Heuer schon 59 Verkehrstote
1.025 weiße Kreuze stehen an den Straßen

Verkehrs-Landesrat Anton Lang (r.) ließ 1.025 weiße Kreuze in der Steiermark aufstellen. Im Bild mit Verkehrssicherheitsexpertin Maria Knauer-Lukas und einem Kollegen des STED. | Foto: Land Steiermark
2Bilder
  • Verkehrs-Landesrat Anton Lang (r.) ließ 1.025 weiße Kreuze in der Steiermark aufstellen. Im Bild mit Verkehrssicherheitsexpertin Maria Knauer-Lukas und einem Kollegen des STED.
  • Foto: Land Steiermark
  • hochgeladen von Harald Almer

Seit einigen Tagen stehen am Rand der Landes- und Bundesstraßen und bei Bahnübergängen wieder weiße Kreuze. Diese Aktion wird heuer das fünfte Mal durchgeführt. Jedes weiße Kreuz weist auf eine Unfallstelle hin, wo ein Mensch tödlich verunglückt ist. 1.025 Kreuze stehen bis Mitte Dezember. 37 Prozent der tödlichen Unfälle geschahen wegen nicht angepasster Geschwindigkeit.

STEIERMARK. 1.025 weiße Kreuze werden heuer entlang der steirischen Landes- und Bundesstraßen und bei Bahnübergängen aufgestellt und bleiben bis Mitte Dezember stehen. Die Aktion des Landes Steiermark wird bereits zum fünften Mal durchgeführt. Jedes weiße Kreuz weist auf eine Unfallstelle hin, wo ein Mensch tödlich verunglückt ist.

"Wir wollen mit der Aktion betroffen und aufmerksam machen", sagt Verkehrsreferent und LH-Stv. Anton Lang. "Das weiße Kreuz bringt den tödlichen Unfall wieder in Erinnerung." Betrachtet man die Stelle der weiße Kreuze, so erkennt man oft, dass es nicht immer gefährliche Straßenstellen sind, wo Menschen sterben. 

„Die weißen Kreuze sollen bewusst jene Stellen sichtbar machen, an denen ein Mensch sein Leben verloren hat. Sie sollen das Bewusstsein stärken, dass ein Unfall jederzeit und an jedem Ort passieren kann und aufzeigen, wie schnell überhöhte Geschwindigkeit oder Ablenkung zu verheerenden Folgen führen können."
Verkehrsreferent LH-Stv. Anton Lang

Reale Unfallzahlen

Das Land Steiermark will auch den Vorbeifahrenden drastisch vor Augen führen, dass der tödliche Ausgang eines Unfalls wirklich passiert und sich nur in der Statistik versteckt. Diese Statistik vom Kuratorium für Verkehrssicherheit zeigt, dass es in der Steiermark heuer vom 1. Jänner bis 1. Oktober bereits 59 Verkehrstote gab. Im gleichen Zeitraum des Vorjahrs waren es 58, vor zwei Jahren "nur" 39 Verkehrstote. 

Viele Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer, die noch nicht unmittelbar in einem Unfall verwickelt waren, wo Menschen gestorben sind, stehen diesen Zahlen oft skeptisch oder ablehnend und distanziert gegenüber. Gerade in Zeiten wie diesen, wo mit Zahlen Tatsachen beschrieben werden, erscheint es Anton Lang umso wichtiger, die Bedeutung eines tödlichen Verkehrsunfalls schlichtweg vor Augen zu führen. 

Nicht angepasste Geschwindigkeit

Die 1.025 weißen Kreuze stehen entlang von steirischen Bundes- und Landesstraßen und bei Eisenbahnkreuzungen. Vermutliche Hauptunfallursache ist mit 37 Prozent die nicht angepasste Geschwindigkeit. An zweiter Stelle stehen Ablenkung und Unachtsamkeit mit 21 Prozent. Die am meisten betroffene Altersgruppe unter den Getöteten auf Freilandstraßen sind mit fast einem Drittel die Jugendlichen zwischen 18 und 22 Jahren. Zu einem überwiegenden Teil betrifft es die Pkw-Fahrerinnen und Fahrer und Insassen (54 Prozent). Ein viertel der tödlichen Unfälle sind Motorradfahrerinnen und -fahrer. Zu 60 Prozent ereignen sich tödliche Unfälle am Tag, zu 75 Prozent auf trockener Fahrbahn.

Der Grund, warum ein weißes Kreuz als Symbol für den Tod gewählt wurde, ist, dass in unseren Breitengraden das Kreuz als Symbol für den Tod steht und auch am schnellsten mit dem Tod verbunden wird. "Wir wollen erreichen, dass der Verbeifahrende in Sekundenschnelle assoziiert, hier ist ein Mensch gestorben." Laut Lang gab es in den letzten vier Jahren sehr positive Rückmeldungen auf die Aktion. "Viele Menschen werden dadurch nachdenklich und wachsamer. Vereinzelt erhalten wir auch Rückmeldung von Angehörigen der verunglückten Menschen, die durch die Aktion an das tragische Ereignis, an die traurige Tatsache erinnert werden", so Lang.

Ein drastisches Zeichen

Den Verantwortlichen ist durchaus bewusst, dass mit den weißen Kreuzen ein drastisches Zeichen gesetzt wird. "Wir zeigen auf, dass gefährliche Situationen auch tödlich ausgehen können. Diese Aktion ist keine Maßnahme zur Sensibilisierung im Sinne, was könnte passieren, sondern dient der Bewusstmachung, was passiert ist. "Die weißen Kreuze zeigen Fakten, sie zeigen uns die Realität.

Das könnte dich auch interessieren:

Kinderunfälle in ganz Österreich gestiegen

Unfallbilanz des ÖAMTC
Verkehrs-Landesrat Anton Lang (r.) ließ 1.025 weiße Kreuze in der Steiermark aufstellen. Im Bild mit Verkehrssicherheitsexpertin Maria Knauer-Lukas und einem Kollegen des STED. | Foto: Land Steiermark
Wenn der Rettungshubschrauber eingreifen muss, ist es oft nach Unfällen schon sehr oder zu spät. | Foto: RMS
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.