krabbelstuben. Nur mit einem Rechtsanspruch auf kostenlose Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr können wir sicherstellen, dass Frauen eine echte Wahlfreiheit haben. Zudem muss das Kinderbildungsangebot massiv ausgebaut werden", sagt Parteichefin Birgit Gerstorfer (SPÖ). Außerdem würde eine generelle Arbeitszeitverkürzung mehr Zeit für die Familie bringen, es brauche zusätzliche Leistungen für Schulkinder.

Landesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ). | Foto: Land OÖ

Kaineder: "Lawine von Problemen für Eltern"

Kritik an den Gebühren kommt auch von den Grünen: „ÖVP und FPÖ haben mit der Einführung von Kindergartengebühren eine Lawine an Problemen für Eltern und Familien losgetreten“, sagt Parteichef Stefan Kaineder. Diese Gebühr führe dazu, dass in kleineren Gemeinden aufgrund von Abmeldungen die Nachmittagsbetreuung eingestellt werden musste. „Moderne Familienpolitik sieht anders aus“, meint der Grüne Parteichef.

Landesrat Stefan Kaineder (Grüne). | Foto: Grüne OÖ
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