Podcast SteirerStimmen
Werner Leitner, der Mann über 13 Ironman-Medaillen

Für Werner Leitner alles eine Frage der Disziplin: Egal, ob in der Vorbereitung oder während des Rennens, ein Ironman muss starke Nerven und Ausdauer haben. | Foto: RegionalMedien Steiermark
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  • Für Werner Leitner alles eine Frage der Disziplin: Egal, ob in der Vorbereitung oder während des Rennens, ein Ironman muss starke Nerven und Ausdauer haben.
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Was bringt einen dazu, etwas zwölf Mal zu wiederholen, was eigentlich beim ersten Mal schon die "Hölle" war? Das weiß der ehemalige Triathlon-Profi Werner Leitner im aktuellen SteirerStimmen-Podcast zu beantworten. Er spricht über seine Erfolge, den harten Weg dorthin, wie er uncharmant in die Sportpension geschickt wurde und wie er nun junge Steirerinnen und Steirer für den Triathlonsport begeistern möchte.

STEIERMARK. "Das ist wie eine Krankheit", bringt es Werner Leitner auf den Punkt, warum sich Triathletinnen und Triathleten Bewerbe wie den Ironman antun - für alle "Einsteigerinnen und Einsteiger" in das Thema: Der Ironman umfasst eine Gesamtdistanz von 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und danach noch einen Marathon über 42,195 Kilometer laufen. "Man fängt einmal an und dann kommt man nicht mehr los davon", erinnert sich Leitner an die Anfänge seiner ambitionierten und letztlich erfolgsgekrönten Karriere zurück. Mittlerweile ist Werner Leitner in "Sportpension" und kümmert sich als Präsident des Steirischen Leichtathletikverbands um den Nachwuchs.

Wie alles begonnen hat ...

Das war wie so oft schleichend. "Ich bin da irgendwie langsam reingewachsen, die ersten Bewerbe habe ich Ende der 80er-Jahren gemacht", so Leitner, der zunächst auf der Kurzdistanz zu Hause war. Bereits auf dem Weg in Richtung Karriereende entschied er sich schließlich doch einmal einen Ironman zu machen. "Eigentlich war es kein gutes Erlebnis", erinnert sich Leitner an die ersten Minuten und Stunden nach dem Zieldurchgang zurück. Aber er hat dann - wie so viele andere - doch Blut geleckt und ist allein beim Ironman in Klagenfurt sieben Mal am Start gestanden. Viermal hat er sich für einen Startplatz bei der Ironman World Championship auf Hawaii qualifiziert. 

"Radfahren ist, wenn man so will, meine Lieblingsdisziplin, da sieht man am meisten und kommt am schnellsten voran." | Foto: RegionalMedien Steiermark
  • "Radfahren ist, wenn man so will, meine Lieblingsdisziplin, da sieht man am meisten und kommt am schnellsten voran."
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Und warum tut man es sich dann doch immer wieder an?

"Das Ziel sind die großen Emotionen am Ende, wenn einem die Tränen in den Augen stehen. Wenn man ins Ziel kommt, dann bekommt man ganz viel von dem zurück, was man im Vorfeld investiert hat."
Werner Leitner, Profi-Triathlet und mehrfacher Ironman

Immerhin sind Ironmen mehrere Stunden unterwegs - die Besten schaffen die Distanz in rund acht Stunden. Der Mann mit dem Hammer kommt beim Marathon bekanntlich rund um Kilometer 30. Beim Triathlon auf der Langdistanz meist etwas früher, "am Rad wäre es etwas zu früh, da ist man meist froh, wenn es endlich zum Laufen geht", schmunzelt der Ex-Profi-Sportler. "Aber nach 20 Kilometern Laufen wird es dann schon zach." Als Tipp für alle, die vielleicht ebenso ehrgeizige Ziele verfolgen, empfiehlt Leitner, sich derartige Bewerbe "in kleine Häppchen" aufzuteilen und immer von einer Etappe zur nächsten zu denken. "Sonst packt man das im Kopf nicht wirklich."

Aktuell ist Werner Leitner als Präsident des Steirischen Triathlonverbands gerade dabei, die Förderung des Nachwuchses bei den 6-14-Jährigen voranzutreiben. | Foto: RegionalMedien Steiermark
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Uncharmantes Ende der Profi-Sportkarriere

Das Ende der sportlichen Karriere kam für Leitner im Übrigen etwas abrupt und jedenfalls uncharmant: "Du bist jetzt 40, jetzt hörst du auf und wirst Trainer", mit diesen Worten schickte sein Sportsfreund Faris Al-Sultan Werner Leitner 2009 in die "Sportpension". Zusammen mit Al-Sultan und einem anderen Sportler gründete Leitner daraufhin das Abu Dhabi Triathlon Team, um seine Erfahrung weiterzugeben. 

Diese Erfahrung teilt er nun mittlerweile in seiner Funktion als Präsident des Steirischen Triathlonverbands. Hier sind es zwei Schienen, auf die gesetzt wird: "Einerseits haben wir das Landesleistungszentrum mit Trainer, das sich gezielt an bereits 'reife' Athletinnen und Athleten richtet", berichtet Werner Leitner. Für die Altersgruppe darunter, also die 6-10-Jährigen wird gerade dezentral am Aufbau eigener Nachwuchstrainingsgruppen gearbeitet.

Nachwuchsarbeit vorantreiben 

Quer durch die Steiermark sollen in diesen "Trainingszellen" verschiedene Kurse angeboten werden. Und auch hier kommt bereits der Wettbewerbsgedanke zum Tragen: Erstmals gibt es heuer einen Nachwuchs-Cup mit fünf Bewerben über den ganzen Sommer verteilt. "Das sollen sich die Kinder beim Schwimmen und Laufen in einem geschützten Umfeld wie in einem Bad oder an einem See messen."
Für die "Großen" hat der Reigen an Triathlonbewerben bereits gestartet, neben dem Wintertriathlon und dem Sprint Duathlon in Neuberg an der Mürz am vergangenen Wochenende gibt es noch 15 weitere Möglichkeiten, in der 3er-Disziplin an den Start zu gehen. 

Und "bitzelt" es, wenn man nur mehr als Zaungast bei diesen Bewerben dabei ist? "Beim Starten eigentlich gar nicht, da bin ich eher erleichtert", gibt Leitner zu. "Aber wenn der Bewerb dann vorbei ist und man ihn im Ziel Revue passieren lässt, dann tut es schon ein bißchen weh, nicht dabei gewesen zu sein." Sportlicher Ehrgeiz lässt sich eben nicht in Pension schicken.

Mehr Infos:
Steirischer Triathlonverband
Nachwuchs-Cup

Und hier gibts alle SteirerStimmen-Podcasts zum Nachhören.

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