Interview
"Frauen und Jugendliche wurden in der Pandemie vergessen"

Marlene Svazek fordert von der Landesregierung: "Mit den Lockdowns muss Schluss sein. Politische Handlungen erwarte ich im Bereich Gesundheit und Pflege. Konkret müssen die Entlohnung und die Rahmenbedingungen für die Beschäftigten verbessert werden."  | Foto: FPÖ Landtagsklub
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  • Marlene Svazek fordert von der Landesregierung: "Mit den Lockdowns muss Schluss sein. Politische Handlungen erwarte ich im Bereich Gesundheit und Pflege. Konkret müssen die Entlohnung und die Rahmenbedingungen für die Beschäftigten verbessert werden."
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Die Salzburger FPÖ will mit einer neuen Kampagne auf die Vergessenen in der Pandemie hinweisen – Frauen, Jugendliche und viele Wirtschaftstreibende seien darunter. 

SALZBURG. FPÖ-Landesparteiobfrau Marlene Svazek will sich nicht länger anhören, dass Corona-Maßnahmen alternativlos seien – "Was dürfen wir in Zukunft noch alles nicht hinterfragen, weil es angeblich alternativlos ist?", fragt sich die Parteichefin.

Frau Svazek im rahmen der Landesparteileitung hat die FPÖ die neue Kampagne "Ist es das wirklich wert?" vorgestellt. Ich unterstelle jetzt aber einmal, dass die Antwort auf diese Frage bereits vorweggenommen ist. Sie ist "Nein", oder? 
MARLENE SVAZEK: Das Stimmt, die Frag ist zynisch gemeint,  kann und soll aber jeder individuell für sich beantworten. Wir wollen mit dieser Kampagne ein Licht auf die Vergessenen in der Pandemie werfen.

Wer sind die Vergessenen?
MARLENE SVAZEK:  Frauen und Familien, Jugendliche und Kinder sowie viele Wirtschaftstreibende.

Fühlst du dich in der Pandemie von der Politik im Stich gelassen?

Wo sehen Sie Probleme?
MARLENE SVAZEK: Wir erleben den größten Anstieg an Frauenarbeitslosigkeit unserer Geschichte. Die Familien belastet diese Situation erheblich und viele Frauen werden gnadenlos in die Abhängigkeit gedrängt. Für Kinder und Jugendliche ist die aktuelle Situation verheerend, denn neben psychischer Belastungen und Ängsten schildern junge Menschen, dass ihnen körperliche Bewegung und das tägliche Leben fehlen. Die Kinder- und Jugendpsychiatrien sind überfüllt. Und Unternehmer in der Gastronomie und Hotellerie kämpfen mit Kurzarbeit, Kündigungen und Unsicherheit hinsichtlich der Öffnungen. 

"Es gibt in Salzburg keine zentrale Abarbeitung der Anträge auf Entschädigungen nach dem Epidemiegesetz. Tausende Unternehmer haben seit Beginn der Pandemie keine Hilfsgelder bekommen."
Marlene Svazek, Landesparteiobfrau der FPÖ Salzburg

Ihre Kritik zielt auf bundespolitische Corona-Maßnahmen ab. Hat Salzburg eine bessere Figur gemacht? 
MARLENE SVAZEK: Es Stimmt, viele dieser Kompetenzfelder sind beim Bund angesiedelt, aber die Entscheidungen der Bundesregierung wurden in Salzburg bereitwillig mitgetragen. An der politischen Arbeit in Salzburg kritisiere ich das Alleinlassen der Seniorenheime in der heißen Phase und das Klatschen für die Fachkräfte im Pflegebereich, ohne Verbesserungsansätze für deren Arbeitsalltag.

FPÖ-Landesparteiobfrau Marlene Svazek: "Was dürfen wir in Zukunft noch alles nicht hinterfragen, weil es angeblich alternativlos ist?" | Foto: FPÖ Landtagsklub
  • FPÖ-Landesparteiobfrau Marlene Svazek: "Was dürfen wir in Zukunft noch alles nicht hinterfragen, weil es angeblich alternativlos ist?"
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Diese Maßnahmen wurden wohl nicht leichtfertig getroffen, sondern schienen in der entsprechenden Phase der Pandemie als notwendig.  
MARLENE SVAZEK: Niemand wusste, wie sich die Pandemie entwickeln würde, aber die erwähnten Probleme in den Familien und Betrieben als Kollateralschaden hinzunehmen, ist nicht in Ordnung. Die Zahlen vorzuschieben und zu behaupten, die Maßnahmen seinen alternativlos, lasse ich nicht gelten. 

Es hätte also Alternativen für harte Lockdowns und Schulschließungen gegeben?
MARLENE SVAZEK: Nichts ist alternativlos. Es gab ja auch andere Lösungsansätze außerhalb Österreichs. Zu behaupten, etwas sei alternativlos ist ein Totschlagargument. Was dürfen wir in Zukunft noch alles nicht hinterfragen, weil es angeblich alternativlos ist? 

Entscheidungen zu hinterfragen und zu kritisieren ist natürlich die Aufgabe der Opposition. Wie geht es Ihnen in dieser aufgeheizten Stimmung mit dem "Job"?
MARLENE SVAZEK: Wer die Corona-Maßnahmen kritisiert ist ein Verschwörungstheoretiker, wer sie befolgt ist ein Hysteriker. Generell brauchen wir wieder eine offene Diskussionsbereitschaft – auf allen Seiten.

"In Diskussionen wurde ich schon als "Covidiot" bezeichnet." 
Marlene Svazek, Landesparteiobfrau der FPÖ Salzburg

FPÖ-Landesparteiobfrau Marlene Svazek will sich nicht länger anhören, dass Corona-Maßnahmen alternativlos seien. | Foto: FPÖ Landtagsklub
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Sie haben in der Kampagne formuliert, wer Ihrer Meinung nach in der Pandemie vergessen wurde. Was fordern Sie von der Landesregierung?
MARLENE SVAZEK: Mit den Lockdowns muss Schluss sein. Politische Handlungen erwarte ich im Bereich Gesundheit und Pflege. Konkret müssen die Entlohnung und die Rahmenbedingungen für die Beschäftigten verbessert werden. 

"Mit einer Pflege-Kampagne mit schönen Fotos von hübschen Pflegerinnen begeistert man niemanden für diesen Beruf."
Marlene Svazek, Landesparteiobfrau der FPÖ Salzburg

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