Kinder, Familie, Haustiere
Warnung vor spontanen Weihnachtsgeschenken

Die Tierschutzombudsstelle Steiermark erklärt entschieden, Haustiere sind keine Waren, sondern Lebewesen und sollten nicht ohne weiteres zu Weihnachten verschenkt werden.  | Foto: Jakob Owens auf Unsplash
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  • Die Tierschutzombudsstelle Steiermark erklärt entschieden, Haustiere sind keine Waren, sondern Lebewesen und sollten nicht ohne weiteres zu Weihnachten verschenkt werden.
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Alle Jahre wieder werden auch in der Steiermark Haustiere zu Weihnachten an Kinder verschenkt und häufig, nach den Feiertagen, gleich wieder bei Züchterinnen und Züchtern sowie Tierheimen abgegeben. Die Tierschutzombudschaft Steiermark warnt vor übereilten Entscheidungen, denn Haustiere sind keine Waren, welche sorglos als Weihnachtsgeschenk besorgt werden können. Sie sind Lebewesen und bringen Verantwortung und Arbeit mit sich. 

STEIERMARK. Jedes Jahr werden nach den Feiertagen Weihnachtsgeschenke zurückgegeben und umgetauscht. Leider gilt das auch für Haustiere, welche voreilig als Geschenk für Kinder angeschafft wurden, bevor der Alltag wieder einkehrt, und entschieden wird, der Vierbeiner ist doch zu viel Arbeit und Verantwortung.

Katzen können beim Spielen etwa kratzen und Kinder verletzten.  | Foto: Jasmin Schuler auf Unsplash
  • Katzen können beim Spielen etwa kratzen und Kinder verletzten.
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Um dieser Entwicklung in diesem Jahr vorzubeugen, fragte MeinBezirk bei der Tierschutzombudschaft Steiermark nach, woran bei der Anschaffung eines Haustieres, insbesondere in Haushalten mit Kindern, gedacht werden muss und wann der richtige Zeitpunkt ist, dem Haustier-Wunsch von Kindern nachzugehen. 

Tierische Weihnachtsgeschenke

Haustiere sind keine Waren, aber Lebewesen, die artabhängig eine bestimmte Sorgfalt, Pflege und Kenntnis erfordern. Da dieser Fakt oft, nach Erfahrung der Tierschutzombudsstelle Steiermark, bei tierischen Spontan-Geschenkkäufen vernachlässigt wird, ist die klare Empfehlung in der Steiermark, keine Haustiere zu Weihnachten zu verschenken. Jedes Lebewesen erfordert Zeit, Liebe und bringt eine große Verantwortung in das Leben einer Haustierbesitzerin und eines Haustierbesitzers. 

Kinder sollten erst ab den 14. Lebensjahr alleine mit einem Hund spazieren gehen und zudem lernen, einen Hund weder im Körbchen noch beim Fressen zu stören.  | Foto: sabina fratila auf Unsplash
  • Kinder sollten erst ab den 14. Lebensjahr alleine mit einem Hund spazieren gehen und zudem lernen, einen Hund weder im Körbchen noch beim Fressen zu stören.
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Dennoch werden zu Weihnachten viele Haustiere, von Katzen über Kaninchen bis hin zu Hundewelpen verschenkt. Diese landen häufig nach den Feiertagen in steirischen Tierheimen oder wieder bei Züchterinnen und Züchtern. Daher wird empfohlen, sich im Vorfeld der Anschaffung gut und ausführlich über die Tierart und Rasse zu informieren. Auch Kinder sollten auf den neuen Familienzugang vorbereitet werden, denn immerhin werden rund 200 Kinder im Alter von null bis 14 Jahren jährlich aufgrund von Verletzungen durch Haus- und Bauernhoftieren in steirischen Krankenhäusern eingeliefert. Insbesondere Kinder im Kindergartenalter sind gefährdet. Kinder bis zu acht Jahren können die Warnsignale von Hunden etwa nicht verstehen und 60 Prozent aller Verletzungen von Tieren an Kindern entstehen durch Hunde, größtenteils Bisse. Jedes dritte Kind bei einem Hundebiss, jedes zweite Kind bei einem Katzenkratzer ist im Kindergartenalter.

Haben sich deine Kinder auch eine Haustier zu Weihnachten gewünscht?

Für Kinder ist es daher unbedingt notwendig, zu verstehen, wie diese Tierart durch Körpersprache kommuniziert, wenn sie sich unwohl fühlt. Kinder sollten zumindest bereits verstehen können, dass auch Tiere zeitweise Ruhe und Freiraum benötigen und den Eltern sollte bewusst sein, wie sie ihren Kindern diese Grenzen beibringen, sodass sich diese daran halten können, wie Karoline Schlögl, Tierschutzombudsperson in der Steiermark, erklärt. Schlögl erklärt, Hunde, welche im Körbchen liegen oder fressen, sollten nicht gestört werden. Dies muss auch Kindern klargemacht werden. Eltern haben hier die Verantwortung, nicht nur für ihre Kinder, aber auch für ihre Vierbeiner. Zudem sollten Kinder erst ab dem 14. Lebensjahr alleine mit dem Hund spazieren gehen dürfen. Wenn dies ein Kriterium zur Anschaffung eines Tieres ist, sollte diese Regel unbedingt eingehalten werden.

Für besinnliche Feiertage

Mit der Anschaffung eines Haustieres ist es bei weitem nicht getan. Eine Tierpraxis oder Tierklinik muss gesucht, eine eventuelle Hundeschule besucht und Zubehör für das Haustier besorgt werden. Karoline Schlögl von der Tierschutzombudsstelle gibt eine klare Empfehlung ab:

Die Tierschutzombudsstelle Steiermark würde generell davon abraten, ein Haustier zu Weihnachten zu verschenken, weil zu den Weihnachtsfeiertagen oft viel zu viel los ist, damit das Tier ruhig ankommen kann. | Foto: Karsten Winegeart auf Unsplash
  • Die Tierschutzombudsstelle Steiermark würde generell davon abraten, ein Haustier zu Weihnachten zu verschenken, weil zu den Weihnachtsfeiertagen oft viel zu viel los ist, damit das Tier ruhig ankommen kann.
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"Viele Hundetrainerinnen und Hundetrainer bieten bereits vor der Anschaffung eines Hundes Beratungen an (welcher Hund passt zu mir und wo finde ich diesen). Dies wäre gerade für Ersthundehalterinnen und -halter sehr sinnvoll. Ein solches Erstgespräch könnte man bei einem Hundewunsch etwa zu Weihnachten mit einem Stofftier verschenken. Sich im Vorfeld zu überlegen zu welcher Tierärztin oder Tierarzt man gehen wird, sollte Teil des „Notfallplans“ sein, den man im Vorfeld machen sollte. Dieser Plan sollte jedenfalls beinhalten, wer kümmert sich um das Tier, während niemand zu Hause ist (Urlaub, Arbeit, Schule), wer kümmert sich darum, wenn alle krank sind und wohin gehen wir, wenn das Tier krank ist."
Karoline Schlögl, Tierschutzombudsstelle Steiermark

Auch die Kosten eines Haustieres müssen im Vorfeld kalkuliert und durchdacht werden, sprich, kann sich die Familie die Kosten für Impfungen, Kastration und laufende tierärztliche Behandlungen überhaupt leisten. Hier sollte ferner bedacht werden, dass auch Haustiere älter werden und vielleicht anfälliger im Alter für Krankheiten werden. Wenn ein Tier akut erkrankt und das eventuell zu einer Zeit, in der keine Tierarztpraxis regulär geöffnet hat, können etwa Kosten im vierstelligen Bereich anfallen. Ob und welche Hundeschule man besuchen wird, ist sicher auch sinnvoll, sich im Vorfeld zu überlegen. In der Steiermark ist jedenfalls ein Hundekundekurs (bei den Bezirksverwaltungsbehörden) zu absolvieren, betont Schlögl.

Abschließend wird noch einmal betont, dass von Haustieren als Weihnachtsgeschenk bestimmt abgeraten wird. Rund um die Feiertage reihen sich Festessen, Familienfeiern und Partys mit Freundinnen und Freunden, zu Silvester werden Raketen geschossen. Diese Vielzahl an familiären und gesellschaftlichen Verpflichtungen erleichtert weder für Tier noch Menschen oder Familie die Eingewöhnungsphase des neuen Familienmitglieds. 

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