Grüne Woche 2023
Steirische Betriebe versuchen Berlin zu erobern

Vom 20. bis 29. Jänner findet die Internationale Grüne Woche in den Hallen der Messe Berlin statt. Auch viele Betriebe aus Österreich sind reihenweise vertreten. Unter anderem wird in der "Österreichhalle" die AMA-Genussregion präsentiert. Vor Ort wird aber auch die EU-Agrarpolitik und das Kaufverhalten der Konsumentinnen und Konsumenten kritisiert. 

STEIERMARK/BERLIN. Die Hallen der Messe Berlin sind derzeit prall gefüllt. Der Grund: die Internationale Grüne Woche. Sie leitet heuer wieder das agrarpolitische Jahr ein. Unter den Gästen befand sich auch eine Delegation mit Vertretern des Landes Steiermark, darunter Abgeordneter zum Nationalrat Andreas Kühberger und Medienvertreter, die die steirischen Betriebe auf der Messe besuchten (siehe Video). Auch Österreichs Agrarspitze ist vor Ort und bespricht die Auswirkungen der Krisen sowie die Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft.

In der Österreichhalle in der Berliner Messe haben sich nicht nur Politiker von Österreich versammelt. Auch der deutsche Bundesminister Cem Özdemir (vorne rechts) stattete den Betrieben einen Besuch ab.  | Foto: Julia Gerold
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Steirische Betriebe präsentieren sich

Auf dem Messegelände findet man beispielsweise auch die Feldbacher Fruit Partners GmbH oder besser bekannt als SteirerKren. Unter den Ausstellerinnen und Aussteller befinden sich auch zwei Grazer mit sehr viel Tee-Produkten im Gepäck. "InspiredTea ist ein Familienbetrieb, der bereits in der dritten Generation geführt wir. Wir haben mit der Zeit nur unseren Namen und die Marke geändert. Das Wissen aus der langjährigen Erfahrung ist erhalten geblieben", verraten uns die Brüder Ammar & Ahmed Abou El Fadl. In der "Österreichhalle" geht es mit dem steirischen Flair weiter. Hier werden auch sämtliche Betriebe von Urlaub am Bauernhof vorgestellt.

NAbg. Andreas Kühberger (l.) mit Urlaub am Bauernhof Obmann Johann Hörtnagl (r.). | Foto: Julia Gerold
  • NAbg. Andreas Kühberger (l.) mit Urlaub am Bauernhof Obmann Johann Hörtnagl (r.).
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Gleich nebenan präsentiert sich die AMA-Genussregion. Hier ist auch die steirische Marke Vulcano vertreten. Der Familienbetrieb aus dem Vulkanland in der Steiermark setzt seit vielen Jahren auf hohe Qualität und Tierwohl. 

Die Internationale Grüne Woche in Berlin ist voll im Gang - auch die Steiermark ist vertreten und bekam Besuch vom LKÖ-Präsident Moosbrugger (l.), Landwirtschaftsminister Totschnig (3.v.l.) und AMA-Marketingchefin Christina Mutenthaler (2.v.l). | Foto: Julia Gerold
  • Die Internationale Grüne Woche in Berlin ist voll im Gang - auch die Steiermark ist vertreten und bekam Besuch vom LKÖ-Präsident Moosbrugger (l.), Landwirtschaftsminister Totschnig (3.v.l.) und AMA-Marketingchefin Christina Mutenthaler (2.v.l).
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"Der beste Indikator für die Qualität heimischer Produkte ist und bleibt das AMA-Gütesiegel. Es steht für hohe Standards und nachvollziehbare Herkunft", heißt es vom Obmann des  von Landwirtschaftsausschusses Georg Strasser. Dahinter steht die tägliche Arbeit von mehr als 40.000 bäuerlichen Familienbetrieben. Um den Anforderungen der Gesellschaft weiterhin zu entsprechen, wird das AMA-Gütesiegel nun weiterentwickelt und ausgebaut. Dieses Gütesiegel ist zum Teil auch für die positive österreichische Agrar-Außenhandelsbilanz verantwortlich. In den ersten drei Quartalen 2022 konnte man hier mengenmäßig einen Anstieg um 1,1 Prozent verzeichnen. 

Versorgungssicherheit an erster Stelle

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, Landwirtschaftskammer (LKÖ) Präsident Josef Moosbrugger und der Obmann des Landwirtschaftsausschusses, Georg Strasser, ziehen vor Ort Bilanz und appellieren, die EU-Landwirtschaft krisenfester zu gestalten, bäuerliche Familienbetriebe zu stärken und so die Versorgung mit Lebensmitteln, Rohstoffen und erneuerbarer Energie zu sichern.

"Die Krisenjahre haben uns viel abverlangt. Klimawandel, Energiekrise und der Ukraine-Krieg haben aber gezeigt, dass die Lebensmittelversorgung wichtig ist. Und diese ist in Österreich gesichert."
Norbert Toschnig, Landwirtschafsminister

"Wenn es darum geht, die Zeichen der Zeit zu erkennen, und die Agrarpolitik nachhaltig weiterzuentwickeln und gleichzeitig Versorgungssicherheit zu garantieren, gehört das Land zu den Vorreitern", so der Minister. Nun fordert man die EU auf, diesen ökosozialen Erfolgsweg einzuschlagen. Österreich ist mit 26 Prozent Flächenanteil Bio-Europameister und will bis zum Jahr 2027 diesen Anteil auf 30 Prozent vergrößern. "Wir gehören zu den Ländern mit den höchsten Tierwohlstandards der Union."

Der Obmann des Landwirtschaftsausschusses Georg Strasser (v.l.), Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger bei der Grünen Woche in Berlin. | Foto: BML/Hemerka
  • Der Obmann des Landwirtschaftsausschusses Georg Strasser (v.l.), Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger bei der Grünen Woche in Berlin.
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Qualität vs. Preis

Doch die Krisen haben auch das Kaufverhalten der Konsumentinnen und Konsumenten verändert.

"Wir sehen natürlich Verschiebungen in den verschiedenen Bereichen. Einerseits gibt es den Wunsch nach Qualität und gewissen Standards, andererseits wollen die Menschen, dass die Preise sinken." 
Josef Moosbrugger, LKÖ-Präsident

Das ist für die Bäuerinnen und Bauern nur schwer zu vereinbaren, vor allem weil auch sie mit den zunehmenden Produktionskosten zu kämpfen haben. Strasser appelliert daher auch an die Konsumentinnen und Konsumenten, den österreichischen Qualitätsprodukten treu zu bleiben. "In der Landwirtschaft denkt und handelt man langfristig. Daher sollte man ganz nach dem Motto: 'In guten wie auch schlechten Tagen' die Bäuerinnen und Bauern unterstützen."

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