Luftqualität
Steirische Luft ist gut, aber könnte noch besser sein

Die Feinstaub-Belastung gefährdet die Luftqualität, vor allem im Ballungsraum Graz.  | Foto: Oliver Wolf
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  • Die Feinstaub-Belastung gefährdet die Luftqualität, vor allem im Ballungsraum Graz.
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Die Luftqualität in der Steiermark ist überwiegend gut. Besonders die Feinstaub-Belastung, die eine ernste Bedrohung für Gesundheit und Lebensqualität darstellt, ist jedoch nach wie vor hoch. Ein zweites Sorgenkind stellen Stickstoffoxide dar, die aus dem hohen Verkehrsaufkommen resultieren. 

STEIERMARK. Wir sehen sie nicht und hören sie nicht, können aber dennoch nicht ohne sie: Die Rede ist von der Luft, die wir täglich einatmen und von deren Qualität unsere Gesundheit in hohem Maße abhängt.
Blickt man auf Echzeit-Diagramme für Luftqualitätsdaten kann man - um im Jargon unseres Themas zu bleiben - zunächst einmal "durchatmen". Denn die Steiermark bewegt sich vorwiegend im grünen bzw. im moderaten Bereich und weist demzufolge eine gute Luftqualität auf. 

Die Luftqualität verändert sich stündlich. Grundsätzlich bewegt sich die Steiermark aber durchaus im grünen Bereich. | Foto: Screenshot IQAIR
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Traditionell hohe Feinstaub-Belastung

Allerdings zeigen differenzierte Auswertungen, dass vor allem im Bereich der Feinstaub-Belastung noch Nachholbedarf besteht. Dies gilt in besonderem Maße für den Großraum Graz, da beispielsweise in der Messstelle Graz Don Bosco wiederholt über den Grenzwerten liegende Schadstoffkonzentrationen gemessen wurden. In den letzten beiden Jahren scheint sich diese Tendenz zwar abzuschwächen, da sowohl 2020 als auch 2021 lediglich an 17 bzw. 16 Tagen der Richtwert überschritten wurde. Zur besseren Einordnung: Laut Immisionsschutzgesetz-Luft sind 25 Überschreitungen zulässig. Allerdings könnten diese grundsätzlich vielversprechenden Werte unter anderem auf das niedrigere Verkehrsaufnahmen während der Lockdowns zurückzuführen sein.

Die Grenzwerte für die Feinstaub-Belastung werden seit einigen Jahren seltener überschritten. Im Österreichvergleich weist die Steiermark aber traditionell eine hohe Belastung auf.  | Foto: Screenshot Umweltbundesamt
  • Die Grenzwerte für die Feinstaub-Belastung werden seit einigen Jahren seltener überschritten. Im Österreichvergleich weist die Steiermark aber traditionell eine hohe Belastung auf.
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Im laufenden Jahr 2022 wurde der Grenzwert in der Messstelle Graz Don Bosco bisher an sechs Tagen überschritten. Auffällig ist jedoch, dass von den zehn Messstellen, die österreichweit die höchsten Feinstaubwerte aufweisen, sieben in der Steiermark lokalisiert sind.

Auch eine punktuelle Betrachtung für den 1. Juni 2022 spiegelt das steirische Problem mit der Feinstaub-Belastung wider, da der Ballungsraum Graz die österreichweite Statistik anführt. Dahinter folgen die Steiermark ohne den Ballungsraum Graz, Oberösterreich ohne Linz sowie Vorarlberg. 

Verkehrsproblem in Graz 

Neben der Feinstaub-Belastung spielen auch Stickstoffoxide eine zentrale Rolle, die als unerwünschte Nebenprodukte bei der Verbrennung von Brenn- und Treibstoffen entstehen und die menschliche Lungenfunktion beeinträchtigen. Wenngleich steiermarkweit die Ausstöße großer Einzelemittenten weitgehend reduziert werden konnten, bleibt die Verschmutzung durch den Verkehr weiterhin virulent.

Dies bestätigt auch ein Bericht des Rechnungshofs, der mit der Steiermark hart ins Gericht geht und im Zeitraum 2014 bis 2019 keine Verbesserung der Luftgütesituation feststellen kann. Besonders betroffen ist erneut der Großraum Graz, darüber hinaus aber auch Abschnitte der A 2 Süd Autobahn und der A9 Phyrn Autobahn. Verkehrsspezifische Maßnahmen zur Reduktion der Luftverschmutzung, wie ein verpflichtender autofreier Tag oder eine City-Maut für Graz, wurden bislang allerdings noch nicht umgesetzt. 

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