Almputztag
Freiwillige Helfer schützen steirische Almen vor Verbuschung

Freiwillige legen heute tatkräftig Hand an, um die Almen von Stauden, Farnen und Gehölzen zu befreien und sie so vor Verbuschung zu schützen. | Foto: LK Steiermark-Radspieler
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  • Freiwillige legen heute tatkräftig Hand an, um die Almen von Stauden, Farnen und Gehölzen zu befreien und sie so vor Verbuschung zu schützen.
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Auf 14 steirischen Almen befreien heute rund 500 freiwillige Helfer die Almen von Farnen, Stauden und Gehölzen. Damit werden sie vor einer drohenden Verbuschung und Verwaldung geschützt. Gleichzeitig haben Landwirtschaftskammer und Almwirtschaftsverein die Info-Offensive „Kommt der Wolf, geht die Alm“ gestartet. Auf 300 Almhütten sind solche Transparente affichiert.

STEIERMARK. Landwirtschaftskammer und Steirischer Almwirtschaftsverein haben für heute Samstag, 15. Juli 2023, freiwillige Helfer eingeladen, um steirische Almen von Farnen, Stauden und Gehölzen zu befreien und sie vor Verbuschung und Verwaldung zu schützen. Ohne Pflege würden jährlich 1.000 Hektar Almen verbuschen. Wie in den vergangenen Jahren werden an den sogenannten Schwendtagen (Almpflegetage) auch heuer mehr als 500 freiwillige Helfer auf 14 steirischen Almen Hand anlegen, um die Landschaft offen zu halten und für den Tourismus weiterhin so attraktiv zu halten.

Freiwillige legen heute tatkräftig Hand an, um die Almen von Stauden, Farnen und Gehölzen zu befreien und sie so vor Verbuschung zu schützen. | Foto: LK Steiermark-Almwirtschaftsverein
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Diese Almen laden zum Schwendtag

Tyrnauer Alm in Fladnitz
Kontakt: Richard Eibisberger, 0664/52 70 484
Treffpunkt: Thyrnauer Almhütte (Tyrnau 18, 8130 Frohleiten)

Mönichwalder Bauernhalt in Mönichwald
Kontakt: Hannes Prettenhofer, hannes.prettenhofer@gmx.at,0664/926 33 62
Treffpunkt: Mönichwalder Schwaig (Karnerviertel 28, 8252 Mönichwald)

Hochalm-Bärntal
Kontakt: Alois Kiegerl, alois@priegl.at,0676/ 592 66 50
Treffpunkt: Bärntalhütte (Kruckenberg 6, 8530 Kruckenberg)

Graualm
Kontakt: Franz Stefan Diepold, franz-stefan.diepold@aon.at,0664/13 10 107
Treffpunkt: Parkplatz Passhöhe Seeberg (Hinterberg 2, 8624 Thörl)

Wurmalm
Kontakt: Rosi Rotwangl, rechbergerchristian@gmx.at,0664/ 424 4058,
Treffpunkt: 200 m nach Pretalhof, Familie Leitner in Stübming (Thal 22, 8625 Turnau)

Ostereralm in Turnau
Kontakt: Christian Rechberger, rechbergerchristian@gmx.at,
0664/ 223 98 33, Treffpunkt: Gemeindeparkplatz Hinter Seidl (Thal 22, 8625 Turnau)

Wildalpen
Kontakt: Karl Eder, ederkarl69@gmx.at,0664/371 27 18,
Treffpunkt: Halltal 52, 8630 Mariazell

Geiregg-Moschkogel-Alm
Kontakt: Michael Halmdienst, michael.halmdienst@gmx.at,
0676/75 13 383, Treffpunkt: Autobahnabfahrt Mürzzuschlag West bei der Ganztalkreuzung (Geieregg 14a, 8680 Mürzzuschlag)

Gaalwald-Alm
Kontakt: Martin Haissl, martin_haissl@a1.net,0664/116 34 64,
Treffpunkt: Parkplatz Käfermuseum Gaal (Puchschachen 41, 8731 Gaal)

Seckauer Hochalm
Kontakt: Karl Egger, 0676/403 71 70,
Treffpunkt: Hochalmparkplatz am Fressenberg Nr. 19 (Fressenberg 19, 8733 Feistritz-St.Marein)

Gsollalm in Eisenerz
Isabella Nömayer, isabella.noemayer@a1.net,0664/461 95 24
Treffpunkt: Parkplatz Gsollkurve an der B 115 (Gsollstraße 18a, 8790 Eisenerz)

Admonter Höhe – Fellneralm
Kontakt: Alois Weissensteiner, office@agrar-weissensteiner.at,0664/103 13 11 oder 0664/463 27 33,
Treffpunkt: Talsperre Pölzau (Weißenbach an der Enns 87, 8933 St. Gallen)

Planneralm (Agrargemeinschaft)
Kontakt: Alexander Dornbusch, alexander.dornbusch@gmx.at,0676/397 84 14
Treffpunkt: Latschenbrennerei Planneralm (Aigen 13, 8943 Aigen im Ennstal)

Pleschnitzalm in Aich
Kontakt: Josef Walcher, goessenberg@gmail.com,0664/736 755 57
Treffpunkt: Lambachalm (Gössenberg 23, 8966 Aich)

Präsident Franz Titschenbacher ist einer der freiwilligen Helfer auf der Planneralm in Donnersbach. Im Bild mit Rinderbauer Alois Kiegerl | Foto: LK Steiermark-Foto Fischer
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Ohne Almpflege keine Almen

"Die Leistungen der Almbauern sind grob unterschätzt – Ohne Almpflege würden jährlich 1.000 Hektar Almen verschwinden. Almpflege würde der öffentlichen Hand 60 Millionen Euro kosten. Die rund 5.400 Almbauern und Almauftreiber verhindern, dass die für den Tourismus so wichtigen Almen, die Berggebiete und die benachteiligten Gebiete verbuschen, verwildern und verwalden. Auf den rund 38.000 Hektar steirischen Almfutterflächen weiden in den Sommermonaten knapp 43.000 Rinder, 900 Pferde sowie 6.800 Schafe und Ziegen.", gibt Franz Titschenbacher, Präsident der Steirischen Landwirtschaftskammer zu bedenken. Und er rechnet vor:

„Würden die Almbauern, die für den steirischen Tourismus so wichtigen Almen, nicht pflegen, käme das dem öffentlichen Budget sehr teuer: Die Almpflege würde der öffentlichen Hand jährlich rund 60 Millionen Euro kosten.“

Almen sind Paradies für Erholungssuchende und Urlauber, für Almbauern ist Bewirtschaftung aber sehr herausfordernd. Der Klimawandel bringt auch die Almwirtschaft aus dem Gleichgewicht: Wetterkapriolen, Vegetationsveränderungen, längere Bewirtschaftungsperioden, ein höherer Bedarf an Tieren sowie Personalmangel sind jene Herausforderungen, die den heimischen Almbauern besonders zu schaffen machen. Ausgesprochen besorgt sind die Almbauern aber wegen der Rückkehr des Raubtieres Wolf, der die gesamte Almwirtschaft in Gefahr bringt.

Auf steirischen Almhütten finden Wanderer und Erholungssuchende die Transparente „Kommt der Wolf, geht die Alm“ vor. Almbauern informieren über die Gefahren durch den Wolf. 
Im Bild: Alois Kiegerl beim Affichieren seines Transparentes in der Nähe der Weineben. | Foto: LK Steiermark-Foto Fischer
  • Auf steirischen Almhütten finden Wanderer und Erholungssuchende die Transparente „Kommt der Wolf, geht die Alm“ vor. Almbauern informieren über die Gefahren durch den Wolf.
    Im Bild: Alois Kiegerl beim Affichieren seines Transparentes in der Nähe der Weineben.
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Der Wolf kehr auf die Almen zurück

Äußerst angespannt ist die Stimmung unter den Almbauern und Almauftreibern wegen der vermehrten Wolfsrisse. Die bange Frage dabei ist, so Kammerpräsident Franz Titschenbacher: „Werden die Tiere den Almsommer heil überstehen?“

Zur vom Land Steiermark geplanten Wolfsverordnung – in anderen Bundesländern wie Nieder- und Oberösterreich oder Kärnten sind solche Verordnungen bereits in Kraft – verlangt Titschenbacher: „Diese muss ehestmöglich umgesetzt und praktikabel und unbürokratisch gestaltet werden.“ Die Almbauern machen ihre diesbezüglichen Sorgen und den Druck, der auf sie lastet, auch mit der Informationskampagne „Kommt der Wolf, geht die Alm“ aufmerksam. 300 Transparente und Plakate hängen steiermarkweit auf und in Almhütten sowie im freien Almgelände. Initiatoren sind Landwirtschaftskammer, Almwirtschaftsverein sowie Schaf- und Ziegenzuchtverband.

Klimawandel verlängert Almsaison

Der Klimawandel ist auch auf den Almen angekommen: Durch die zunehmende Hitze und die Verlängerung der Almsaison steigt zwar der Futterertrag, die Schattenseite ist jedoch, dass mehr Tiere auf den Almen gebraucht werden, um das größere Futterangebot auch zu fressen.

Anton Hafellner, Obmann des steirischen Almwirtschaftsvereins erläutert: „Bei größerem Futterangebot können die Tiere die Almen nicht mehr abgrasen. Die Folgen: Das Naturjuwel Almen verbuscht beziehungsweise verwaldet.“

Die Gefahr droht, dass viele Almweiden zuwachsen und die wunderschöne Almlandschaft nicht mehr offengehalten werden kann. Also Alm sucht Tier!

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