Steirische AIDS-Hilfe
Auf Test-Tour in den steirischen Bezirken

- Der Geschäftsführer der AIDS-Hilfe Steiermark Manfred Rupp, die Voitsberger Bezirkshauptfrau Elisabeth Kladiva, Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl und der Voitsberger Bürgermeister Bernd Osprian
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Jedes Jahr macht die AIDS-Hilfe in einem anderen Bezirk der Steiermark halt, um HIV vermehrt ins Gedächtnis zu rufen, auf ihr Unterstützungs-Angebot aufmerksam zu machen und kostenlose Tests vor Ort in den Regionen zu bieten. Heuer ist der Bezirk Voitsberg an der Reihe.
STEIERMARK/VOITSBERG. "In der Steiermark gibt es pro Jahr etwa 40 HIV-Neudiagnosen. Das heißt, wir finden im Durchschnitt immer noch eine Person pro Woche, bei der eine HIV-Infektion zum ersten Mal festgestellt wird, und das alleine in der Steiermark. Infizierte Personen gibt es hierzulande rund 1000."
Mit solchen Zahlen macht Manfred Rupp, der Geschäftsführer der AIDS-Hilfe Steiermark, auf Testangebote im gesamten Bundesland aufmerksam, denn eine Teststation seiner Institution tourt jedes Jahr in einen anderen steirischen Bezirk, so zuletzt im November 2023 nach Deutschlandsberg (MeinBezirk berichtete).
"Mit der Bezirkstour ermöglicht die AIDS-Hilfe Steiermark niederschwellige Beratungs- und Testangebote in den Regionen. Danke für diese wertvolle Arbeit für die Gesundheit der Steirerinnen und Steirer."
Karlheinz Kornhäusl, Gesundheitslandesrat

- Bei einer Pressekonferenz in Voitsberg wurde auf die Aktionen der AIDS-Hilfe Steiermark aufmerksam gemacht.
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Teststation in Voitsberg
Heuer macht die AIDS-Hilfe im Bezirk Voitsberg, genauer gesagt in der Bezirksstelle des Roten Kreuzes, Station, wo am 25. November von 16 bis 19 Uhr anonyme und kostenlose HIV-Tests sowie verbilligte Tests auf Syphilis, Hepatitis, Tripper und Chlamydien angeboten werden. "Wer nicht an HIV denkt, hat ein höheres Risiko, es zu bekommen. Oft herrscht die Meinung, das Thema sei nur für die Jugend relevant. Tatsächlich werden späte Diagnosen am häufigsten bei heterosexuellen Menschen über 40 gestellt und das verstärkt im ländlichen Raum", ergänzt Rupp.
Die Krankheit zusammengefasst
- HI-Virus kann von Mensch zu Mensch übertragen werden
- unbehandelte HIV-Infektion führt zu AIDS
- AIDS ist unbehandelt eine tödliche Krankheit
- nicht heilbar, aber gut behandelbar
- Übertragung durch ungeschützten Sex
- Schutz durch Kondom/Femidom, PrEP, Status kennen
Die Krankheit in Zahlen
- 401 Neudiagnosen 2023 in Österreich
- 8.400 bis 9.000 geschätzte HIV-Positive in Österreich
- 38 Neudiagnosen 2023 in der Steiermark
- 1000 geschätzte HIV-Positive in der Steiermark

- HIV frühzeitig zu erkennen ist nicht nur wichtig, um sich selbst, sondern auch andere zu schützen.
- Foto: DenisNata/panthermedia
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Stellenweise noch Tabuthema
"Aids ist leider noch immer ein Tabuthema in der Gesellschaft, vor allem im ländlichen Raum. Wie bei allen Gesundheitsthemen ist das Reden darüber ein erster Schritt, um das Bewusstsein der Menschen zu stärken und damit erst die Chance zu bekommen, Unterstützung und Rat anzubieten", betont der Voitsberger Bürgermeister Bernd Osprian.
Elisabeth Kladiva, die Voitsberger Bezirkshauptfrau, schließt sich dem an: "Auch, wenn HIV heute gut behandelbar ist, ist nach wie vor die Aufklärung über diese Infektion entscheidend, um Diagnosen rechtzeitig stellen zu können, Vorurteile abzubauen und Betroffenen zu helfen."
Tests können Leben retten
Was die Tests, die übrigens auch beim Blutspenden durchgeführt werden, besonders wichtig macht: Bei einer späten Diagnose ist das Immunsystem bereits stärker geschädigt, was die Ausgangslage für die Therapie verschlechtert. Mit einer frühzeitigen Diagnose sind ein geregelter Alltag, die Ausübung aller möglichen Berufe, selbst Leistungssport möglich, und bei strikter Behandlung kann sogar die Übertragbarkeit der Krankheit eingedämmt werden, wie Manfred Rupp betont. Und mittlerweile ist die Behandlung selbst auch viel unkomplizierter als noch vor einigen Jahren.
HIV-Positive, die nicht von der Infektion wissen, können das Virus unbewusst weitergeben. Rund 90 Prozent der HIV-Übertragungen passieren dabei in Österreich bei ungeschütztem Sex.
"Information und ein bewusster Umgang mit der eigenen sexuellen Gesundheit sind die wichtigsten Werkzeuge, die wir haben, um die HIV-Pandemie zu beenden", so Manfred Rupp abschließend.
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