"Griaß di, Zukunft"
So lange sind Osterfleisch und Co haltbar

Die Osterware im Check: Wie lange sind Osterfleisch, Eier, Brot und Co genießbar? MeinBezirk.at hat für dich den Überblick. | Foto: Panthermedia
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Viele Lebensmittel, die nach Ostern im Müll landen, sind noch genießbar, denn die Haltbarkeit wird oft unterschätzt. Das "Griaß di, Zukunft!"-Team von MeinBezirk.at hat einige Lebensmittel einmal genauer unter die Lupe genommen und klärt auf, was wie lange haltbar ist. Wichtige Infos dazu gibt es auch von der steirischen Landesbäuerin Viktoria Brandner. 

STEIERMARK. In der Steiermark wandern 170.000 Tonnen genießbare Lebensmittel jährlich in den Müll. Umgerechnet heißt das, dass jeder steirische Haushalt im Jahr 800 Euro einfach wegwirft. Vor allem nach den Feiertagen landen sehr viele genießbare Lebensmittel im Müll – auch zu Ostern.

"Eine konkrete Zahl über den Ostermüll in der Steiermark gibt es nicht. Es ist aber generell spürbar, dass vor Feiertagen oft über die Notwendigkeit hinaus eingekauft wird und dadurch die Lebensmittelabfälle steigen. Zu Ostern befinden sich noch viele genießbare und nicht abgelaufene Osterwaren wie zum Beispiel Backwaren in den heimischen Abfallbehältern."
Rene Hochegger, Abfallwirtschaftsverband Murau

Das ist allerdings nicht notwendig, denn die Osterware ist auch noch nach den Feiertagen genießbar. Hier ist ein Überblick über die Haltbarkeit der Osterprodukte, wie ein Greenpeace-Langzeitcheck 2023 zur Haltbarkeit von Lebensmitteln zeigt. 

Griaß di, Zukunft

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Haltbarkeit von Osterware

Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) wird oft viel zu früh angesetzt. Auch zwei Monate (59 Tage) nach Überschreiten des Mindesthaltbarkeitsdatums sind frische Eier, Striezel, Mischbrot, Selchroller sowie Frischkäse unbedenklich und nach wie vor genießbar. 

Mindesthaltbarkeitsdatum

Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) wird auf Produkten mit den Worten „mindestens haltbar bis...“ angegeben. Viele Menschen sind über die Aussagekraft des MHD verunsichert. Umgangssprachlich wird es fälschlicherweise Ablaufdatum genannt. Das MHD ist allerdings nur eine „Frischegarantie“ des Herstellers, die angibt, bis wann ein Produkt ungeöffnet und bei richtiger Lagerung mindestens genießbar bleibt. Es wird vom Produzenten in der Regel eher kurz angesetzt, um etwaigen Haftungsfragen zu entgehen.
Die Faustregel lautet: Wenn ein Produkt noch gut riecht, schmeckt und aussieht - kann es auch nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum problemlos gegessen werden.

Beim Greenpeace-Check waren die hart gekochten Eier mindestens zwei Wochen über das MHD hinaus haltbar – ein Monat nach Ablauf des MHD fielen sie dann bei der sensorischen Untersuchung durch. Die restlichen Osterprodukte (Mischbrot, Striezel, Selchroller, Frischkäse) bestanden die sensorische und mikrobielle Untersuchung auch noch zwei Monate nach dem MHD ohne Auffälligkeiten.

Diese Produkte wurden von Greenpeace getestet und sind zwei Monate nach Ablauf des MHD noch genießbar. | Foto: Mitja Kobal/Greenpeace
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Tipps zur Lagerung

Eine wichtige Rolle spielt die Lagerung: "Bei so gut wie allen Produkten hilft es, sie dunkel, kühl und trocken zu lagern. Fleisch legt man in das unterste Kühlschrankfach und Brot bei Zimmertemperatur in die Brotdose", erklärt Melanie Ebner, Landwirtschaftssprecherin bei Greenpeace in Österreich.

Eier lagert man am besten im mittleren Kühlschrankfach mit der spitzen Seiten nach unten. | Foto: Pixabay
  • Eier lagert man am besten im mittleren Kühlschrankfach mit der spitzen Seiten nach unten.
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Dass die Lagerung eine wichtige Rolle spielt, berichtet auch die steirische Landesbäuerin Viktoria Brandner. Ihr Tipp: "Osterfleisch am besten in ein leicht angefeuchtetes Tuch einschlagen und im Kühlschrank lagern. Nicht in Folie einwickeln oder in Plastikbehältern aufbewahren. Auch Einfrieren ist möglich."

Die Haltbarkeit von (Oster-)Eiern

Ostereier sind durch das Kochen und die Behandlung länger haltbar. Die Haltbarkeit hängt vom Zustand des rohen Eies vor dem Kochen ab

"Selbst gekochte (und gefärbte) Eier sind bei guter Lagerung zirka zwei Wochen haltbar, wenn die Schale unbeschädigt ist und die Eier nach dem Kochen nicht abgeschreckt wurden. Die Eier müssen aber bei konstanter Temperatur gelagert werden. Verdorbene Eier erkennt man an ihrem fauligen Geruch."
Viktoria Brandner, Landesbäuerin Steiermark

Tipp

Übrigens: Das Abschrecken gekochter Eier ist unnötig. Es bringt keinen Vorteil. Ganz im Gegenteil: Das sterile Innere würde sich zusammenziehen und der entstandene "Hohlraum" würde Platz für mögliche Keime bieten. Das kann die Haltbarkeit verkürzen.
Viktoria Brandner ist Landesbäuerin der Steiermark und hat wertvolle Tipps zur Lagerung von Osterfleisch, Eiern und weiteren Produkte. | Foto: Bernhard Bergmann
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Laut der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) sind gekochte Eier ungekühlt lagerfähig. Aber Achtung: "Einmal gekühlt, immer gekühlt. Das heißt, war ein Eierkarton einmal im Kühlschrank, sollte er auch weiterhin dort gelagert werden. Am wichtigsten für die Eier – egal, ob gekocht oder frisch – sind möglichst konstante Temperaturen", erklärt Brandner.

Frischetest der Eier

Laut der Ages werden frische Eier mit einer Haltbarkeit von maximal 28 Tagen ab Legedatum im Handel angeboten. Verkauft dürfen sie bis maximal 28 Tage ab Legedatum werden.

"Um die Schutzfunktion der Schale nicht zu beeinträchtigen, ist es wichtig, Feuchtigkeit zu vermeiden und Eier keinesfalls zu waschen. Da Eier durch die poröse Schale leicht Fremdgerüche annehmen, sollte man sie von stark riechenden Lebensmitteln wie gereiftem Käse fernhalten. Ein frisches Ei erkennt man daran, dass sich der Dotter beim Aufschlagen wölbt und das Eiklar nicht auseinanderläuft", rät Expertin Brandner. 

Ein Tipp: Ist man sich unsicher, ob das Ei noch genießbar ist, kann man einen ganz einfachen Test durchführen. Man legt das Ei in eine Schale voller Wasser. 

Geht das Ei unter und bleibt flach auf dem Boden liegen, dann ist das Ei frisch. Etwas ältere Eier schweben im Wasser und sollten so bald wie möglich verarbeitet werden. Wenn das Ei oben aufschwimmt beziehungsweise wenn die stumpfe Spitze aus dem Wasser ragt, ist das Ei nicht mehr zum Verzehr geeignet.

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