Herausforderungen für Jäger
Afrikanische Schweinepest auf dem Vormarsch

Die afrikanische Schweinepest ist eine Viruserkrankung, die vor allem von Wildschweinen übertragen wird und auch für Hausschweine gefährlich ist. | Foto: pixabay.com
3Bilder
  • Die afrikanische Schweinepest ist eine Viruserkrankung, die vor allem von Wildschweinen übertragen wird und auch für Hausschweine gefährlich ist.
  • Foto: pixabay.com
  • hochgeladen von Angelina Koidl

In Nachbarländern sorgt die afrikanische Schweinepest bereits für große Probleme – die Viruserkrankung wird vor allem von Wildschweinen übertragen und ist auch für Hausschweine gefährlich. Nutzungskonflikte in der Natur nehmen zu und auch das Image der Jagd sind aktuelle Herausforderungen für die steirische Jägerschaft.

STEIERMARK. Die steirische Jägerschaft startet in eine neue Saison und gleich auch mit einer neuen Herausforderung: der afrikanischen Schweinepest. Aber auch der Klimawandel, der Wolf und der Bär beschäftigen unsere Jägerinnen und Jäger. Details dazu gab es bei einem Pressefrühstück mit Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer und Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof Saurau.

Hohe Sterblichkeit bei Schweinen

"Die afrikanische Schweinepest ist eine Viruserkrankung, die vor allem von Wildschweinen übertragen wird und auch für Hausschweine ein erhebliches Risiko darstellt. Sie ist leicht übertragbar und führt zu einer hohen Sterblichkeit bei Schweinen", erklärt Agrarlandesrätin Schmiedtbauer (ÖVP). In Österreich sei die afrikanische Schweinepest noch nicht angekommen, für viele Nachbarländer sei sie aber schon ein enormes Problem.

Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer (ÖVP) über Herausforderungen der steirischen Jägerschaft. | Foto: Strobl
  • Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer (ÖVP) über Herausforderungen der steirischen Jägerschaft.
  • Foto: Strobl
  • hochgeladen von Angelina Koidl

Das Virus könne in Blut, Fleisch, Knochen und Lebensmitteln monatelang ansteckend bleiben und über verunreinigte Schuhe, Kleidung, Werkzeuge und Behältnisse übertragen werden. "Für den Menschen ist sie ungefährlich, doch würde die afrikanische Schweinepest bei einer Ausbreitung in der Steiermark einen sehr hohen wirtschaftlichen Schaden anrichten", so Schmiedtbauer weiter.

Ernstfallübung geplant

Deswegen bereite man sich als Land Steiermark bereits intensiv auf einen möglichen Ausbruch vor; eine länderübergreifende Ernstfallübung ist für heuer geplant. Auf Initiative von Schmiedtbauer wurde eine Novelle des Steirischen Jagdgesetzes im Landtag beschlossen: Diese regelt nicht nur Naturschutz- und Wildgehegeaspekte, sondern zum Schutz vor der Ausbreitung der afrikanischen Schweinepest erlaubt sie die Bejagung von Schwarzwild (Wildschweinen) mit Nachtzieltechnik.

Klimawandel und die Gams

Eine weitere Herausforderung ist natürlich der Klimawandel, der bereits heute Auswirkungen auf die Wildbestände und auf die Beschaffenheit der Wälder hat. Gamsarten schwitzen bei den hohen Temperaturen mehr und haben dadurch auch Stress. Zudem werde durch den Klimawandel die Gratgams verdrängt, da die Baumgrenze immer höher wird, immer mehr Grate zuwachsen.

Das Image der Jagd zu verbessern sei eine weitere Herausforderung, vor der sie steirischen Jägerinnen und Jäger stehen.  | Foto: Scharinger
  • Das Image der Jagd zu verbessern sei eine weitere Herausforderung, vor der sie steirischen Jägerinnen und Jäger stehen.
  • Foto: Scharinger
  • hochgeladen von Angelina Koidl

Goldschakal, Wolf und Bär

Stark verbreitet habe sich in der Steiermark der Goldschakal. Er ist aus Slowenien zugewandert und darf seit drei Jahren bejagt werden. Die Bejagung habe der Ausbreitung aber nicht geschadet, wie Mayr-Melnhof Saurau bei dem Pressefrühstück betonte. Auch was Wölfe und Bären angeht wünsche sich die Jägerschaft ein konkretes Management und auch Abschüsse bei auffälligen Tieren.

Konflikte in der Natur

Darüber hinaus gibt es immer häufiger „Nutzungskonflikte“ in der Natur. Denn neben Landwirtinnen und Landwirten, Forstwirtinnen und Forstwirten sowie Jägerinnen und Jägern nutzen die Wälder und Felder auch Freizeitsportlerinnen und Freizeitsportler, Touristinnen und Touristen. Das führe natürlich zu neuen Herausforderungen.

Imagepolitur der Jäger

"Ein letzter Punkt als Herausforderung hier ist das Image der Jagd. Die Jägerinnen und Jäger leben und arbeiten in und mit der Natur und betreiben Klima- und Umweltschutz mit Hausverstand. Heute steht bei der Jagd die sogenannte Habitatpflege, das Kümmern um Wildbestände, den Lebensraum Wald und der Natur und Biodiversität im Vordergrund", so Schmiedtbauer, die selbst Jägerin ist.

Trotzdem gebe es noch viele Vorurteile gegebüber Jägerinnen und Jäger. Hier versuche die Steirische Jägerschaft mit Aufklärungsarbeit und Workshops gegenzusteuern, um ein realistischeres Bild der Jagd in der Bevölkerung zu zeichnen.

Hier gehts zur Homepage der Steirischen Landesjägerschaft!

Das könnte dich auch interessieren:

Ein Brief an alle Musikschulen
Blütenexplosion in der Steiermark
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.