Sparen oder Ausgeben
So lernen Kinder den richtigen Umgang mit Geld

Finanzerziehung: Expertinnen und Experten empfehlen bereits für Kinder ab der Einschulung ein regelmäßiges Taschengeld, um den Umgang mit Geld schon frühzeitig und im sicheren Rahmen zu üben.  | Foto: Pixabay
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Der Schuleintritt ist eine gute Gelegenheit, um ein erstes Taschengeld einzuführen. Wie viel Taschengeld in welchem Alter sinnvoll ist, wann über eine Erhöhung nachgedacht werden sollte und welche Tipps Kinder beim Sparen unterstützen, erklärt Bernadette Pirker vom Logo Jugendmanagement. 

STEIERMARK. Die Basis eines angemessenen Umgangs mit Geld wird schon früh gelegt: Je früher Kinder die Bedeutung und den Mechanismus von Geld begreifen, umso besser haben sie als Jugendliche und Erwachsene die eigenen Finanzen im Griff.

Gerade in Krisen-Zeiten, wenn das Familienbudget ohnehin knapp bemessen ist, empfiehlt es sich, gemeinsam einen Blick ins Börserl zu werfen und altersgerecht über Geld zu sprechen. Als guten Zeitpunkt für das erste eigene Geld empfehlen Expertinnen und Experten den Schuleintritt des Kindes. 

Das erste eigene Geld: Wie viel Taschengeld angebracht ist, hängt vom Familienbudget und vom Alter des Kindes bzw. Jugendlichen ab.  | Foto: Pixabay
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Was ist Taschengeld?

"Beim Taschengeld handelt es sich um einen wöchentlichen oder monatlichen Fixbetrag, d.h. es soll kein Belohnungssystem sein", steckt Bernadette Pirker vom Logo Jugendmanagement den grundlegenden Rahmen in Sachen Finanzerziehung ab.

Die Höhe des Taschengeldes sei deshalb unabhängig von Schulnoten oder Mitarbeit im Haushalt zu bemessen. Grundbedürfnisse wie Kleidung oder Essen sollten nicht vom Taschengeld bezahlt werden. "Es gibt auch keine gesetzliche Verpflichtung, dass die Eltern ihren Kindern Taschengeld bezahlen, aber dennoch bedeutet Taschengeld einen großen Mehrwert für Kinder und Jugendlichen", betont Pirker. 


Mehrwert von Taschengeld

  • Kinder lernen einen verantwortungsbewussten Umgang mit Geld.
  • Sie lernen den Wert von Geld kennen.
  • Kinder und Jugendliche lernen, wie sie sich Taschengeld einteilen können, weil es meistens nicht reicht, sich damit alle Wünsche zu erfüllen.
  • Sie lernen Entscheidungen zu treffen.

  • Welches Taschengeld in welchem Alter? 

    Bei der Bemessung des Taschengeldes für Kinder und Jugendliche gibt es keine Ober- oder Untergrenze. Vielmehr richte sich die Höhe nach der finanziellen Lage der Eltern, oder danach, wie diese mit Geld umgehen, so Pirker. 

    Glaubst du, dass eine frühzeitige Gelderziehung wichtig ist?

    Generell empfiehlt die Expertin für Kinder ab einem Alter von 6 bzw. 7 Jahren ein wöchentliches Taschengeld in der Höhe von 0,50 Euro bis 2 Euro. Dies könne jährlich gesteigert werden. Jugendlichen kann das Taschengeld wiederum monatlich ausbezahlt werden: 

    • 12 bis 14 Jahre: 12 bis 20 Euro monatlich
    • 14 bis 16 Jahre: 18 bis 35 Euro monatlich
    • 16 bis 18 Jahre: 30 bis 50 Euro monatlich

    Für Eltern bietet die Auszahlung von Taschengeld eine gute Möglichkeit, Kindern in ruhiger Atmosphäre den Unterschied zwischen Wollen und Brauchen zu vermitteln. "Es kann gemeinsam überlegt werden, welche Dinge wirklich wichtig sind und welche nicht. Für größere Wünsche kann gespart werden, so lernen Kinder und Jugendliche, dass nicht immer gleich alle Wünsche erfüllt werden (können)", führt Bernadette Pirker weiter aus. 

    Spartipp für Kinder wie Erwachsene: Wirft man Münzen in ein Sparschwein oder ein Sparglas, kommen schnell größere Summen zusammen.  | Foto: Pixabay
    • Spartipp für Kinder wie Erwachsene: Wirft man Münzen in ein Sparschwein oder ein Sparglas, kommen schnell größere Summen zusammen.
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    Taschengeld: Vorauszahlungen und Erhöhungen

    Kommen Kinder und Jugendliche mit ihrem Taschengeld nicht aus, lohne es sich konsequent zu bleiben. Voraus- oder Nachzahlungen seien im Rahmen der elterlichen Finanzerziehung nicht zielführend.

    Ist eine Taschengelderhöhung Thema, könnte sich der nächste Geburtstag als Orientierungspunkt anbieten. Denn mit jedem Geburtstag verändern sich Hobbys und Interessen, da kann das Taschengeld mitunter einmal knapp werden. Daher ist es ratsam sich zu überlegen, ob bzw. wann das Taschengeld dem Alter entsprechend angepasst werden sollte. Zudem könnte über Sonderzahlungen für Hilfe im Haushalt oder für gute Noten diskutiert werden. 


    Taschengeld: Nützliche Spartipps

  • „Notgroschen“ anlegen: Einen gewissen Betrag sparen, der nur dann angegriffen wird, wenn Unerwartetes passiert (Fahrrad, Moped wird kaputt, etc.)
  • Sparschwein füttern: Münzen in das Sparschwein werfen – da kommt schnell eine größere Summe zusammen.
  • Kleine Beträge summieren sich: Jeden Tag einen „Coffe to go“ um 3,50 Euro kann schnell ins Geld gehen. Alternativen überlegen.
  • „Sonderangeboten“ widerstehen: Oft sind es nur Lockangebote und verleiten zum Spontan-Kauf.
  • Sparkonto einrichten: Zu Beginn des Monats einen fixen Betrag auf das Konto überweisen.
  • Zweimal hinschauen lohnt sich: Oft erfüllen No-Name Produkte dieselbe Funktion wie Markenprodukte.
  • Viele Dinge gibt es im Überfluss: Online-Tauschbörsen, Kost-Nix-Läden, offene Bücherschränke etc. boomen – das spart Geld und noch dazu Ressourcen der Welt.
  • Quelle: Logo Jugendmanagement Gmbh

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