Psychologische Unterstützung
Sofortmaßnahmen für Lehrlinge in der Krise
Das neue Angebot der Arbeiterkammer Steiermark "AKtiv statt depressiv" soll rasche und vor allem kostenlose Hilfe für Lehrlinge in Krisensituationen bieten.
STEIERMARK. Seit der Pandemie hat sich die psychische Gesundheit junger Menschen verschlechtert. Eine Studie aus dem Jahr 2021 unter 800 Jugendlichen zwischen 14 und 24 Jahren zeigte, dass sich jede und jeder Dritte Sorgen um die Zukunft macht - MeinBezirk.at berichtete. Viele von ihnen schaffen es nicht allein aus dem Tief und brauchen professionelle Unterstützung.
Ein neues Angebot - und zwar speziell für Lehrlinge - bietet jetzt die Arbeiterkammer Steiermark (AK). „AKtiv statt depressiv“ ist ein Projekt der AK in Kooperation mit dem Unterstützungsverein der Schulpsychologie Steiermark und soll helfen, akute Krisenzeiten gut zu meistern. Denn in den Beratungen der Abteilung Jugend und Lehrausbildung der AK zeigt sich, dass die psychischen Belastungen unter Lehrlingen pandemiebedingt massiv gestiegen sind.
Das wirkt sich auch unmittelbar auf das Lehrverhältnis aus: „Wir wollen Lehrlinge unterstützen, indem sie durch rechtzeitige Intervention weiterhin in der Ausbildung bleiben und ihre Lehre nicht vorzeitig abbrechen“, erklärt AK-Präsident Josef Pesserl.
Unterstützung für Personen in und nach der Lehre
Ziel der neuen Initiative ist also die Erweiterung der psychologischen Behandlungsmöglichkeiten für Jugendliche in Lehrverhältnissen. „Mit ,AKtiv statt depressiv‘ stellen wir 50 Behandlungsplätze mit bis zu zehn Beratungseinheiten zur Verfügung, wodurch betroffenen Lehrlingen rasch und kostenlos geholfen wird“, führt Pesserl aus. Die Gespräche werden ausschließlich von qualifizierten klinischen Psychologinnen und Psychologen mit Berufserfahrung bei Jugendlichen eingesetzt.
Zuletzt wurden im Jahr 2021/22 im Zuge des Projektes „Help4You“ mithilfe der AK insgesamt 100 psychologische Betreuungsplätze für Schülerinnen und Schüler geschaffen. Der Bedarf nach kostenloser, psychologischer Unterstützung ist aber weiterhin groß, weiß Josef Zollneritsch, Leiter der Abteilung Schulpsychologie und Schulärztlicher Dienst in der Bildungsdirektion: „Nach wie vor werden psychologische Behandlungen nicht von den Gesundheitskassen unterstützt.“ Anmeldungen sind unter der Schulpsychologenakademie möglich.
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