Mario Kunasek: Ein Minister hat die Steiermark im Visier

Mitten in der Truppe: Minister Mario Kunasek ist in der Rolle des Verteidigungsministers angekommen.
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  • hochgeladen von Roland Reischl

Treffpunkt Maria-Theresien-Kaserne in Wien: Ein Ort, an dem sich der Verteidigungsminister mit steirischen Wurzeln beim Treffen mit der WOCHE durchaus wohlfühlt: "1998, bei der ersten Ratspräsidentschaft Österreichs, war ich auch hier – allerdings war ich damals als Kraftfahrer eingeteilt", schmunzelt der Gössendorfer, der aktuell auch Häuslbauer ist und demnächst nach Graz übersiedeln wird.

Wahlergebnis entscheidet

Die Steiermark also nach wie vor als Lebensmittelpunkt, oder? "Die Familie, das Zuhause – das ist meine Homebase, ohne das würde so ein Job nicht funktionieren", weiß er um den Rückhalt seiner frischgebackenen Gattin Sabrina.
Soweit zum Privaten, politisch macht Kunasek aus seinen Plänen aber kein Geheimnis: "Wir haben die Lehre aus 2015 gezogen, wir wissen, dass wir ein  noch besseres Ergebnis bei der Landtagswahl brauchen werden, wenn wir in die Regierung wollen, es darf kein Weg an uns vorbeiführen." Damit nimmt die steirische FPÖ wohl Kurs auf die Nummer-1-Position im Land, durch Umfrageergebnisse fühlt man sich gestärkt: "Wir sehen, dass wir in den letzten Jahren alles richtig gemacht haben. 2005 standen wir noch mit knapp fünf Prozent und ohne Mandat da, mittlerweile sind wir gleichauf", sieht sich Kunasek im Kurs bestätigt. Und stellt klar und deutlich fest: "Wenn es die FPÖ in die Landesregierung schafft, will ich in dieser Regierung auch Verantwortung übernehmen." Umkehrschluss: Geht sich das 2020 (oder gar schon 2019) nicht aus, wird Kunsaek wohl noch länger Verteidigungsminister bleiben.

Zeitfenster fürs Heer

Dort gäbe es aber ohnehin mehr als genug zu tun. "Es geht mir um die Weiterentwicklung des Heeres, das Zeitfenster ist jetzt da: Die Menschen wünschen sich ein starkes Bundesheer", ist er überzeugt. Das bedeutet? "Wir wollen die Personalentwicklung vorantreiben, ein attraktiveres Dienstrecht installieren und den vernachlässigten Faktor Miliz-Heer wieder in den Fokus rücken. Da spart er auch nicht mit Kritik an den Vorgängern: "Die Reduktion des Grundwehrdienstes auf sechs Monate war eine politische Fehlentscheidung. Die Grundwehrdiener werden intensiv ausgebildet, danach sind sie aber gleich wieder weg", denkt er auch hier laut über Modelle fürs "Bundesheer neu" nach.

Heer im EU-Einsatz

Übrigens: Der nächste Großeinsatz für die heimischen Soldaten steht direkt bevor. Ab 1. Juli wird man nämlich auf verschiedenste Ebenen im Dienste der EU-Ratspräsidentschaft im Einsatz sein. So wurden rund 170 Unteroffiziere für die Kraftfahrzeug-Flotte ausgebildet, die Truppe für "schnelle Einsätze" ist ebenso in Alarmbereitschaft wie die Abfangjäger, mit einem mobilen "Long Range-Radar" blickt man bis in die hintersten Winkel der Alpenrepublik. Dazu kommen dann noch diverse Assistenzeinsätze für das Innenministerium, die Gesamtkosten für den EU-Einsatz belaufen sich auf rund 9,9 Millionen Euro.

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