Unerwarteter Erfolg
Gesteigerte Impfraten bei Kindern in der Steiermark
Die Wissenschaftliche Akademie für Vorsorgemedizin meldet eine Steigerung der allgemeinen Impfraten bei Kindern in der Steiermark. Die Entwicklung wird auf eine gelungene Aufklärungsarbeit zurückgeführt.
STEIERMARK. Beim Thema Impfung kommen nach über zwei Jahren Corona-Pandemie schnell Assoziation zur emotional diskutierten Corona-Schutzimpfung und damit einhergehend zum Thema Impfskepsis und Verunsicherung auf. Dem steht nun eine durchaus überraschende Nachricht entgegen: Die Wissenschaftliche Akademie für Vorsorgemedizin (WAVM) meldet eine Steigerung der allgemeinen Impfrate bei Kindern bis zum Schulalter in der Steiermark.
„Es ist ein eher nicht zu erwartender Erfolg, der daher doppelt so hoch einzuschätzen ist.” Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß
Michael Adomeit, Obmann der Wissenschaftlichen Akademie für Vorsorgemedizin meint diesbezüglich: „Gerade durch die offenen Debatten und die durch das Thema Corona-Schutzimpfung entstandenen Verunsicherungen bei steirischen Eltern ist dieser Erfolg eine Bestätigung gelungener Aufklärungsarbeit durch viele engagierte Kinder- und Hausärztinnen und Hausärzte.”
Sechsfachimpfung und und MMR
Verglichen werden im aktuellen Jahresbericht der WAVM die Daten des Gratisimpfprogramms der Jahre 2019 bis 2022 aus der steirischen Impfdatenbank. Mit Stand 2022 zeigen sich leichte Steigerungsraten bei allen Gratis-Impfungen, die ab der siebenten Lebenswoche bis zum Schuleintritt angeboten werden. Konkret betrug die Impfrate bei der Sechsfachimpfung 87 Prozent, also um zwei Prozentpunkte mehr als 2019. Die vollständige MMR-Impfung gegen Masern, Mumps, Röteln konnte sogar um vier Prozentpunkte – von 82 Prozent auf 86 Prozent – gesteigert werden. Und auch die Rotaviren-Grundimmunisierung und die Pneumokokken-Impfung wurden deutlich häufiger genutzt.
Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß sieht diese Entwicklung als großen, wenn auch unerwarteten Erfolg und betont, beim Thema Kinderimpfen dürfe man sich keinesfalls auf hohen Impfraten ausruhen, sondern müsse dranbleiben: "Wir brauchen ein positives Klima für Aufklärung, für Gespräche und letztendlich für den medizinischen Fortschritt, der wissenschaftlich eindeutig belegbar ist." Auch betont sie, dies gelte ebenso für die Corona-Schutzimpfung für Kinder.
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