Schutz für den Huchen
Dem König der Alpenflüsse droht das Aussterben

Petitions-Übergabe der Delegation „Plattform zum Schutz des Huchens“ im Landwirtschaftsministerium: Romana Ull, Alexander Petik, Sonja Behr, Alfred Brauneder, Brigitte Gamperl, Monika Mörth, Stefan Schmutz, Markus Ehrenpaar und Norbert Weber | Foto: Gabriele Hubich
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  • Petitions-Übergabe der Delegation „Plattform zum Schutz des Huchens“ im Landwirtschaftsministerium: Romana Ull, Alexander Petik, Sonja Behr, Alfred Brauneder, Brigitte Gamperl, Monika Mörth, Stefan Schmutz, Markus Ehrenpaar und Norbert Weber
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Gemeinsam mit Wissenschafterinnen und Wissenschaftern hat eine Delegation des Naturschutzbundes und der Wirtschaft sowie anerkannter Fischereiverbände im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft eine Petition mit mehr als 5.000 Unterschriften zur Rettung des Huchens übergeben.

STEIERMARK/WIEN. Mit dieser Aktion macht die gemeinsame „Plattform zum Schutz des Huchens“ der österreichischen Naturschutz-NGOs auf die massive Gefährdung des letzten und größten österreichischen Huchen-Vorkommens in der steirischen Mur aufmerksam. Eine erst kürzlich publizierte Studie der Universität für Bodenkultur hatte die Dramatik der Situation ans Licht gebracht: Der Huchen steht im Donauraum – und damit weltweit – unmittelbar vor dem Aussterben.

Die „Plattform zum Schutz des Huchens“ fordert daher vom für die Wasserwirtschaft zuständigen Minister Norbert Totschnig dem Erhalt der Lebensräume des Huchens im öffentlichen Wassergut vor elektrizitätswirtschaftlichen Nutzungen Vorrang einzuräumen

Wasserkraftwerke könnten Tod bedeuten

„Der Fortbestand eines der größten heimischen Fische, des Huchens, ist von der Population in der steirischen Mur abhängig. Wenn auf diesen letzten Fließstrecken im Bereich Stübing und Leoben weitere Wasserkraftwerke errichtet werden, kommt dies dem Todesurteil für diesen Giganten unserer Flüsse gleich", betont Romana Ull, Vizepräsidentin des Naturschutzbundes Steiermark.

Der Huchen wurde 2023 zum "Fisch des Jahres" gekürt, dennoch ist er stark gefährdet. | Foto: Keppel
  • Der Huchen wurde 2023 zum "Fisch des Jahres" gekürt, dennoch ist er stark gefährdet.
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Weiters meint sie: "Mit unserer heutigen Aktion und der Übergabe der mehr als 5.000 Unterschriften an die Politik fordern wir sofortige Maßnahmen wie eine Vorrangregelung zur Rettung des Königs unserer Alpenflüsse statt der Errichtung weiterer Staustufen“, sagt Ull und kündigt weitere Protestaktionen an.

Monika Mörth, Leiterin der Sektion Wasserwirtschaft im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, bedankte sich bei der Delegation für die Informationen und den Diskurs zum Huchen. Sie ergänzt: „Der Huchen ist für Österreich und Europa ein wichtiger Lebensraum-Indikator, den es nachhaltig zu schützen gilt.“

Stark abnehmender Lebensraum

Früher lebten Huchen, auch Donaulachs genannt, in mehr als 250 Flüssen und auf über 7.400 Flusskilometern in Bayern und Österreich. Mittlerweile finden sich auf nur mehr 0,7 Prozent des ursprünglichen Verbreitungsgebiets Huchen-Populationen in sehr gutem Zustand – dies ergab eine kürzlich publizierte Studie unter der Leitung von Stefan Schmutz am Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement an der Universität für Bodenkultur.

Huchen bei der Paarung beobachten zu können, gilt hierzulande schon als Sensation. Die Population nimmt weiter ab. | Foto: privat
  • Huchen bei der Paarung beobachten zu können, gilt hierzulande schon als Sensation. Die Population nimmt weiter ab.
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Zu den Hauptursachen für den dramatischen Rückgang der Huchen-Bestände zählen vor allem der Ausbau der Wasserkraft, Flussregulierungen und der Klimawandel. Das europaweit letzte und größte Huchen-Vorkommen in der Mur ist derzeit durch geplante Wasserkraftwerke extrem gefährdet. „Für mich ist es frappierend, dass beispielsweise der Amazonas-Regenwald in den Medien regelmäßig mit dem Aufruf erscheint, die Biodiversität dort zu schützen, dabei sterben vor unserer Haustür Arten aus“, so Stefan Schmutz, der dringend gezielte Maßnahmen zum Schutz des Huchens fordert.

Zahlreiche Organisationen unterstützen

Der „Plattform zum Schutz des Huchens“ gehören neben dem Naturschutzbund der Umweltdachverband, der WWF, der Alpenverein Österreich, River Watch, die Österreichische Naturschutzjugend, das Ökobüro, die Österreichische Fischereigesellschaft sowie der Fischereiverband Österreich, Steiermark und Niederösterreich an.

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