Sieger stehen fest
Der Innovationspreis Steiermark 2024 wurde vergeben

Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl überreichte den Innovationspreis 2024 in der Kategorie Kleinst- und Kleinunternehmen im Schwerpunkt Nachhaltigkeit an Thomas Buchsteiner von der "Towern 3.000 Projekt- und Medienagentur GmbH". | Foto: Martin Huber
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  • Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl überreichte den Innovationspreis 2024 in der Kategorie Kleinst- und Kleinunternehmen im Schwerpunkt Nachhaltigkeit an Thomas Buchsteiner von der "Towern 3.000 Projekt- und Medienagentur GmbH".
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Die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner des Innovationspreises Steiermark stehen fest. Der Award ist der offizielle Wirtschaftspreis des Landes, wobei die inhaltliche Ausrichtung auf die Themen-Schwerpunkte „Nachhaltigkeit“ und „Digitalisierung“ im Mittelpunkt steht.

GRAZ/STEIERMARK. Der Innovationspreis Steiermark ist vergeben: Der Wirtschaftspreis wird in den Kategorien „Kleinst- und Kleinunternehmen“, „Mittel- und Großunternehmen“ sowie „Institutionen der angewandten Forschung und Entwicklung“ verliehen.

Sechs Gewinner wurden gekürt

Im Bereich Nachhaltigkeit siegten die "Towern 3.000 Projekt- und Medienagentur GmbH" aus Schladming (Kleinst- und Kleinunternehmen), die "Kiubo GmbH" aus Graz (Mittel- und Großunternehmen) und die "HyCentA Research GmbH" (Institutionen der angewandten Forschung und Entwicklung).
Die Siegerfirmen in der Kategorie Digitalisierung kommen alle aus Graz: Dies sind die "PJ Monitoring GmbH" (Kleinst- und Kleinunternehmen), die "Capito – CFS GmbH" (Mittel- und Großunternehmen) und die "Virtual Vehicle Research GmbH" (Institutionen der angewandten F&E).

Christoph Ludwig (Geschäftsführer Steirische Wirtschaftsförderung SFG) und Barbara Eibinger-Miedl (Wirtschaftslandesrätin) überreichten den Preis an Joshua Eder, Alexander Trattner und Bianca Grabner (alle HyCentA) | Foto: Land Steiermark/Robert Binder
  • Christoph Ludwig (Geschäftsführer Steirische Wirtschaftsförderung SFG) und Barbara Eibinger-Miedl (Wirtschaftslandesrätin) überreichten den Preis an Joshua Eder, Alexander Trattner und Bianca Grabner (alle HyCentA)
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„Die ausgezeichneten Unternehmen und Forschungseinrichtungen unterstreichen auf beeindruckende Art und Weise, warum die Steiermark eine der innovativsten Regionen in Europa ist. Die Preisträgerinnen und Preisträger bearbeiten höchst erfolgreich die beiden großen Themen unserer Zeit – die Digitalisierung und die Nachhaltigkeit – und entwickeln dabei Lösungen, die einen enormen Mehrwert für die Gesellschaft bringen“, betonte die steirische Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl.

Jury zeichnete beste Projekte aus

Aus allen eingereichten Projekten wurde vom Industriewissenschaftlichen Institut (IWI) anhand von Innovationskriterien eine Shortlist mit drei Finalisten in jeder der sechs Kategorien erstellt. Die Siegerinnen und Sieger wurden von einer Fachjury unter dem Vorsitz von Infineon-Chefin Sabine Herlitschka gekürt.

Gewinner im Bereich Nachhaltigkeit

In der Kategorie Kleinst- und Kleinunternehmen wurde die "Towern 3.000 Projekt- und Medienagentur GmbH" ausgezeichnet. Das Unternehmen hat die intelligente Energiefassade CEPA entwickelt. Diese ist wie eine Fußbodenheizung, die im Zuge einer Sanierung oder eines Neu­baus an der Außenwand des Gebäudes praktikabel und minimalinvasiv in einem Umsetzungsschritt angebracht wird, während die Bewohnerinnen und Bewohner in ihren Wohnungen bleiben können.
Die bestehende Gebäudeaußenwand übernimmt nun die Funktion eines riesigen Energiespeichers und wird zum Heizen und Kühlen der dahinterliegenden Wohnungen genutzt.

Wohnungen, die sich verändern lassen

Die "Kiubo GmbH" wurde in der Kategorie Mittel- und Großunternehmen geehrt. Kiubo ist eine neue Art des Wohnens und Bauens. Es ist ein modulares Bau­system, das flexibel funktioniert. Kiubo macht es möglich, Wohnungen zu bauen, die sich dem Leben anpassen und je nach Bedarf vergrößert, verkleinert oder umgesiedelt werden können.

Das System von Kiubo ist einfach: Hochwertige Wohneinheiten aus Holz (Module) werden in einer Halle industriell vorgefertigt. Im Stecksystem können Module gänzlich flexibel eingeschoben, getauscht, verbun­den, erweitert, herausgenommen und woanders wieder eingesetzt werden. Die Wohneinheiten sind erweiterbar und wachsen in 25-Quadratmeter-Schritten oder kön­nen auch wieder verkleinert werden.

Sieger in der Kategorie Mittel- und Großunternehmen im Bereich der Nachhaltigkeit: Kiubo verspricht eine neue Art des Wohnens und Bauens. | Foto: Land Steiermark/Robert Binder
  • Sieger in der Kategorie Mittel- und Großunternehmen im Bereich der Nachhaltigkeit: Kiubo verspricht eine neue Art des Wohnens und Bauens.
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Die "HyCentA Research GmbH" überzeugte in der Kategorie Institutionen der angewandten Forschung und Entwicklung. Ihr Projekt: Um erneuerbaren Wasserstoff als Energieträger der Zukunft zu etablieren, darf seine Herstellung nicht mit der Emission klimaschädlicher Gase einhergehen. Eine Möglichkeit zur emissionsfreien Her­stel­lung von Wasserstoff stellt die Wasserelektrolyse dar.

Im Rahmen des eingereichten Projektes wurde ein Messgerät für Impedanzspektroskopie an Elektrolysestapeln entwickelt, die bis dato bei großen elektrischen Anschlussleistungen nicht durchgeführt werden konnte. Die Mess­ergebnisse sind essentiell, um die Entwicklung verschiedener Elektrolysetechnologien für die nach­halti­ge Wasserstofferzeugung voranzutreiben.

Gewinner im Bereich Digitalisierung

Die "PJ Monitoring GmbH" war in der Kategorie Kleinst- und Kleinunternehmen nicht zu schlagen. Die von ihnen entwickelte „Automatische Bremsprobe“ ist ein System, mit dem die Überprüfung der Güterwagenbremsen erst­mals seit 100 Jahren in der Geschichte des Schienengüterverkehrs völlig automatisiert durchgeführt wird. Das System ist weltweit einzigartig, von den Be­hörden zu­gelassen, patentiert und bereits im Betrieb. Somit kann die betriebliche Bremsprobe in kurzer Zeit von einer Person aus der Ferne per Tablet durchgeführt werden.

Text in einfache Sprache "übersetzt"

In der Kategorie Mittel- und Großunternehmen geht der Sieg an die "Capito – CFS GmbH". Sie erkannten, dass viele Menschen Texte von Behörden oder Unter­neh­men nicht verstehen. Dies führt nicht nur zu Ärger, sondern verursacht auch enorm hohe Kosten für Unternehmen und die öffentliche Hand. Um das vereinfachte Wissen über Schrift und Sprache zu verbreiten, wurden in einem ersten Schritt eine Vielzahl von Algorithmen entwickelt, um Texte auf ihren Komplexitätsgrad hin zu analysieren und jene Punkte zu identifizieren, die Verstehen erschweren bezirhungsweise im Hinblick auf bessere Ver­ständlichkeit geändert werden sollten.

Anschließend wurde aus dieser Arbeit ein großer Datenpool an Texten, welcher digitalisiert und so zu wertvollen Trainingsdaten wurde. In Kooperation mit führenden Fachleuten am Institut für Computerlinguistik an der Universität Zürich wurde mit diesen Daten eine KI zur Sprachvereinfachung entwickelt.

Klaus Candussi (Co-Gründer Capito), Barbara Eibinger-Miedl, Walburga Fröhlich (Co-Gründerin und Geschäftsführerin Capito) und Christoph Ludwig | Foto: Land Steiermark/Robert Binder
  • Klaus Candussi (Co-Gründer Capito), Barbara Eibinger-Miedl, Walburga Fröhlich (Co-Gründerin und Geschäftsführerin Capito) und Christoph Ludwig
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Zu guter Letzt Virtual wurde die "Vehicle Research GmbH" in der Kategorie Institutionen der angewandten Forschung und Entwicklung ausgezeichnet.
Wenn selbststeuernde Autos auf die Straßen kommen, brauchen sie in Echtzeit Informationen über andere Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer. Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurde dafür die „vehicleCAPTAIN toolbox“ entwickelt.

Es werden Softwarebibliotheken und ein Programmcode zur Verfügung gestellt, mit denen komplexe Codierungsstandards sofort von Endanwendern für automa­ti­sierte Fahrzeuge, Infrastruktur oder mobile Apps verwendet werden können. Weiters kommt eine Hardware-Plattform zum Einsatz, das „vehicleCAPTAIN Development Kit“, welches einen schnellen Start zur physischen Kommunikation ermöglicht. Damit können innerhalb kurzer Zeit innovative Applikationen erstellt werden.

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