Metaller-KV 2024
Industriellenvereinigung Steiermark positioniert sich

Die KV-Verhandlungen in der Metalltechnischen Industrie führten auch am Montag zu keinem Fortschritt | Foto: GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com
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  • Die KV-Verhandlungen in der Metalltechnischen Industrie führten auch am Montag zu keinem Fortschritt
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Nachdem auch die sechste Verhandlungsrunde für den Kollektivvertrag 2024 der Metalltechnischen Industrie am Montagabend gescheitert ist und nun österreichweite Streiks begonnen haben, äußert sich der Präsident der Industriellenvereinigung Steiermark Stefan Stolitzka zu Wort und fordert mehr Verantwortungsbewusstsein von der Arbeitnehmer-Seite.

STEIERMARK. Das Angebot der Arbeitgeberseite mit im Schnitt sechs Prozent Lohn- und Gehaltserhöhungen stellte die Gewerkschaften nicht zufrieden. Die Verhandlungen wurden erneut abgebrochen und ein Streik bis zum 17. November ausgerufen. Der Präsident der Industriellenvereinigung Steiermark (IV) Stefan Stolitzka findet dafür klare Worte: 

„Sozialpartnerschaft ist per Definition nicht die kurzfristige Optimierung von Partikularinteressen mit standortschädlicher und arbeitsplatzgefährdender Ausprägung. Streiks schaden dem Standort Österreich, hemmen die Investitionsbereitschaft und gefährden damit die Arbeitsplätze der Zukunft.“
Stefan Stolitzka, Industriellenvereinigung Steiermark

Wettbewerbsfähigkeit nicht gefährden

Mit der nach wie vor unveränderten Forderung der Gewerkschaft wären Unternehmen in Österreich massiv überfordert. Der Erhalt der Kaufkraft könne in Zeiten hoher Inflation nicht alleinige Aufgabe der Arbeitgeberinnen und -geber sein, heißt es von der IV. Die Gewerkschaften lehnten bisherige Angebote vor allem auch deswegen ab, weil die arbeitgeberseitigen vorgeschlagenen Lohn- und Gehaltserhöhungen noch immer deutlich unter der Inflationsrate von 9,6 Prozent lagen.

Die Forderung nach Abgeltung der Inflation, begründet mit dem Verlust an Kaufkraft, gehe Stolitzka zufolge jedoch ins Leere, weil sie steuerliche und budgetäre Maßnahmen der Politik ignorierten. Hinzu komme, dass auch Unternehmen die Inflation zu stemmen hätten und der Teuerung in doppelter Hinsicht ausgesetzt seien. Weil die Entwicklung der österreichischen Industrie und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter maßgeblich von Erfolgen auf internationalen Märkten abhängig sei, plädiert Stolitzka: "Die dafür nötige Wettbewerbsfähigkeit nimmt bereits deutlich ab. Es kann nicht im Interesse der Gewerkschaft sein, diese gänzlich aufs Spiel zu setzen.“

Industriellenvereinigung Steiermark Präsident Stefan Stolitzka fordert mehr Verantwortungsbewusstsein | Foto: Jörgler
  • Industriellenvereinigung Steiermark Präsident Stefan Stolitzka fordert mehr Verantwortungsbewusstsein
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"Rituale und Forderungen, die in konjunkturell guten und preisstabilen Zeiten angewandt wurden, können nicht reflexartig in einer Rezession und bei hoher Inflation, negativer Produktivitätsentwicklung und sinkender Wettbewerbsfähigkeit beibehalten werden."
Stefan Stolitzka, Präsident der Industriellenvereinigung Steiermark

Dass die Gewerkschaften bereits acht Angebote ausgeschlagen haben, zeuge von der Notwendigkeit, mehr Verantwortungsbewusstsein für das gemeinsame Ziel, sicherer und stabiler Arbeitsplätze in Österreich, zu entwickeln.

Was bisher geschah:

Warnstreiks in rund 100 steirischen Betrieben
Steirische Industrie sieht sich in einer Rezession
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