Urlaub daheim
Grüner Mehrwert statt Meerblick

Anstelle von Strandspaziergängen radelt und wandert die WOCHE-Testfamilie heuer durch die steirische Bergwelt. | Foto: Steiermark Tourismus/Gleichweit-Nistelberger
  • Anstelle von Strandspaziergängen radelt und wandert die WOCHE-Testfamilie heuer durch die steirische Bergwelt.
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Der Liegestuhl am Strand wird heuer vielerorts gegen die Brettljause auf der Alm getauscht. Dass viele Österreicher im heurigen Sommer Corona-bedingt im eigenen Land urlauben und damit auch ihr Geld hier bleibt, ist nur einer von zahlreichen positiven Aspekten der derzeitigen „Reiselage“. Für Anhänger des Nachhaltigkeitsgedankens ist die Situation ebenfalls zum „juchazen“, denn – Hand aufs Herz – dass ein Urlaub quasi ums Ecks tausendmal „grüner“ zu bewerten ist, als jede Reise mit Auto oder gar Flugzeug in ferne Gefilde ist im wahrsten Sinne des Wortes naheliegend.
Die WOCHE hat daher anhand einer fingierten „Testfamilie“ verschiedene Varianten des ökologischen Fußabdrucks berechnet, die diese Familie bei unterschiedlichen Urlaubsdestinationen hinterlassen würde.

Die Ausgangslage

Unsere Testfamilie besteht aus Vater Manfred, Mutter Petra sowie den Töchtern Manuela und Patrizia, sie sind zehn und zwölf Jahre alt und ebenso wie ihre Eltern sehr bewegungsfreudig. Die Familie lebt in Graz und verreist normalerweise zwei Wochen in den Sommerferien ans Meer. Zunächst für eine Woche nach Caorle, klassisch mit dem eigenen Pkw – in unserem Fall einem Benziner Baujahr 2017 – sowie eine weitere Woche per Flugzeug auf die griechische Insel Naxos. Genächtigt wird jeweils in einem 3-Sterne-Mittelklasse-Hotel, gegessen wird alles, was die mediterrane Küche so hergibt, eben von Salami-Pizza bis hin zu Souvlaki. Am Urlaubsort sind Manfred und Co. jeweils sehr sportlich unterwegs, bis auf das Taxi vom Flughafen auf Naxos zum Hotel wird kein motorisiertes Verkehrsmittel benötigt. Zwischendurch werden hier wie dort ein paar Kilometer geradelt, der Rest wird zu Fuß zurückgelegt, gelaufen oder natürlich geschwommen.
In Caorle hinterlässt unsere vierköpfige Familie unter den geschilderten Voraussetzungen nach einer Woche einen ökologischen Fußabdruck von insgesamt 336.000 m² beziehungsweise eine CO2-Last von 1.428 kg. Auf der etwas weiter entfernten Insel Naxos sind es gar 662.140 m² beziehungsweise eine CO2-Belastung von über drei Tonnen.

Der Vergleich

Heuer heißt es die beiden Urlaubswochen steirisch zu verteilen, daher fällt im Familienrat die Wahl auf eine Woche in den Bergen in Schladming und eine Woche in der steirischen Toskana in Gamlitz. Die An- und Rückreise erfolgt auch in beiden Fällen im Familienkombi. Untergebracht sind Eltern und Töchter jeweils in Pensionen, die Verpflegung reicht von Kernöleierspeis‘ bis hin zu gegrilltem Fisch aus heimischen Gewässern. Die Woche in der Südsteiermark wird sportlich am Drahtesel, wandernd und badend verbracht. Im Ennstal stehen größere Bergtouren, aber auch Mountainbiken am Programm. Der Einfachheit halber legen Manfred, Petra, Manuela und Patrizia jeweils rund 100 Kilometer pro Woche am Rad zurück.
Dabei erzeugen sie in Gamlitz einen ökologischen Fußabdruck von insgesamt 103.288 m² beziehungsweise eine CO2-Last von 452 kg. In Schladming sind es hingegen insgesamt 132.000 m² beziehungsweise eine CO2-Last von 580 kg.
In Sachen Urlaubsplanung ist sich unsere Testfamilie damit sicher: „Meer ist Meer, aber die Steiermark kann mehr.“

Das Berechnungsmodell

Der ökologische Fußabdrucksrechner, der für diesen Beitrag herangezogen wurde, ist in einem Projekt der Technischen Universität Graz entstanden und hier abrufbar.

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