Nachhilfebedarf enorm
AK Steiermark fordert Reform des Mathe-Unterrichts

- Mathematik ist das Fach mit dem höchsten Nachhilfebedarf – die Arbeiterkammer Steiermark fordert daher eine dringende Reform des Unterrichts.
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Die Arbeiterkammer (AK) Steiermark fordert rund eine Woche vor Beginn des neuen Schuljahres eine Reform des Mathematikunterrichts sowie den Ausbau der verschränkten Ganztagsschule. Auf diese Weise könnte der Druck auf Eltern reduziert werden. Das jüngste Nachhilfemonitoring habe zwar ergeben, dass der Bedarf an Nachhilfe in der Steiermark leicht rückläufig ist. Aus dem Bericht ging jedoch auch hervor, dass der Besuch von Nachhilfeunterricht oftmals am Geld scheitere.
STEIERMARK. Die Kosten für Nachhilfeunterricht sind in der Steiermark von 2023 bis 2025 leicht gesunken. Doch das ist nur eine Seite der Medaille. So zeigte das jüngste AK-Nachhilfemonitoring weiters, dass die Eltern von rund 23.000 Schülerinnen und Schülern für ihr Kind zwar gerne eine bezahlte Nachhilfe in Anspruch genommen hätten, dies jedoch am fehlenden Geld oder am Angebot scheiterte.

- Das Nachhilfemonitoring der Arbeiterkammer ergab einen Nachhilfebedarf bei rund einem Drittel der steirischen Schülerinnen und Schüler.
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Jedes dritte Kind hat Nachhilfebedarf
Die repräsentative Studie des Sozial- und Meinungsforschungsinstitutes IFES, bei der allein in der Steiermark 589 Schulkinder in 400 Haushalten befragt wurden, ergab einen Nachhilfebedarf bei rund einem Drittel der steirischen Schülerinnen und Schüler. Etwa jedes sechste Kind hat im Schuljahr 2024/25 beziehungsweise im Sommer 2025 bezahlte Nachhilfe oder Lernhilfe in Anspruch genommen.
Der Bildungserfolg sei somit noch immer stark davon abhängig, ob Eltern sich Nachhilfe leisten können, weist man seitens der Arbeiterkammer Steiermark hin. „Im Schnitt kostete Eltern die Nachhilfe für ihren Nachwuchs pro Kind zuletzt rund 780 Euro, im Vergleich zu 2023 sind die Kosten pro Kopf damit etwas gesunken, so beliefen sich die Ausgaben für Nachhilfe vor zwei Jahren noch auf etwa 810 Euro“, so AK-Bildungsexpertin Katrin Hochstrasser. Insgesamt wurden 16,6 Millionen Euro für Nachhilfe ausgegeben.

- Laut Katrin Hochstrasser, Bildungsexpertin der AK Steiermark, kostete Eltern die Nachhilfe für ihren Nachwuchs pro Kind zuletzt durchschnittlich 780 Euro.
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Mathematik-Reform und Ganztagsschulen
Der höchste Förderbedarf besteht in der Steiermark in Mathematik. Besonders in der AHS-Oberstufe sei der Bedarf in diesem Fach hoch. Dort müsse bereits jedes dritte Schulkind (35 Prozent) auf eine bezahlte Nachhilfe zurückgreifen, um eine schlechte Note zu vermeiden. Die steirische Arbeiterkammer fordert daher eine dringende Reform des Mathematikunterrichts. Anstelle der weit verbreiteten Mathematik-Angst sollte MINT-Interesse geweckt und vernetztes naturwissenschaftliches Denken gestärkt werden.
Daneben sollte laut Arbeiterkammer auch der Ausbau der verschränkten ganztägigen Schulformen vorangetrieben werden. Denn, so die Begründung, sobald an Schulen am Nachmittag hochwertiger Förderunterricht angeboten werde, würden auch deutlich weniger Kinder bezahlte Nachhilfe benötigen.

- „Diese ganztägige Schulform ist allen anderen Schulformen weit überlegen und gibt auch Kindern, deren Eltern sich keine Nachhilfe leisten können, gerechte Chancen auf eine gute Bildung“, ist AK-Präsident Josef Pesserl überzeugt.
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„Diese ganztägige Schulform ist allen anderen Schulformen weit überlegen und gibt auch Kindern, deren Eltern sich keine Nachhilfe leisten können, gerechte Chancen auf eine gute Bildung“, fordert AK-Präsident Josef Pesserl einen Turbo für den Ausbau der verschränkten Ganztagsschulen. Besondere Unterstützung bräuchten alleinerziehende und armutsgefährdete Familien.
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