Bilanz zum Weltfrauentag
Weibliche Wirtschaft weiterhin auf Wachstumskurs

Immer mehr steirische Unternehmen werden von Frauen gegründet. Die Wirtschaftskammer zieht Bilanz und zeigt gleichzeitig auf, was es braucht, damit der Trend auch anhält. | Foto: unsplash/Adam Winger
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  • Immer mehr steirische Unternehmen werden von Frauen gegründet. Die Wirtschaftskammer zieht Bilanz und zeigt gleichzeitig auf, was es braucht, damit der Trend auch anhält.
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Im Rahmen des bevorstehenden internationalen Weltfrauentages am 8. März macht sich Frau in der Wirtschaft als Interessenvertretung von mittlerweile 31.046 steirischen Unternehmerinnen für bessere Rahmenbedingungen stark. 

STEIERMARK/GRAZ-UMGEBUNG. In absoluten Zahlen ausgedrückt sind bereits 31.046 steirische Betriebe in weiblicher Hand, der Frauenanteil an den Ein-Personen-Unternehmen (EPU) beträgt 54,3 Prozent. Vor allem in den Sparten Gewerbe und Handwerk, Tourismus und Freizeitwirtschaft, im Handel und in der Sparte Information und Consulting sind die meistern Unternehmerinnen tätig.

Das Durchschnittsalter der steirischen Unternehmerin beträgt 47 Jahre. Im Detail:

  • 7,2 Prozent sind 29 Jahre oder jünger,
  • 18,5 Prozent entfallen auf die 30-bis 39-Jährigen,
  • 26,5 Prozent sind zwischen 40 und 49 Jahre alt,
  • 32,7 Prozent zwischen 50 und 59 Jahre sowie
  • 15,1 Prozent sind 60 Jahre oder älter.
Im Gewerbe und Handwerk oder Tourismus und Freizeitwirtschaft sind die meisten Unternehmen in weiblicher Hand. | Foto: unsplash/Liam Martens
  • Im Gewerbe und Handwerk oder Tourismus und Freizeitwirtschaft sind die meisten Unternehmen in weiblicher Hand.
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"Gerade in dieser sehr herausfordernden Zeit ist dies eine tolle Entwicklung und gibt Hoffnung für die Zukunft", sagt Verena Böhm, Bezirksvorsitzende der Frau in der Wirtschaft für Graz-Umgebung. Auch ist fast jede zweite Firmengründung im Land ist weiblich. Die Zahl der Unternehmerinnen ist trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen durch Corona, aber auch die Energie- und Rohstoffkrise der letzten Jahre weiterhin hoch: In der Steiermark weist die Gründerstatistik für 2022 einen hohen Frauenanteil aus – von den gegründeten Einzelunternehmen (ohne selbständige Personenbetreuer) liegen 45,2 Prozent in weiblicher Hand. Im Jahr davor lag der Wert bei 46,4 Prozent.

Ausbau der Kinderbetreuungsplätze gefordert

Die weibliche Wirtschaftskraft wächst – und sie wird immer jünger. Ein Umstand, der ein Umdenken am Arbeitsmarkt erfordert, denn es braucht mehr Unterstützung, um Frauen zu entlasten.

"Deshalb ist der flächendeckende Ausbau von qualitativ hochwertigen und leistbaren Kinderbetreuungsplätzen ein Muss, gerade vor dem Hintergrund des akuten Arbeits- und Fachkräftemangels. Es braucht mutige Entscheidungen, die Dinge anzugehen und umzusetzen. Denn die richtigen Rahmenbedingungen für ein ausgewogenes Familien- und Berufsleben sind neben entsprechender Infrastruktur von größter Bedeutung für die Vitalität und Wirtschaftskraft im ländlichen Raum."
Verena Böhm

Ohne entsprechender Kinderbetreuung können nur die allerwenigsten Frauen (Vollzeit) arbeiten. | Foto: unsplash/Fernanda Greppe
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Gerade vor dem Hintergrund des akuten Arbeits- und Fachkräftekräftemangels ist der Ausbau der Kinderbetreuung mit einer Ausweitung der Öffnungszeiten, die mit einer Vollzeitbeschäftigung vereinbar sind, das Um und Auf und wichtig für Frauen, Familien und den gesamten Wirtschaftsstandort Steiermark. "Hier ziehen wir als Frau in der Wirtschaft Steiermark – und österreichweit mit den Sozialpartnern und der Industriellenvereinigung an einem Strang. Wir brauchen einen raschen flächendeckenden Ausbau der Kinderbetreuung, vor allem für unter Dreijährige und natürlich auch zeitgemäße Öffnungszeiten", fordert Böhm.

Der Unternehmerinnen-Kongress

Am 20. und 21. April findet zum siebten Mal der Unternehmerinnenkongress, die größte Netzwerkveranstaltung von Frau in der Wirtschaft, statt. Das Congress Center Baden wird zum Austragungsort des österreichweiten Unternehmerinnen-Events. Unter dem Motto "Nachhaltig wirtschaften – Zukunft sichern" will man aufzeigen, wie sich Umwelt und Wirtschaft richtig verbinden. Dabei dreht sich alles um die wichtige Themen für Unternehmerinnen: Nachhaltigkeit, Energie, Trends, aber auch Finanzen. Inspiration, Mut und Motivation stehen im Mittelpunkt.

Der Kongress findet heuer schon zum siebten Mal statt. Es ist das größte Netzwerktreffen für alle Unternehmerinnen im Land. | Foto: unsplash/The Climate Reality
  • Der Kongress findet heuer schon zum siebten Mal statt. Es ist das größte Netzwerktreffen für alle Unternehmerinnen im Land.
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Abgerundet wird der Unternehmerinnenkongress am zweiten Tag mit Betriebsbesichtigungen und verschiedenen Touren zu renommierten niederösterreichischen Unternehmen, die exklusive Einblicke hinter die Kulissen geben. Frau in der Wirtschaft erwartet mehr als 500 Unternehmerinnen aus ganz Österreich und aus allen Branchen – von der Kleinstunternehmerin bis zum Industrieunternehmen. Hier geht es zur Anmeldung.

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