Welt-Frühgeborenen-Tag
Das kleine Wunder Leben feiern

Der 17. November steht weltweit im Zeichen der Frühgeborenen. | Foto: Pixabay/Pexels
  • Der 17. November steht weltweit im Zeichen der Frühgeborenen.
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7 Prozent der Babys kamen im vergangenen Jahr als Frühchen zur Welt. Der heutige Welt-Frühgeborenen-Tag soll auf die Herausforderungen bei Frühgeborenen aufmerksam machen.

Im vergangenen Jahr haben in Österreich 5.774 Frühgeborene das Licht der Welt erblickt - das entspricht rund 7 Prozent aller Geburten im Jahr 2020. Frühgeborene, oft auch "Frühchen" genannt, sind Kinder, die vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren wurden. Eine normale Schwangerschaft dauert in der Regel 40 Wochen. Abhängig davon, in welcher Schwangerschaftswoche das Frühgeborene auf die Welt kommt, können Probleme auftreten. Gerade bei sehr kleinen Babys sind Atemprobleme eine häufige Folge.

"Ihre Lungen sind noch nicht fertig ausgereift und es kann sein, dass wir sie mit Sauerstoff versorgen müssen", erklärt Dr. Gerhard Pichler, stv. Leiter der Klinischen Abteilung für Neonatologie am Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde in Graz. So kann es vorkommen, dass einzelne Frühchen mehrere Monate - meist bis zum errechneten Geburtstermin, manchmal auch weit darüber hinaus - im Krankenhaus bleiben müssen.

"Wir betreuen im Jahr rund 350-400 Frühgeborene, zwischen 80 und 90 von ihnen wiegen bei ihrer Geburt unter 1500 Gramm", sagt Dr. Gerhard Pichler, stv. Leiter der Klinischen Abteilung für Neonatologie am Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde in Graz. Die gute Nachricht: Ab der 26. Schwangerschaftswoche schaffen es die meisten:

"Das kleinste Frühgeborene hatten wir vor zwei Jahren - es wog bei der Geburt unter 300 Gramm", berichtet Dr. Gerhard Pichler, stv. Leiter der Neonatologie in Graz.

Bindung in Zeiten von Corona

In Österreich gibt es rund 2.500 Hebammen, zwei Drittel von ihnen machen auch Hausbesuche, die für Frühchen besonders wichtig sind:

"Man muss Frühgeborene in der häuslichen Nachsorge sehr genau im Auge behalten - vor allem im Hinblick auf ihren Temperaturhaushalt und ihren Saugreflex. Oft haben die Kinder über mehrere Wochen Probleme beim Trinken", weiß Gerlinde Fechtlbauer vom Österreichischen Hebammengremium.

Ein großes Problem sei auch die Mutter-Kind-Bindung. Der Tipp der Expertin: "ganz viel Hautkontakt", insbesondere dann, wenn das Frühchen nach der Geburt längere Zeit auf der Neonatologie war. In Zeiten von Corona kommt nämlich ein weiteres Problem hinzu, erklärt Pichler: "Viele Eltern können ihr Kind im Krankenhaus nicht besuchen kommen, weil sie beispielsweise selbst an Corona erkrankt oder in Quarantäne sind - dadurch kann ein Bindungsproblem aufseiten der Eltern auftreten." Die Auswirkungen von Corona auf die Frühgeburtenrate hingegen seien einer aktuellen Studie zufolge sehr gering: "Es gab weltweit weder eine signifikante Zu- noch Abnahme an Frühgeburten durch Covid-19."

Hintergrund des Welt-Frühgeborenen-Tages

Der Aktionstag geht auf eine Initiative der EFCNI (European Foundation for the Care of Newborn Infants) und Eltern-Organisationen im Jahr 2008 zurück. Das erste Treffen fand im November 2008 statt, 2011 erhielt der Aktionstag seinen Namen: World Prematurity Day. Übrigens: Der 17. November wurde nicht ohne Grund gewählt. Der Gründer der Stiftung EFCNI verlor 2006 selbst ein Drillingsfrühchen.

Kennst du jemanden, der als Frühchen zur Welt kam?

Bist du selbst Elternteil eines Frühchens? Dann findest du hier wertvolle Informationen.

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