Föhnstürme
212 Feuerwehren rückten steiermarkweit 300 Mal aus

Umgestürzte Bäume blockierten Straßen, verursachten Sachschäden und kosteten in der Oststeiermark zwei Menschend das Leben. | Foto: BFV Deutschlandsberg
9Bilder
  • Umgestürzte Bäume blockierten Straßen, verursachten Sachschäden und kosteten in der Oststeiermark zwei Menschend das Leben.
  • Foto: BFV Deutschlandsberg
  • hochgeladen von Christoph Lamprecht

Stürmisches Wetter hielt am Ostermontag die österreichischen Feuerwehren auf Trab. Alleine in der Steiermark kam es innerhalb eines Tages zu mehreren hundert Einsätzen.

STEIERMARK. "Es war am gesamten Osterwochenende viel zu tun, das liegt in der Natur der Sache", so der Pressesprecher des Landesfeuerwehrverbands Steiermark Thomas Meier. Im Rahmen von Brauchtumsfeuern stellten in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag 104 Feuerwehren die sogenannten Brandsicherheitswachen. Bereits davor, von Gründonnerstag auf Karfreitag, kam es zu 15 Einsätzen, bei denen Osterfeuer gelöscht werden mussten, die mutmaßlich absichtlich frühzeitig entzündet worden waren.

Abgedeckt: Zahlreiche Dächer konnten dem Sturm nicht standhalten. | Foto: BFV Deutschlandsberg
  • Abgedeckt: Zahlreiche Dächer konnten dem Sturm nicht standhalten.
  • Foto: BFV Deutschlandsberg
  • hochgeladen von Christoph Lamprecht

"Am herausforderndsten war der Ostermontag mit 300 Einsätzen von 212 Feuerwehren", hält Meier fest, "alleine davon waren 266 technische Einsätze." Zur Erklärung: Unterschieden wird zwischen zwei Einsatzformen – "klassische" Brandbekämpfung einerseits und technischen Einsätzen andererseits. Zu letzteren zählen das Auspumpen von Kellern, technische Hilfeleistungen, Verkehrsunfälle und eben Sturmschäden. "Allerdings haben sich aus den technischen Einsätzen Brandeinsätze entwickelt."

Waldbrände als Folge des Föhns

So kam es zu mehreren großen Waldbränden – mitunter im Bezirk Liezen, in Großreifling und in der Gemeinde Wildalpen, in der Krampen in Mürzzuschlag und in Pöls in Judenburg. Meier: "Der Sturm hat bis in die späten Abendstunden angehalten und ist dann abgeflaut. Es ist dann einsatztechnisch ruhiger geworden." So war in puncto Windwurf, sprich bei der Beseitigung umgestürzter Bäume und abgedeckter Dächer und weggeblasener Gebäudeteile, bereits am Montag seitens der Feuerwehren alles erledigt. 

Das Bundesheer unterstützt die Brandbekämpfung in der Obersteiermark. | Foto: Bundesheer
  • Das Bundesheer unterstützt die Brandbekämpfung in der Obersteiermark.
  • Foto: Bundesheer
  • hochgeladen von Christoph Lamprecht

"Von den gesamten Waldbränden sind nur die in Großreifling und in den Wildalpen übriggeblieben – da sind die Kollegen heute (Dienstag, Anm.) dran Löscharbeiten durchzuführen mit Unterstützung von Hubschraubern, die gestern nicht fliegen konnten aufgrund des Föhnsturms", teilt der Feuerwehrsprecher auf Anfrage von MeinBezirk.at mit. Unterstützung kommt dabei vom österreichischen Bundesheer.

Waldbrände in der Obersteiermark

"Müssen uns auf Wetterextreme einstellen"

Was die steirischen Feuerwehren aus den jüngsten Einsätzen mitnehmen und wie sehr sie künftig auf ähnliche Ereignisse vorbereitet sein? "In Wahrheit sind wir ohnedies 24 Stunden am Tag einsatzbereit", konstatiert Meier. Zwar kenne man Prognosen, könne aber ohnehin Einsätze weit im Voraus nicht punktgenau planen, "aber wir sind darauf ausgelegt rasch entsprechende Hilfe zu leisten, wenn es soweit ist, und auf diese Wetterextreme müssen wir uns natürlich schon einstellen".

"Natürlich stehen wir bei solchen Wetterextremen im Austausch mit Meteorologen, die uns täglich in der Früh ein Wetterwarn-Bulletin zur Verfügung stellen und in besonderen Ausnahmesituationen erhalten wir auch mehrmals am Tag Updates."
Thomas Meier, Pressesprecher des Landesfeuerwehrverbands Steiermark

In den Reihen der freiwilligen Florianis sei man beim Thema Extremwettersituationen jedenfalls sehr sensibilisiert und bereits vorab höchst engagiert: "Man muss bedenken, das sind alles keine Berufsfeuerwehren und trotzdem haben die Kollegen ständig die Augen offen und leisten schon im Zweifelsfall Vorbereitungsarbeiten."

Das könnte dich auch interessieren:

Nach Sturm und Saharastaub beruhigt sich das Wetter
Baum krachte auf Auto eines Ehepaars

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.