"16 Tage gegen Gewalt" in der Steiermark
Wohn-Hotlines und Angebote für gewaltbetroffene Frauen

Hinsehen statt wegsehen: Dieses Sujet von Künstler Gottfried Helnwein hängt morgen wieder an den Fassaden der Oper, des Schauspielhauses und des Volkskundemuseums in Graz. | Foto: Land Steiermark
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Gewalt an Frauen und Mädchen sichtbar zu machen - das ist das Ziel der internationalen Kampagne Orange the World, bei der weltweit symbolträchtige Gebäude in orangem Licht erstrahlen. Die 16 Tage gegen Gewalt an Frauen starten morgen - trotz Lockdown mit zahlreichen Initiativen in der ganzen Steiermark.

STEIERMARK. Die frauenpolitischen Schwerpunkttage stehen in der Steiermark in diesem Jahr ganz im Zeichen der sozialen Sicherheit, der Armut und leistbarem Wohnen.

„Frauen sind von Armut stärker betroffen als Männer. Damit verbunden ist, dass Frauen in Krisensituationen oft vor dem Problem stehen, leistbaren Wohnraum zu bekommen oder diesen abzusichern." (Soziallandesrätin Doris Kampus)

Ein Drittel aller Opfer müsse aus ökonomischen Gründen in eine Gewaltbeziehung zurückkehren und nur soziale Sicherheit könne betroffene Frauen vor diesem Schritt bewahren. 16 Tage lang stehen deshalb vier Expertinneneinrichtungen per Telefon zu allen Fragen rund um das Thema Wohnen für Frauen zur Verfügung. „Niemand darf in der Steiermark ohne Dach über dem Kopf sein", sagt Kampus.

„Gerade in Zeiten der Pandemie ist es wichtig Stabilität, Sicherheit und Vertrauen in persönlichen Krisensituationen zu geben.“ (Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß)

Stabilität, Sicherheit und Vertrauen in persönlichen Krisensituationen sind Landesrätin Juliane Bogner-Strauß ein Anliegen. | Foto: Land Steiermark/Jesse Streibl
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Professionell beraten lassen

Einen Beratungsschwerpunkt zu leistbarem Wohnen setzt unter anderem die Mietervereinigung Steiermark. Neben grundsätzlichen Fragen zum Thema geht es um Miethöhe, Betriebskosten, aber auch Ablöse und Kaution

Außerdem beteiligt sind die Caritas-Wohnungssicherung, die FranzisCa Notschlafstelle und Wohngemeinschaft für Frauen mit Kindern, das Haus Rosalie – eine Einrichtung für obdachlose Frauen – und VinziLife, das langfristige Wohnversorgung mit acht Wohnplätzen für Frauen anbietet. Laut Caritas Wohnsicherungsstelle sind Probleme mit der Bezahlung der Miete, der Umgang mit Mahnschreiben, Fragen zu Anträgen aller Art sowie Rat und Hilfe bei drohender Delogierung die häufigsten Themen.

Finanzielle Unterstützung erhalten

Das Sozialressort des Landes Steiermark bietet darüber hinaus eine breite Palette an finanziellen Hilfen an, um leistbaren Wohnraum zu ermöglichen oder abzusichern. Soziallandesrätin Doris Kampus beruhigt: „Für die Wohnunterstützung stehen rund 40 Millionen Euro im Sozialbudget im Jahr zur Verfügung. Den Heizkostenzuschuss haben wir kürzlich wegen der hohen Energiepreise um 50 Euro auf 170 Euro aufgestockt. Ein weiterer Teil unseres Hilfspakets sind zudem einmalige Beilhilfen für extreme Notfälle mit bis zu 300 Euro."

Weitere Informationen zu den Leistungen des Landes erfährst du unter Tel. 0800 20 10 10 oder per E-Mail von der Sozialservicestelle.

„Viele Frauen kämpfen bis zum letzten Cent und schämen sich, Hilfe anzunehmen. Ich kann an Betroffene nur appellieren, den Rat der ExpertInnen einzuholen. Das ist eine wichtige Hilfe und Stütze in schwierigen Lebenssituationen", betont Doris Kampus.

An diese Hotlines kannst du dich wenden

Soziallandesrätin Doris Kampus appelliert an Betroffene, den Rat von Expertinnen einzuholen. | Foto: Land Steiermark/Peter Drechsler
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