Raser-Paket
Ministerium greift härter gegen Tempo-Sünder durch

Raser verursachen laut Angaben des Innenministeriums 31,8 Prozent aller tödlichen Unfälle. | Foto: pixabay
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Gerade erst wurde von der Regierung ein Raser-Paket verabschiedet, das Strafen gegen "Tempo-Sünder" härter machen sollte. Obwohl es von vielen Seiten begrüßt wird, fordern einige auch weitergehende Maßnahmen.

SALZBURG. Obwohl es nur wenige Raser auf unseren Straßen gibt, können sie extremen Schaden anrichten. Nun wurde von der Regierung ein Paket vorgestellt, dass härtere Strafen für Raserei möglich macht. Die Verdoppelung der Mindestentzugsdauer des Führerscheins sowie die Erhöhung des Strafrahmens von 2.180 auf 5.000 Euro sind Teil des Pakets. Der Führerschein wird weiterhin ab einer Tempoüberschreitung von 40 Kilometer pro Stunde abgenommen. Im Extremfall sollte Rasern sogar das Auto abgenommen werden. Der Großteil Maßnahmen sollte schon ab Sommer gelten, das gesamte Paket wird bis zum Jahresende umgesetzt.

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Wichtige Maßnahmen

Laut  Innenministerium ist Tempo die Ursache für knapp 32 Prozent aller tödlichen Verkehrsunfälle. Daher sei das jüngst verabschiedete Paket ein Schritt in die richtige Richtung. "Das heute präsentierte Maßnahmenpaket gegen rücksichtslose Raserei im Straßenverkehr bringt schärfere Sanktionsmöglichkeiten gegen unbelehrbare Raser und damit mehr Sicherheit auf unseren Straßen. Es freut mich sehr, dass die Forderungen aus Salzburg, die wir auch mittels Landtagsbeschlüssen verstärkt haben, nun vom Bund umgesetzt werden. Verkehrslanderat Stefan Schnöll hat sich intensiv dafür eingesetzt, jetzt können wir die Früchte dieser Bemühungen ernten", erklärt Simon Wallner, ÖVP-Verkehrssprecher, zufrieden. 

Dort treffen, wo es weh tut

„Mit den Strafverschärfungen wollen wir nicht nur eine generalpräventive Wirkung erzeugen und abschrecken, sondern dort ansetzen, wo es wirklich weh tut: beim Führerschein-Entzug verbunden mit hohen Kosten und in extremen Fällen auch bei der Fahrzeugabnahme“, sagt Stefan Schnöll. „Mit diesem Paket setzen wir nun wirksame Maßnahmen gegen extreme Raserei um. Damit werden wir besonders rücksichtslose Wiederholungstäter, die zum Teil an illegalen Straßenrennen deutlich härter bestrafen. Und wir machen in letzter Konsequenz auch die Beschlagnahme des Fahrzeugs möglich. Denn eines gilt immer: Jede und jeder Tote im Verkehr ist eine oder einer zu viel“, erklärt Leonore Gewessler, Klimaschutzministerin.

Pinzgau weniger betroffen

"Die Situation mit Rasern im Pinzgau ist im Großen und Ganzen ok. Es ist nicht so schlimm wie in der Stadt und auch die Tuninggruppen fallen bei uns nicht – wie in der Stadt – negativ auf. Wir wissen von einer kleinen Raserszene in Saalfelden, die im städtischen Bereich aber vor allem auch auf der B311 fahren. Radarstationen und dergleichen zeigen aber ihre Wirkung und bremsen den Verkehr nachhaltig aus", erklärt Kurt Möschler, Bezirkskommandant der Polizei im Pinzgau. 

Weitere Schritte gefordert

Und obwohl das gerade vorgestellte Raser-Paket von vielen Seiten begrüßt wird, reicht es einigen noch nicht. "Exzessive Geschwindigkeitsübertretungen stellen eine sehr große Gefahr im Straßenverkehr dar. Weiterer Handlungsbedarf in Bezug auf verstärkte wirkungsvolle Maßnahmen ist gegeben. Das Minimalprogramm in der Verkehrssicherheit kostet Menschenleben. Viele Verkehrssicherheitskonzepte - die auch Menschenleben retten können - warten seit Jahren auf Realisierung und müssen endlich umgesetzt werden“, erklärt Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit.

Zusätzliche Maßnahmen sollten folgen

"Die Anzahl der Raser ist gering, der von ihnen verursachte Schaden aber extrem hoch. Deshalb sind die höheren Strafen zu begrüßen. Im Vorjahr wurde 7.960 Personen aufgrund einer Geschwindigkeitsübertretung von mehr als 40 km/h im Ortsgebiet oder mehr als 50 km/h im Freiland der Führerschein entzogen, im Jahr 2019 wurden 7.198 Raser erwischt. Alarmierend ist, dass mehr als ein Drittel der erwischten Raser im Ortsgebiet unterwegs waren, also dort, wo viele zu Fuß unterwegs sind, Kinder, Familien, Seniorinnen und Senioren. Je früher weitere Maßnahmen gesetzt werden, umso mehr Unfälle können verhindert, umso mehr Menschenleben können gerettet werden", erklärt Michael Schwendinger, Experte des Verkehrsclubs Österreich. 

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