Unsere Erde
Masterplan Klima und Energie – der Verkehr muss es richten

Um die Klimaziele erreichen zu können, muss in Salzburg mehr geradelt und mit den Öffis gefahren werden. 1,7 Milliarden Euro sollen insgesamt von Land und Bund für Öffis und Rad eingesetzt werden.  | Foto: wildbild/Land Salzburg
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  • Um die Klimaziele erreichen zu können, muss in Salzburg mehr geradelt und mit den Öffis gefahren werden. 1,7 Milliarden Euro sollen insgesamt von Land und Bund für Öffis und Rad eingesetzt werden.
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Die Klima- und Energieziele des Landes sind ambitioniert. Um sie zu erreichen, muss vor allem im Verkehr viel passieren. Ein Viertel aller Autos soll bis 2030 E-Antrieb haben und in Ortszentren sollen kaum noch Autos fahren. Außerdem sollen 26.000 Ölkessel abgebaut, dafür 25 Windräder aufgebaut werden. 

SALZBURG. In 30 Jahren soll Salzburg klimaneutral, energieautonom und nachhaltig sein, das sieht der Masterplan "Klima und Energie 2050" vor. Auf dem Weg dorthin gilt es in Zehn-Jahresschritten drei Etappenziele zu erreichen. Aktuell befinden wir uns in der Etappe bis 2030. Die Ziele für die kommenden neun Jahre wurden am Freitag mit dem Masterplan "Klima und Energie 2030" vorgestellt. Der Plan wurde von den Koalitionspartner gemeinsam mit Experten des Landes erarbeitet. "Er leitet uns an, Tempo, Zeitplan und Richtung einzuhalten“, sagt Landeshauptmann Wilfried Haslauer. 

Etappenziele bis 2030:

 Die Etappenziele 2030 für Salzburg lauten:

  1. Minus 50 Prozent an Treibhausgasen im Vergleich zu 2005. 
  2. 65-Prozent-Anteil von erneuerbaren Energien;
  3. Strom wird zu 100 Prozent aus „Erneuerbaren“ erzeugt.

Die Maßnahmen, die die Regierung zur Erreichung dieser Ziele umsetzen will, betreffen viele Bereiche im Bundesland Salzburg: Verkehr, Mobilität, Gebäude, Energie, Raumordnung und Gemeinden. Insgesamt sollen bis 2030 die jährlichen Treibhausgasemissionen um einen Wert verringert werden, der 1,55 Millionen Tonnen CO2 entspricht.

Infografik Klima und Energie – Salzburgs Masterplan bis 2030 | Foto: Land Salzburg
  • Infografik Klima und Energie – Salzburgs Masterplan bis 2030
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Die Maßnahmen sind in diesen Schwerpunktthemen zusammengefasst
:

1) Verkehr: Der größter „Brocken“ des Plans liegt im Bereich Mobilität.
Das sind die Vorhaben:

  • Durch Preisreduktionen soll die Zahl an Jahreskartenkäufen für die öffentlichen Verkehrsmittel steigen. 
  • Der öffentliche Verkehr wird durch Taktverdichtung und Ausbau des Streckennetzes  attraktiver. 
  • Radwegen und Rad-Infrastruktur wird um 28 Prozent ausgebaut. 
  • Ortskerne und Stadtzentren werden verkehrsberuhigt.
  • Parkgebühren in urbanen Kernbereichen werden eingeführt.
  • Ein Konzept für E-Lieferverkehr wird erarbeitet. 
  • Ein Viertel aller Autos soll bis 2030 mit E-Antrieb fahren. 

1,7 Milliarden Euro sollen insgesamt von Land und Bund für Öffis und Rad eingesetzt werden. 
"Um die Menschen für E-Mobilität zu begeistern, prüfen wir gerade, ob wir neue Förderungen mit zusätzlichen Mitteln aufstellen können", sagt Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn (Grüne). "Im Impulspaket haben wir schon einige Maßnahmen für E-Mobilität vorgezogen gehabt. Auch die Bundesförderung wurde verdoppelt und der Bund hat die Förderungsaktion für Elektro-Nutzfahrzeuge gestartet. Die Anfragen sind daraufhin stark gestiegen und die Budgetmittel ausgeschöpft."

Landesrätin Andrea Klambauer, Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn (v.l.).  | Foto: Land Salzburg / Neumayr – Leopold
  • Landesrätin Andrea Klambauer, Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn (v.l.).
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2) Gebäude und Wohnbau: Ist der Nummer Eins-"Bringer" beim Klimaschutz der Verkehr, ist der "Bringer" Nummer zwei "Phase out Oil" (also Raus aus Öl). 
Das sind die Vorhaben

  • Bis 2030 sollen 26.000 Ölkessel in Häusern ersetzt sein.

Wirkung: Damit werden 184.000 Tonnen CO2 eingespart. Investitionen von 50 Millionen Euro pro Jahr werden dadurch ausgelöst. Der jährliche Förderbedarf für das Land beträgt 15 Millionen Euro

  • Wohnbauförderung mit Lenkungseffekt – von der zersiedelten Verbauung zum mehrgeschossigen Wohnbau. Die Förderung für den mehrgeschossige Wohnbau wurde von 50 Millionen Euro auf 70 Millionen Euro angehoben, während die Förderung für Einfamilienhäuser von 15 Millionen Euro auf drei Millionen Euro gekürzt wurde. 
  • Die Sanierungsförderung wurde um ein Drittel auf über 15 Millionen Euro erhöht. 
  • Die Zuschläge für die Errichtung von Holzbauten wurden ebenfalls deutlich erhöht, die Zuschlagspunkte bei Massivholzbau und Hybridbau wurden verdoppelt. 

"Meine Ziele im Wohnbau sind es, die Zersiedelung zu stoppen und nachhaltig sowie verdichtet zu bauen. Wir fördern daher verstärkt mehrgeschossigen Wohnraum und das Sanieren von Altbestand", sagt Landesrätin Andrea Klambauer (Neos). 

3) Energie: Importe zurückfahren und freie Bahn für die "Erneuerbaren". 
Das sind die Vorhaben

  • Die Energieimporte sollen um 40 Millionen pro Jahr verringert werden. 
  • Wasserkraft, Windkraft, Photovoltaik und Kraft-Wärme-Kopplung sollen ausgebaut werden. 
  • Mehr Geld wird es für Photovoltaik geben, sowohl für Private als auch für das Gewerbe. 
  • Die Versorgung mit Fernwärme wird weiter ausgebaut und zur Erzeugung sollen künftig noch mehr erneuerbare Energieträger zum Einsatz kommen. 
  • Die Energieraumplanung wird weiterentwickelt. 

Wirkung: Damit sollen sich die fossilen Energieimporte um vier Millionen Euro pro Jahr reduzieren. 16 Millionen Euro pro Jahr sollen eingesetzt und jährliche Investitionen von 127,5 Millionen Euro ausgelöst werden. 

"Wir sehen Potentiale in der Wasserkraft und wollen diese bis 2030 um 220 Gigawattstunden ausbauen. Auch Windpark sollen entstehen. Der Plan ist nach wie vor, dass bis 2030 insgesamt 25 Windräder an drei bis vier Standorten stehen. Alleine auf dem Windsfeld könnte zum Beispiel ein Drittel aller geplanten Windräder Platz finden", sagt Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn. 

4) Raumplanung: Vorausschauende Raumplanung.
Das sind die Vorhaben:

  • Gute Raumplanung soll Bodenverbrauch und Flächenversiegelung einschränken. 
  • Kürzere Wege senken den Mobilitätsaufwand der Haushalte. 
  • Doppelte Wärmeinfrastruktur wird vermieden. 

Das Land will Gemeinden bei der Entwicklung zukunftsfähiger Raumstrukturen unterstützen. 

Dass die Ziele ambitioniert sind, wissen die Koalitionspartner, aber sie seien realisierbar. „Wir haben mit dem Masterplan eine exakte Streckenbeschreibung und sind überzeugt, Salzburgs ehrgeizige Klima- und Energieziele gemeinsam zu erreichen“, so Haslauer.

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