Gescheiterte Gehaltsverhandlungen
Warnstreiks in der Steiermark angekündigt

Die Gewerkschaft kündigte Warnstreiks im Handel vom 30. November bis zum 3. Dezember an. | Foto: Unsplash/Artem Beliaikin
3Bilder
  • Die Gewerkschaft kündigte Warnstreiks im Handel vom 30. November bis zum 3. Dezember an.
  • Foto: Unsplash/Artem Beliaikin
  • hochgeladen von Katrin Löschnig

Bei den Verhandlungen zum neuen Kollektivvertrag im Handel wurde man sich am Dienstag nicht einig. Nun kündigt die Gewerkschaft Warnstreiks an, in der Steiermark soll es Ende dieser Woche dazu kommen, dabei ist jede Branche.

STEIERMARK. Bei den Kollekivvertragsverhandlungen in Wien kamen sich beide Parteien einen kleinen Schritt näher, jedoch nicht genug, um eine Einigung zu finden: Die Arbeitgeber boten sechs Prozent und eine einmalige Teuerungsprämie von 1.000 Euro für die Angestellten im Handel und erhöhten damit das ursprüngliche Angebot.

Die Gewerkschaft GPA reduzierte die Ursprungsforderung auf zuletzt 9,4 Prozent und einen Fixbetrag von 15 Euro. Von den Verhandlungen betroffen sind in der Steiermark rund 60.000 Menschen, die im Handel tätig sind.

Die "Erste Welle"

Sandra Höllinger von der Gewerkschaft GPA Steiermark organisiert die Streiks in der Steiermark und ist gerade vor Verhandlung in Wien zurück in Graz angekommen. "Die Verhandlungen in Wien wurden gestern ca. um 22 Uhr abgebrochen - allerdings vom Arbeitgeber. Wir wären bereit gewesen, weiter zu verhandeln", verrät uns Höllinger. Nach den gescheiterten Verhandlungen wurden in ganz Österreich Warnstreiks im Handel vom Donnerstag, dem 30. November, bis zum Sonntag, dem 3. Dezember angekündigt. Es ist der erste Warnstreik im Handel überhaupt.

Laut Höllinger werden die Streiks in der Steiermark erst Ende der Woche stattfinden. Betroffene Ketten bzw. Geschäfte können noch keine bekanntgegeben werden, es soll aber jede Branche daran beteiligt sein. Die Warnstreiks sollen ca. eine Stunde bis drei Stunden am Stück andauern. "Wir beginnen einmal klein, die Metaller haben auch klein angefangen", spricht Höllinger davon, dass es sich einmal um eine "erste Welle der punktuellen Warnstreiks" handelt. Sollten die Streiks nichts bewirken, wird es laut ihr weitere Aktionen geben.

"Es geht uns um einen fairen Abschluss für die Beschäftigten. Denn diese wissen aktuell nicht, wie sie über die Runden kommen sollen."
Sandra Höllinger, GPA Steiermark

Sandra Höllinger war bei den Verhandlungen in Wien dabei. | Foto: GPA Steiermark
  • Sandra Höllinger war bei den Verhandlungen in Wien dabei.
  • Foto: GPA Steiermark
  • hochgeladen von Katrin Löschnig

Arbeitgeber wollen Kompromiss

"Wir sind verwundert, dass überhaupt gestreikt wird", meint Spartenobmann Gerhard Wohlmuth von der Wirtschaftskammer. "Ich verstehe die Probleme beider Seiten. Aber es hilft nichts, wenn der Arbeitgeber insolvent wird. Besser verhandeln als streiken", so Wohlmuth weiter. Laut ihm müsse sich "die Gewerkschaft auch bewegen" und es solle versucht werden, einen Kompromiss zu finden. 

Von der Arbeitgeberseite hofft man nun, dass die Streiks so milde wie möglich ausfallen. Das Weihnachtsgeschäft sieht man aktuell noch nicht gefährdet. "Wir sind geprüft mit dem Zusperren in der Coronazeit", weist Wohlmuth auf die vorhandene Erfahrung hin.

Gerhard Wohlmuth hofft, dass ein Kompromiss gefunden werden kann. | Foto: WB Steiermark
  • Gerhard Wohlmuth hofft, dass ein Kompromiss gefunden werden kann.
  • Foto: WB Steiermark
  • hochgeladen von Alois Lipp

Neuer Verhandlungstermin

Nun versucht man, einen neuen Verhandlungstermin zu vereinbaren. Die Gewerkschaft hat einmal den 5. oder 6. Dezember dafür angeboten. Ob dann eine Einigung gefunden werden kann, wird sich zeigen. 

Das könnte dich auch interessieren:

SIM Campus liefert weiterhin Diskussionsstoff
Was Karlheinz Kornhäusl für steirische Spitäler plant
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.