Landeswarnzentrale informiert
"Lage bleibt extrem angespannt"

Eine Hangrutschung im Ortszentrum von St. Johann im Saggautal im Bezirk Leibnitz. | Foto: ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com
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  • Eine Hangrutschung im Ortszentrum von St. Johann im Saggautal im Bezirk Leibnitz.
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Über Nacht haben die Regenschauer in den hochwassergeplagten Gebieten nachgelassen. Die Pegelstände der Sulm und Mur sind unter ständiger Beobachtung und teils minütlich gemeldete Hangrutschungen halten die Geologen auf Trapp. Die Lage bleibt in den betroffenen Gebieten weiterhin angespannt.

STEIERMARK. Laut aktuellen Angaben der Landeswarnzentrale Steiermark hat sich die Wetterlage in der Nacht auf Sonntag leicht beruhigt mit geringen Regenmengen in der Südsteiermark und bis zu 24 mm in der Obersteiermark (Ausseer Raum).
Heute Sonntag werden im Süden zwischen 5 mm und 15 mm erwartet. Teils können ganz im Süden durch gewittrige Schauer punktuell größere Mengen dazu kommen. In der Obersteiermark wird noch ergiebiger Regen bis 30 mm erwartet.

Pegelstände der Flüsse:

Sulm: Der Pegelstand im Bereich Leibnitz zeigt noch einen leicht steigenden Verlauf. Insgesamt gehen jedoch die Pegel im Oberlauf der Sulm derzeit stark zurück.

Mur: Der Pegelstand der Mur hat im Bereich Mureck aktuell den 10-jährigen Hochwasserstand (Durchfluss 1200 m3/s) erreicht (zuletzt war das 2002 der Fall). Die Mur ist mittlerweile im Bereich des dortigen Campingplatzes über die Ufer getreten. Die Feuerwehren arbeiten derzeit am mobilen Hochwasserschutz im Grenzmur-Bereich. Die Pegelstände befinden sich in gleichbleibender oder leicht fallender Tendenz in den nächsten Stunden.

Die restlichen Flüsse der Steiermark (auch Enns und Raab) zeigen einen gleichbleibenden, eher sinkenden Verlauf.

Rutschungen und Murenabgänge:

Rutschungen und teils Murenabgänge werden in immer kürzeren Abständen gemeldet (teils im Minutentakt). Insgesamt sind mit Stand 10 Uhr 280 Rutschungen in der Steiermark zu erfasst. Teils bedrohen die Rutschungen Wohnhäuser und Infrastruktur. Viele Ortswasserleitungen insbesondere im Bezirk Südoststeiermark sind durch die Rutschungen gebrochen. Die geologischen Amtssachverständigen des Landes werden durch zivile Geologen unterstützt.

Im Ortsteil Rachau in der Gemeinde St. Margarethen bei Knittelfeld ging ebenfalls eine Mure ab. Der Teleskoplader der FF Kobenz kam zum Einsatz. | Foto: BFVKF/Zeiler
  • Im Ortsteil Rachau in der Gemeinde St. Margarethen bei Knittelfeld ging ebenfalls eine Mure ab. Der Teleskoplader der FF Kobenz kam zum Einsatz.
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Eine Hangrutschung im Ortszentrum von St. Johann im Saggautal im Bezirk Leibnitz. | Foto: ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com
  • Eine Hangrutschung im Ortszentrum von St. Johann im Saggautal im Bezirk Leibnitz.
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Evakuierungen:

Mit derzeitigem Stand: 82 Personen, davon 27 Personen aus dem Betreuungsheim Kaindorf (in Frauental untergebracht), 25 Personen in St. Johann im Saggautal Bezirk Leibnitz (nach einem Hangrutsch, wo zirka zehn Wohnobjekte betroffen sind) und 29 Personen in Wagna, der dortige Ortsteil ist durch Hochwasser betroffen sowie eine Person in Kitzeck.

„Die Lage in der Steiermark ist nach wie vor extrem angespannt. Während die Einsatzkräfte an vielen Orten immer noch gegen die Wassermassen kämpfen müssen, beginnen immer mehr Hänge abzurutschen. Wir sind mit unseren Gedanken bei unseren betroffenen Landsleuten und können uns nur einmal mehr bei allen bedanken, die immer noch im Einsatz stehen und den Steirerinnen und Steirern in dieser schweren Situation unmittelbar helfen", Christopher Drexler und Anton Lang, steirische Landesspitze.

Aktuelle „Hotspots":

Das Siedlungsgebiet von Mureck ist durch Hochwasser bedroht, der dortige Campingplatz ist bereits von der Ausuferung der Mur betroffen. Die Feuerwehr ist vor Ort und errichtet Hochwasserbarrieren.
In der Gemeinde Straß in Steiermark, Ortsteil Lichendorf ist durch aufgeschwemmte Heizöltanks Heizöl ausgetreten. Es besteht nun die Gefahr durch verunreinigte Wasserbrunnen, das Wasser ist bei 65 Brunnen nun nicht mehr genusstauglich. Die dortigen betroffenen Bewohner werden mit Trinkwasserflaschen durch die Gemeinde versorgt.
Es gibt unzählige Hangrutschungen, die derzeit durch Geologen des Landes und weitere zivile Geologen beurteilt werden. Darüber hinaus Murenabgänge in Obdach und Lobming, die die dortigen Verkehrswege getroffen haben.

Die Mur hat einen Großteil des Murecker Auwaldes überschwemmt. | Foto: Gemeinde Mureck/Facebook
  • Die Mur hat einen Großteil des Murecker Auwaldes überschwemmt.
  • Foto: Gemeinde Mureck/Facebook
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Übersicht der Gemeinden, in denen die Katastrophe festgestellt wurde (insgesamt 16):

Bezirk Leibnitz (LB)
Heimschuh
Kitzeck im Sausal
St. Johann im Saggautal
St. Veit in der Steiermark
Leibnitz
Wagna
Gamlitz
Strass
Bezirk Deutschlandsberg (DL)

Eibiswald
Wies
Sankt Peter im Sulmtal
Bezirk Südoststeiermark (SO)

Bad Gleichenberg
Gnas
Paldau
Straden
Mureck

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