Kommentar: 140 km/h auf Autobahnen – die Politik gibt das falsche Tempo vor

Roland Reischl, Chefredakteur WOCHE Steiermark | Foto: RMA/Andreas Kolarik
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Man kann es leider nicht anders formulieren: Die Pilotversuche mit erlaubten 140 km/h auf österreichischen Autobahnen sind ein durchwegs sinnloses Unterfangen, das den Verkehr weder flüssiger noch sicherer machen wird.
Schon ein kurzer Selbststest (siehe Story rechts) zeigt, dass sich die Autofahrer hierzulande recht gut mit den erlaubten 130 km/h arrangiert haben. Und jene, die übers Ziel schießen lassen sich auch von einem höher angesetzten Limit nicht bremsen.

Drängler, Bremser, Mittelspurfahrer

Keinesfalls wird ein neues Limit die echten Probleme auf unseren Autobahnen lösen. Jenes, der unbelehrbaren Raser, die mit Geschwindigkeiten deutlich jenseits der 160 km/h über die Autobahnen jagen. Oder jenes der Drängler, die im Hochgeschwindigkeitswahn fast die Stoßstange des Vordermannes "küssen". Die berühmten Mittelspurfahrer, die Staus und gefährliche Überholmanöver produzieren, werden von 140 km/h sowieso unberührt bleiben. Dann wären da noch die Handybenutzer, die Rettungsgassen-Ignorierer und die Anti-Blink-Fraktion – sie alle werden neue Tempolimits nicht kratzen.
Es sei denn, deren Einhaltung (und jene aller anderen Regeln) würde rigoros kontrolliert werden. Daher wäre ein personell bessere Ausstattung der Verkehrspolizei deutlich mehr wert als ein öffentlichkeitswirksamer Pilotversuch, frei nach dem Motto: Lieber 140 neue Polizisten statt 140 auf Autobahnen.

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