KI in der Erwachsenenbildung
Der Weg vom Wissenserwerb bis zur Gestaltung

- Künstliche Intelligenz ist Lernfeld und Auftrag für die Erwachsenenbildung zugleich.
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Künstliche Intelligenz (KI) hat mittlerweile so gut wie sämtliche Bereiche der Gesellschaft und damit unseren Alltag durchdrungen. Die Rolle und den Stellenwert von KI in der Erwachsenenbildung würde kürzlich in einer Veranstaltung des Bildungsnetzwerk Steiermark beleuchtet.
GRAZ. Als "wichtiges Lernfeld und gleichzeitig Auftrag" möchte Hannes Galter, Vorstandsvorsitzender des Bildungsnetzwerks Steiermark, das Thema Künstliche Intelligenz für die Erwachsenenbildung sehen. "Es ist nicht nur wichtig, mit der rasanten Entwicklung der Künstliche Intelligenz mitzuhalten, sondern sie auch mitzugestalten. Damit bekommen vor allem auch originäre eigenständige Denkprozesse eine wachsende Bedeutung", so Galter.

- Referierten und diskutierten zum Thema KI in der Erwachsenenbildung: Lothar Lackner, Wifi-Trainer, Zukunftsforscher Klaus Kofler, Erwachsenenbildnerin Birgit Aschemann, Hannes Galter, Vorstandsvorsitzender Bildungsnetzwerk Steiermark, Astrophysiker Arnold Hanslmeier, Kerstin Slamanig, GF des Bildungsnetzwerks Steiermark, Heinz Wassermann, Professor für Journalismus und Digitale Medien an der FH Joanneum (v.l.)
- Foto: Thomas Luef, lueflight
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Gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus verschiedensten Fachbereichen wurden im Bildungshaus St. Martin in Graz Möglichkeiten aber auch Gefahren im Zusammenhang mit KI sowie die dahingehenden Aufgaben und Herausforderungen für die Erwachsenenbildung diskutiert: Mit dabei waren Erwachsenenbildnerin und Digitalisierungs-Expertin Birgit Aschemann, Zukunftsforscher Klaus Kofler, Professor für Journalismus und Digitale Medien Heinz Wassermann, WIFI-Trainer und Digitalisierungsstratege Lothar Lackner und Astrophysiker Arnold Hanslmeier.
Furcht durch Wissen begegnen
In der Botschaft einig war die Runde an Fachleuten, dass man sich vor dem Erwerb des Know-how vor allem einmal mit dem Know-why auseinandersetzen soll. Das heißt: Sich nicht auf Anwendungen stürzen ohne sich mit grundlegenden Fragen wie Was ist Künstliche Intelligenz und was ist sie nicht? beschäftigt zu haben. Es braucht Basiswissen, etwa dahingehend, dass KI eben nur so intelligent ist, wie der Mensch sie intelligent macht. Dieses Bewusstsein sei auch insofern wichtig, da es die Mitgestaltungskraft jedes Einzelnen zeige und fördere und somit auch die Angst im Umgang mit KI nehmen helfe. Zudem brauche es für den Umgang mit KI mehr denn je spezielle Fähigkeiten wie Kreativität, Reflexivität, kritisches Denken und Empathie. Diese Kompetenzen gelte es zu schärfen.

- Voller Saal beim Tag der Weiterbildung zum Thema „Künstliche Intelligenz“ im Bildungshaus Schloss St. Martin.
- Foto: Thomas Luef, lueflight
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Der Zukunftsforscher Klaus Kofler plädierte dafür, das Thema KI weder zu unter- aber auch nicht zu überschätzen, vor allem, sich nicht vor den Möglichkeiten und Anwendungen zu fürchten. Sein Appell: "Begeben wir uns auf einen kreativen Zukunftsgestaltungsprozess – brechen wir auf zu unentdeckten Räumen, ändern wir die Perspektiven, haben wir Visionen, seien wir optimistisch, haben wir den Mut, Zukunft aktiv zu gestalten."
Verbindung zwischen Mensch und KI
Der Zukunftsforscher strich außerdem heraus, dass die Macht der Künstlichen Intelligenz keinesfalls "einigen wenigen globalen Monopolisten überlassen werden" dürfe.
„Menschen brauchen Ermutigung und das Gefühl, etwas tun und bewirken zu können – nicht nur den Giganten ausgeliefert zu sein und ihnen hinterher zu hasten.“
Zukunftsforscher Klaus Kofler
Grundlegend sei dafür die Befähigung zu einer Kombination aus Rationalem und Emotionalem, aus Denken und Handeln, wichtig, denn da seien wir Menschen jeder KI weit voraus. Dieses Bewusstsein und die Einrichtung dieser Verbindung zwischen den Menschen und der KI ist die große Herausforderung für die Erwachsenenbildung“, so Kofler.
Großer Impact mit geringem Budget
Sowohl in der Bewusstseinsbildung als auch in der konkreten Ausbildung, nimmt die Erwachsenenbildung rund um das Thema KI eine essenzielle Rolle ein und ist dahingehend mit wichtigen, verantwortungsvollen Aufgaben und großen Herausforderungen konfrontiert. Nach wie vor aber sei die Erwachsenenbildung der Bildungssektor mit den meisten Teilnehmenden, jener mit dem geringsten Budget. Daher sei die Unterstützung durch die öffentliche Hand von immanenter Bedeutung. „Nur wenn die entsprechenden Rahmenbedingungen zur Verfügung stehen, können Menschen entsprechend ermutigt werden, Zukunft aktiv mitzugestalten – und nicht mit Angst, sondern mit Mut an das Thema Künstliche Intelligenz heranzugehen", appellierte auch die Geschäftsführerin des Bildungsnetzwerks Steiermark Kerstin Slamanig.
Die steirischen Erwachsenenbildungseinrichtungen bieten zu Künstlicher Intelligenz übrigens eine Vielzahl an Weiterbildungen an – wie auch zu tausenden anderen Themen, die man im Weiterbildungsnavi Steiermark findet.
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