Infrastruktur
Neuer Geschäftsführer für umkämpften GKB-Bereich
Die GKB bekommt ab Dezember eine Doppelspitze: Ex-Minister Gerald Klug übernimmt den Geschäftsbereich Infrastruktur, der in die ÖBB ausgegliedert werden soll.
STEIERMARK. Während aufgrund des Bahnstreiks auch die GKB-Züge am Montag still stehen (die Busse sind nicht betroffen), gibt es vom weststeirischen Verkehrsunternehmen Personalneuigkeiten auf höchster Ebene. Dabei geht es um die Infrastruktur der GKB – jener Bereich, der nach Plänen des Verkehrsministeriums bis 2024 in die ÖBB ausgelagert wird.
Gerald Klug steigt auf
Dieser Geschäftsbereich der GKB bekommt nun einen neuen, eigenen Geschäftsführer. Bislang leitete Franz Weintögl (seit 1998) als alleiniger Geschäftsführer das Unternehmen. Künftig wird es eine Doppelspitze geben, der neue Infrastrukturchef ist kein Unbekannter: Gerald Klug, 2016 selbst Verkehrsminister und seit 2017 bereits Prokurist bei der GKB. Der 54-Jährige, geboren in Graz und aufgewachsen in Stainz, setzte sich in einem Bewerbungsverfahren gegen vier Bewerberinnen und Bewerber durch. Mit 1. Dezember wird Klug seinen neuen Posten offiziell antreten.
Neben der bereits gestarteten Elektrifizierung des GKB-Netzes – bis 2028 soll das gesamte Bahnnetz elektrisch fahren – beschäftigt vor allem die erwähnte Umstrukturierung das weststeirische Traditionsunternehmen. Wie die ÖBB sind auch die GKB zu 100 Prozent im Besitz der Republik Österreich. Wie auch bei anderen Bahngesellschaften üblich, will das Verkehrsministerium den GKB-Teilbetrieb Infrastruktur in die ÖBB-Infrastruktur AG ausgliedern: "Zur Nutzung größtmöglicher Synergien für den umfangreichen Infrastrukturausbau in der Weststeiermark", heißt aus dem Ministerium von Leonore Gewessler (Grüne).
Zukunft ungewiss
"Um die zeitgerechte und effiziente Umsetzung dieser Investitionsprojekte sicherzustellen, wurde Gerald Klug als Geschäftsführer für den Bereich Infrastruktur der GKB bestellt", so Gewessler. Wenn Bahnhöfe, Brücken, Tunnel, Schienennetz und weitere Technik bis 2024 zu den ÖBB wandern, wären davon 200 der über 450 GKB-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter betroffen. Ob Klug dann, wie wohl viele andere auch, in die ÖBB wechselt, sei noch offen. Dementsprechend ist die Verunsicherung im Betrieb, trotz Garantie des Ministeriums was Standort, Arbeitsplätze, Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie den wirtschaftlichen Absatzmarkt der GKB betrifft.
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Über die GKB
Die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH (GKB) verbindet seit über 160 Jahren die Bezirke Deutschlandsberg und Voitsberg mit Graz und Umgebung. Darüber hinaus ist das Traditionsunternehmen auch am internationalen Markt erfolgreich: Die GKB betreibt die Tochtergesellschaften LTE und Adria Transport, die im europäischen Güterverkehr tätig sind.
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