Winterliche Verhältnisse
Alpenverein gibt Sicherheitstipps nach Kälteeinbruch

Das Gipfelkreuz am Hochstadl zu Allerheiligen in der Obersteiermark ist schon „angezuckert“. | Foto: Christian Hahn
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Während im Tal noch schöne Herbststimmung vorherrscht, hat ein früher Kälteeinbruch in den Bergen bereits den Winter eingeläutet. Die Schneedecke und die kalten Temperaturen machen Bergtouren über 1.500 Meter derzeit meist anspruchsvoll und erfordern eine überlegte sowie angepasste Tourenplanung. Der Alpenverein gibt Sicherheitstipps nach dem ersten Wintereinbruch der Saison.

STEIERMARK. Nach einem sehr stabilen Herbst mit dem wärmsten September der 257-jährigen Messgeschichte klopft in den Bergen der Winter an die Tür: In den Ostalpen fielen in den letzten Tagen verbreitet teils beachtliche Neuschneemengen auf den höheren Bergen. Auch die Lawinenwarndienste haben ihre Arbeit gestartet und mit ersten Blog-Einträgen auf die winterlichen Verhältnisse im Gebirge hingewiesen.
„In tieferen Lagen wird südseitig auf Grund der prognostizierten milden Temperaturen und des noch warmen Bodens der Schnee wohl wieder schmelzen“, berichtet Gerhard Mössmer, Bergsportexperte vom Österreichischen Alpenverein und fügt hinzu: „Hochalpin wird der Schnee aber aufgrund der doch beträchtlichen Mengen vermutlich bis zum Winter liegen bleiben.”

Von der Tauplitzalm aus sieht man bereits ein wahres Winterwunderland. | Foto: Lisa Payr
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Aktuelle Bedingungen beachten

Erste Skitouren sind also bereits möglich. Dabei sind die gleichen Sicherheitsmaßnahmen wie im Hochwinter zu beachten und eine vollständige Ausrüstung, wie unter anderem eine Schaufel, ein Lawinensuchgerät und ein Handy, mitzuführen. „Vor allem nach dem ersten Schneefall sollte man zudem auf versteckte Steine achten und einen Helm tragen”, informiert Mössmer.

Schnee und kalte Temperaturen verändern im Gebirge vieles: „Durch die Vereisung von Steigen kann aus einem einfachen Gehgelände schnell eine technisch schwierige Passage werden, zum Beispiel auf steilen Platten“, erklärt der Bergsportexperte. Auch die Wegfindung wird schwieriger, weil Wege und Markierungen weniger gut sichtbar sind. In den ersten ein bis zwei Tagen nach dem Kaltfrontdurchgang kann es bei Aufstiegen entlang von Felswänden auch zu Eisschlag durch Eiszapfen kommen.

Tourenplanung leicht gemacht

Für alle, die in den nächsten Tagen dennoch in die Berge wollen, ist eine überlegte Tourenplanung unerlässlich: Südseitige Wanderungen im Mittelgebirge und talnahe Klettersteige bieten sich derzeit an. Wichtig ist auch, die rasch kürzer werdenden Tage zu berücksichtigen und die Tourenlänge entsprechend anzupassen. Auch die Exposition der Tour oder des Klettersteigs ist zu beachten: Während es auf der Südseite schnell wieder aper werden kann, liegt auf der Nordseite oft noch lange Schnee. „Dies wird vor allem bei mehrtägigen Touren und Überschreitungen zum Thema. Hier kann es sinnvoll sein, heikle Passagen zu umgehen, indem man – wenn möglich – ins Tal absteigt und die Strecke mit den öffentlichen Verkehrsmitteln umfährt“, rät Mössmer.
Generell ist es sinnvoll, sich vor der geplanten Tour so gut wie möglich über die aktuellen Verhältnisse zu informieren, etwa durch einen Blick auf die Webcams, eine Internetrecherche oder einen Anruf auf der nächsten Hütte.

Aus einer einfachen Wanderung kann mit Schnee schnell eine anspruchsvolle Tour werden. | Foto: Alpenverein/Gerhard Mössmer
  • Aus einer einfachen Wanderung kann mit Schnee schnell eine anspruchsvolle Tour werden.
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Oft ist es nicht einfach, die richtige Tour für die aktuellen Verhältnisse am Berg auszuwählen. Um die selbstständige Tourenauswahl für verschiedene Bergaktivitäten zu erleichtern, können Bergbegeisterte zum Beispiel die Plattform www.alpenvereinaktiv.com nutzen. Dort sind auch die aktuellen Verhältnisse im Hochgebirge zu finden. Als Ausrüstung empfiehlt der Alpenverein festes, hohes Schuhwerk sowie Handschuhe und warme Kleidung.

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