Achtsamer Umgang gefordert

Haustiere sind keine Weihnachtsgeschenke

Tiere als Weihnachtsgeschenk? Die steirische Tierschutzombudsfrau rät davon ab, Hunde, Katzen oder andere tierische Gefährten zu Weihnachten zu verschenken, da die Anschaffung eines Haustieres gut überlegt sein will. 

STEIERMARK. In unzähligen Briefen ans Christkind findet sich neben dem Wunsch nach neuem Lego, einem Stofftier oder einer Barbie ein weiterer großer Wunsch: Ein echtes Haustier zum Spielen, Kuscheln und Liebhaben. Die neue steirische Tierschutzombudsfrau Karoline Schlögl sieht das Erfüllen eines solchen Kinderwunsches kritisch: "Ich rate dringend davon ab, Tiere zu Weihnachten zu verschenken, ohne sich vorher gewissenhaft darüber zu informieren, welche Bedürfnisse die jeweilige Tierart hat. Es ist auch wichtig sich die Frage zu stellen, wie alt das Tier wird und ob man solange für die nötige Pflege und artgerechte Versorgung Zeit zur Verfügung hat." 

Oft höre sie, eine Schildkröte würde nicht viel Pflege und Zeit erfordern, doch nur wenige wüssten, wie alt eine Schildkröte tatsächlich werde. Kaninchen wiederum seien Flucht- und keine Kuscheltiere und würden hohe Ansprüche an eine artgerechte Haltung stellen.

"Wichtig ist auch noch daran zu denken, ob es Menschen im meinem Umfeld gibt, die auf das Tier schauen können, wenn man auf Urlaub oder krank ist. Leider wird daran oft nicht gedacht und Tiere landen dann deshalb im Tierheim. Die Entscheidung ein Lebewesen in die Familie zu holen, sollte nicht vorschnell getroffen werden."
Karoline Schlögl, steirische Tierschutzombudsfrau 

Viel Zeit für Haltung und Pflege

Auch der steirischen Tierschutzreferenten Landeshauptmann-Stv. Anton Lang appelliert an die Bevölkerung, bei dieser Thematik sensibel vorzugehen. Zwar könne er gut verstehen, dass sich viele Menschen ein Haustier wünschen. Aus eigener Erfahrung wisse er, dass Tiere den Alltag enorm bereichern können. "Es sollte aber allen klar sein, dass jedes Tier ein Lebewesen ist, für dessen Haltung und Pflege viel Zeit aufgewendet werden muss. Der Besitz eines Tieres erfordert ein hohes Maß an Verantwortung. Aus diesem Grund sollte die Anschaffung von Tieren im Rahmen eines Weihnachtsgeschenkes sehr gut überlegt werden", rät der Tierschutzreferent.

Fragen, die man sich stellen sollte

Der Umgang mit Tieren ist für Kinder wertvoll: Sie lernen, Verantwortung zu übernehmen, liebevolle Zuwendung und die individuellen Bedürfnisse eines Lebewesens zu beachten. Eins steht jedoch auch fest: Die hektische Vorweihnachtszeit ist für die Aufnahme eines Tieres nicht geeignet. Vor der Anschaffung eines Tieres sollte man sich gut überlegen, ob die mit der Tierhaltung verbundene Verantwortung auch ein Tierleben lang getragen werden kann und will. Auch die Frage "Welches Tier passt zu mir?" sollte gründlich überlegt sein.

Bevor man sich tatsächlich ein Tier anschafft, gibt es gute Möglichkeiten, sich oder seine Kinder mit Fragen rund um die Tierhaltung vertraut zu machen und sich dem Langzeitprojekt "Haustier" anzunähern. So kann beispielsweise in einem ersten Schritt die Patenschaft für ein Tier in einem Tierheim übernommen werden oder aber Bücher und Broschüren sowie Onlinekurse über artgerechte Tierhaltung verschenkt werden. Seriöse Webseiten, wie beispielsweise Tierschutz macht Schule, stellen zudem Informationen über artgerechte Tierhaltung zur Verfügung, die man sich über die Feiertage gemeinsam ansehen kann.

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