Föhnstürme
212 Feuerwehren rückten steiermarkweit 300 Mal aus
Stürmisches Wetter hielt am Ostermontag die österreichischen Feuerwehren auf Trab. Alleine in der Steiermark kam es innerhalb eines Tages zu mehreren hundert Einsätzen.
STEIERMARK. "Es war am gesamten Osterwochenende viel zu tun, das liegt in der Natur der Sache", so der Pressesprecher des Landesfeuerwehrverbands Steiermark Thomas Meier. Im Rahmen von Brauchtumsfeuern stellten in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag 104 Feuerwehren die sogenannten Brandsicherheitswachen. Bereits davor, von Gründonnerstag auf Karfreitag, kam es zu 15 Einsätzen, bei denen Osterfeuer gelöscht werden mussten, die mutmaßlich absichtlich frühzeitig entzündet worden waren.
"Am herausforderndsten war der Ostermontag mit 300 Einsätzen von 212 Feuerwehren", hält Meier fest, "alleine davon waren 266 technische Einsätze." Zur Erklärung: Unterschieden wird zwischen zwei Einsatzformen – "klassische" Brandbekämpfung einerseits und technischen Einsätzen andererseits. Zu letzteren zählen das Auspumpen von Kellern, technische Hilfeleistungen, Verkehrsunfälle und eben Sturmschäden. "Allerdings haben sich aus den technischen Einsätzen Brandeinsätze entwickelt."
Waldbrände als Folge des Föhns
So kam es zu mehreren großen Waldbränden – mitunter im Bezirk Liezen, in Großreifling und in der Gemeinde Wildalpen, in der Krampen in Mürzzuschlag und in Pöls in Judenburg. Meier: "Der Sturm hat bis in die späten Abendstunden angehalten und ist dann abgeflaut. Es ist dann einsatztechnisch ruhiger geworden." So war in puncto Windwurf, sprich bei der Beseitigung umgestürzter Bäume und abgedeckter Dächer und weggeblasener Gebäudeteile, bereits am Montag seitens der Feuerwehren alles erledigt.
"Von den gesamten Waldbränden sind nur die in Großreifling und in den Wildalpen übriggeblieben – da sind die Kollegen heute (Dienstag, Anm.) dran Löscharbeiten durchzuführen mit Unterstützung von Hubschraubern, die gestern nicht fliegen konnten aufgrund des Föhnsturms", teilt der Feuerwehrsprecher auf Anfrage von MeinBezirk.at mit. Unterstützung kommt dabei vom österreichischen Bundesheer.
"Müssen uns auf Wetterextreme einstellen"
Was die steirischen Feuerwehren aus den jüngsten Einsätzen mitnehmen und wie sehr sie künftig auf ähnliche Ereignisse vorbereitet sein? "In Wahrheit sind wir ohnedies 24 Stunden am Tag einsatzbereit", konstatiert Meier. Zwar kenne man Prognosen, könne aber ohnehin Einsätze weit im Voraus nicht punktgenau planen, "aber wir sind darauf ausgelegt rasch entsprechende Hilfe zu leisten, wenn es soweit ist, und auf diese Wetterextreme müssen wir uns natürlich schon einstellen".
"Natürlich stehen wir bei solchen Wetterextremen im Austausch mit Meteorologen, die uns täglich in der Früh ein Wetterwarn-Bulletin zur Verfügung stellen und in besonderen Ausnahmesituationen erhalten wir auch mehrmals am Tag Updates."
Thomas Meier, Pressesprecher des Landesfeuerwehrverbands Steiermark
In den Reihen der freiwilligen Florianis sei man beim Thema Extremwettersituationen jedenfalls sehr sensibilisiert und bereits vorab höchst engagiert: "Man muss bedenken, das sind alles keine Berufsfeuerwehren und trotzdem haben die Kollegen ständig die Augen offen und leisten schon im Zweifelsfall Vorbereitungsarbeiten."
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