Tierschutzverein informiert
Urlaubszeit ist Tiermissbrauchszeit

 So werden „Streichel-Löwen“ gehalten. Die Unterkunft der Tiere ist eindeutig zu klein.
 | Foto: Österreichischer Tierschutzverein
3Bilder
  • So werden „Streichel-Löwen“ gehalten. Die Unterkunft der Tiere ist eindeutig zu klein.
  • Foto: Österreichischer Tierschutzverein
  • hochgeladen von Julia Gerold

Tiere leiden nach wie vor in vielen Urlaubsdestinationen, mit dem Ziel als Touristenattraktion die Kasse klingeln zu lassen. Der Österreichische Tierschutzverein informiert über das Leid der Tiere in Urlaubsländern und will somit die Aufmerksamkeit auf das Problem der Misshandlung hinweisen.

STEIERMARK. Nach den Pandemiejahren sind dieses Jahr sehr viel Steirerinnen und Steirer wieder im Ausland unterwegs. Dort werden immer wieder Tiere als Touristenattraktion beworben. Elefanten-, Esel- oder Kamelreiten ist nur eine Möglichkeit, wie findige Geschäftemacher Tiere ausnutzen.

„Für viele Menschen schaut es nach Spaß aus, für die Tiere selbst ist es aber der pure Stress, der oftmals sogar an Tierquälerei grenzt.“
Österreichischer Tierschutzverein

Dabei beginnt das Leid der Tiere meist bereits in der Haltung, da die Versorgung mit Futter und Wasser oft mangelhaft ist. Die Einhaltung von Pausenzeiten wird regelmäßig, zum Wohle der Profitsteigerung, nicht eingehalten. Dies passiert nicht nur in fernen Ländern, sondern direkt vor der Haustüre. Man denke nur an die zahlreichen Fiaker, die noch immer durch ÖsterreichsInnenstädte fahren um den Touristen einen Hauch von royalem Erlebnis zu ermöglichen. Für sensible Tiere wie Pferde stellen Kutschenfahrten in viel befahrenen Innenstädten eine schwere Belastung da.

Sogar Gesundheitsminister Rauch hält das Konzept der Fiaker für nicht mehr zeitgemäß. | Foto: Niklas Varga
  • Sogar Gesundheitsminister Rauch hält das Konzept der Fiaker für nicht mehr zeitgemäß.
  • Foto: Niklas Varga
  • hochgeladen von Julia Gerold

Doch muss der Blick gar nicht so weit gehen, auch in Nachbarländern wie der Slowakei oder Deutschland gibt es Privatzoos, die etwa Besuchern Tigerbabys zum Interagieren anbieten.

„Wenn damit geworben wird, ein Wildtier zu füttern, zu berühren, auf ihm zu reiten oder ein Foto mit ihm zu machen, sollten sofort alle Alarmglocken läuten.“
Österreichischer Tierschutzverein

Aber auch der Trend exotische Tiere zum Streicheln oder für Selfies anzubieten steigt weltweit – man denke nur an die „Tanz-Bären“ in Südosteuropa oder unter Drogen gesetzte Tiger in den Tigertempeln in Thailand.

No-Go's

Laut Peta (People for the Ethical Treatment of Animals) sollte man vor allem bei den folgenden Punkten über das Tierwohl nachdenken: 

  1. Fototourismus: Tier-Fotoshooting. Vorsicht geboten ist unbedingt bei Tierbabys. Dabei werden die Tierkinder für den Profit ihren Müttern entrissen, ältere Tiere mit Gewalt gefügig gemacht oder mithilfe von Medikamenten ruhig gestellt. 
  2. Zoos und Delfinarien: Die Tiere leiden häufig unter ihrer nicht artgerechten Haltung in winzigen Gehegen und entwickeln körperliche sowie seelische Krankheiten wie Verhaltensstörungen. 
  3. Elefantenreiten: Die Tiere leiden dabei meist unter katastrophalen Lebensbedingungen und werden häufig geschlagen oder angekettet.
  4. Stierkämpfe: Häufig werden die Stiere erst nach etlichen Stichverletzungen und Verstümmelungen durch langsames Ausbluten qualvoll getötet. 
  5. Esel und Kamelreiten: Vor allem auf der Urlaubsinsel Santorini (Griechenland) werden Esel und Maultiere als lebende Taxis dazu gezwungen, Menschen zu tragen. In Ägypten ist nach wie vor das Kamelreiten unter Tourist:innen beliebt. Dabei erleiden die Kamele jedoch ähnliche Qualen wie Esel auf Santorini. Auch sie müssen teils lange Zeit ohne Wasser, Nahrung und Schatten auskommen. 
In Griechenland kann auf Eseln geritten werden. Die Versorgung der Tiere ist allerdings fragwürdig. | Foto: Österreichischer Tierschutzverein
  • In Griechenland kann auf Eseln geritten werden. Die Versorgung der Tiere ist allerdings fragwürdig.
  • Foto: Österreichischer Tierschutzverein
  • hochgeladen von Julia Gerold

Tieren in ihrer Heimat begegnen

Auf eine Begegnung mit heimischen Wildtieren muss man jedoch auch im Urlaub nicht verzichten. Die Möglichkeit Wildtiere – selbstverständlich mit dem gebührendem Abstand – in freier Wildbahn zu beobachten besteht immer. Ebenso kann man Schutzzentren für gefährdete Arten besuchen und so einen Einblick in die heimische Tierwelt der jeweiligen Urlaubsdestination bekommen.

„Egal um welche Einrichtung es sich handelt, als Besucher muss man immer ein Auge darauf haben, dass Tierschutz und Nachhaltigkeit oberste Priorität haben. Um Wildparks, die Tiervorführungen anbieten, sollte man einen großen Bogen machen. Ansonsten unterstützt man, wenn auch unbewusst, Tierquälerei.“
Österreichischer Tierschutzverein

Tipps zur Vermeidung von Tierquälerei im Urlaub

  • Kein Erwerb von Andenken, die aus Tieren oder Tierteilen produziert werden.
  • Selfies mit Wild- oder Nutztieren sind ein absolutes No-Go.
  • Der Besuch von Orten an denen Tiere gefüttert oder auf ihnen geritten werden kann, sollte vermieden werden.

Das könnte dich auch interessieren: 

Das sollten Autofahrer unbedingt wissen
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.