Bedarfsprognose
Steiermark braucht bis 2030 12.000 neue Pflegekräfte

Knapp 12.000 neue Pflegekräfte wird es bis zum 2030 in der Steiermark brauchen, um den Bedarf decken zu können.  | Foto: Hannah Maier
3Bilder
  • Knapp 12.000 neue Pflegekräfte wird es bis zum 2030 in der Steiermark brauchen, um den Bedarf decken zu können.
  • Foto: Hannah Maier
  • hochgeladen von Hannah Maier

Die Pflegepersonalprognose für die Steiermark wurde vorgestellt und zeigt, dass es bis 2030 knapp 12.000 neue Pflegekräfte brauchen wird, um den vorhandenen Bedarf zu decken. Das soll durch mehr Ausbildungsplätze und Anreize für bestehendes Personal erreicht werden. 

STEIERMARK. Bei der Sitzung des Pflegebeirats im Grazer Landhaus wurde der zweite Teil der Pflegepersonalbedarfsprognose für die Steiermark bis zum Jahr 2030 vorgestellt. Die Erhebung basiert auf dem Personalstand des Jahres 2021. Damals waren 27.227 Personen in der Pflege über alle Bereiche hinweg in der Steiermark tätig. Unter Anbetracht der demographischen Entwicklung, Pensionierungen, strukturellen Ausbaumaßnahmen (Leitspital Liezen) sowie einer viel höheren Zahl an Teilzeitkräften geht aus der Studie hervor, dass es in den nächsten Jahren 12.251 neue Pflegekräfte brauchen wird. Diese setzen sich aus 8.022 Personen zusammen, die bis 2030 ausscheiden werden sowie einem Mehrbedarf von 4.229 Personen.

Ein Ausbau der momentan 1.360 öffentlichen Ausbildungsplätze könnte dabei helfen, in Zukunft mehr Pflegepersonal zur Verfügung zu haben. | Foto: Gerhard Berger
  • Ein Ausbau der momentan 1.360 öffentlichen Ausbildungsplätze könnte dabei helfen, in Zukunft mehr Pflegepersonal zur Verfügung zu haben.
  • Foto: Gerhard Berger
  • hochgeladen von Lucia Königer

Über 1.300 Einsteigerinnen und Einsteiger pro Jahr nötig

Der jährliche Bedarf an Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteigern wird mit 1.360 Personen bis ins Jahr 2030 angegeben. Das ergibt die Notwendigkeit von rund 1.565 Ausbildungsplätzen pro Jahr aufgrund der anzunehmenden Drop-Out-Quote. Derzeit stehen rund 1.360 Plätze, inklusive FH, in den Ausbildungseinrichtungen des Landes Steiermark pro Jahr zur Verfügung. Landesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) dazu: "Das Berufsbild gilt es zu stärken, denn wir sprechen viel zu wenig über die Professionalität der Ausbildung und über den Stellenwert innerhalb des medizinischen und sozialen Aufgabenfeldes.”

Pflege "attraktiver" machen

Die EPIG (Ersteller der Studie) gibt in der Studie auch klare Handlungsempfehlungen ab. Vorrangig soll die Attraktivität des Berufsfeldes in der Gesellschaft gesteigert werden, um neue Pflegende zu gewinnen und jene, die bereits im Beruf tätig sind zu halten und zurückzugewinnen. Für den Versorgungsprozess sollten fachferne Tätigkeiten den Pflegenden unter anderem durch Digitalisierungsangebote abgenommen werden. Auch im Bereich der wohnortnahen Koordination können Potentiale, wie die Pflegedrehscheibe es ist, in der Versorgung besser gesteuert werden. Außerdem wird der weitere Ausbau der mobilen Pflege sowie ein vermehrtes Angebote an Kurzzeitpflege empfohlen.

Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (m.) mit Soziallandesrätin Doris Kampus (l.) und Wolfgang Habacher (r.) präsentierten gemeinsam die Studie zum Pflegepersonalbedarf 2030 in der Steiermark.  | Foto: Land Steiermark/Binder
  • Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (m.) mit Soziallandesrätin Doris Kampus (l.) und Wolfgang Habacher (r.) präsentierten gemeinsam die Studie zum Pflegepersonalbedarf 2030 in der Steiermark.
  • Foto: Land Steiermark/Binder
  • hochgeladen von Markus Kropac

Warnsignal für Opposition

Die Oppositionsparteien zeigen sich von der Studie durchgehend alarmiert. Von Seiten der steirischen Grünen fordert man eine "Verbesserung der Arbeitsbedingungen". Die FPÖ erkennt aufgrund der Studie "massiven Handlungsbedarf" und fordert von der Landesregierung "ein umfassendes Lösungskonzept zur Deckung des enormen Pflegekraftbedarfs." Die steirischen Neos pochen vor allem auf eine "Aufwertung der Pflegeberufe", um in Zukunft mehr junge Menschen dafür gewinnen zu können, während die KPÖ auf vor allem bei den Gehältern ansetzten möchte. 

Das könnte dich auch noch interessieren: 

Land erlässt Ausnahmeregelung für Mais-Ersatzanbau

So wirkt sich das Rauchen auf die Umwelt aus
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.