Inflation und Energiekosten
Steirische Unis in massiven Geldnöten

Den steirischen Unis fehlen mehr als 100 Millionen Euro: Harald Kainz (Rektor TU Graz), Martha Mühlburger (Vizerektorin Montanuni Leoben), Georg Schulz (Rektor Kunstuni Graz), Hellmut Samonigg (Rektor Med Uni Graz) – v.l. – und Peter Riedler (geschäftsführender Rektor Uni Graz), der kurzfristig krankheitsbedingt nicht an der Pressekonferenz teilnehmen konnte, warnen vor weitreichenden Konsequenzen für Forschung und Lehre ebenso wie für den Standort Steiermark. | Foto: Uni Graz/Tzivanopoulos
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Die allgemeine Teuerung macht auch vor den Universitäten nicht halt: Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Dienstag, 30. September wurde offengelegt, dass den steirischen Unis mehr als 100 Millionen Euro fehlen. Befürchtet werden als Folge Rückschritte und Qualitätsverluste in Forschung und Lehre.

STEIERMARK. Durch die allgemeine Teuerung steht die Steiermark als Wissenschaftsstandort unter Druck. Aktuell klafft an den fünf Universitäten des Landes für die Leistungsvereinbarungsperiode 2022 bis 2024 eine Finanzierungslücke von zumindest 105 Millionen Euro – Stand Mai 2022 bei einer ehemals angenommenen Inflationsanpassung von rund fünf Prozent.

Aktuell klafft an den fünf Universitäten des Landes für die Leistungsvereinbarungsperiode 2022 bis 2024 eine Finanzierungslücke von zumindest 105 Millionen Euro. | Foto: Uni Graz/Tzivanopoulos
  • Aktuell klafft an den fünf Universitäten des Landes für die Leistungsvereinbarungsperiode 2022 bis 2024 eine Finanzierungslücke von zumindest 105 Millionen Euro.
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Inzwischen ist die Inflation allerdings weiter stark gestiegen. "Ohne zusätzliche Mittel können wir unsere mit dem Ministerium vereinbarten Ziele nicht erreichen und wichtige Aufgaben in Forschung und Lehre nicht erfüllen“, warnen die Rektoren Harald Kainz (TU Graz), Peter Riedler (Uni Graz), Hellmut Samonigg (Med Uni Graz) und Georg Schulz (Kunstuni Graz) sowie die Vizerektorin der Montanuniversität Leoben, Martha Mühlburger, am 30. August 2022 bei einer Pressekonferenz in Graz.

Rückschritte in Forschung und Lehre

Wenn im Personalbereich auf Nachbesetzungen verzichtet oder sogar gekündigt werden muss oder etwa aufgrund explodierender Energiekosten Labore nicht mehr betrieben werden können, würden Rückschritte und Qualitätsverluste in Forschung und Lehre drohen – mit weitreichenden Folgen. "Universitäten treiben Innovationen voran, entwickeln Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen und bilden junge Menschen aus, die unsere Zukunft gestalten. Darüber hinaus sind sie in der Steiermark ArbeitgeberInnen für 13 500 Menschen“, unterstreichen die Rektorinnen und Rektoren die Bedeutung der Unis als Standortfaktor.

Eine entsprechende Erhöhung der Finanzmittel des Bundes sei unerlässlich und eine nachhaltig wertvolle Investition. | Foto: Uni Graz/Tzivanopoulos
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Kündigungen möglich

Gemäß den Leistungsvereinbarungen mit dem Wissenschaftsministerium, die im Herbst 2021 abgeschlossen wurden, stehen den fünf steirischen Universitäten für die Jahre 2022 bis 2024 insgesamt rund 2,2 Milliarden Euro zur Verfügung. Damals wurden etwaige Preissteigerungen in der Höhe von 2,2 Prozent jährlich berücksichtigt.

Durch die Energiekrise und die hohe Inflation – 9,3 Prozent im Juli 2022 – würde der eingangs erwähnte Fehlbetrag von 105 Millionen Euro nahezu auf das Doppelte anwachsen. Dies würde bedeuten, dass innerhalb der nächsten zwei Jahre bis zu 1000 qualifizierte Arbeitsplätze an den steirischen Universitäten nicht besetzt werden könnten oder gekündigt werden müssten.

Finanzierung notwendig

Gemeinsam mit dem Wissenschaftsministerium wollen die steirischen Universitäten den erfolgreichen Weg weitergehen, wird versichert. Dafür brauche es eine Finanzierungszusage des Bundes. "Eine entsprechende Erhöhung der Mittel ist unerlässlich", ist man sich vonseiten der Unis sicher.

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