Seltene Sichtung
Im Miederer Wassertal streifte wohl ein Wolf herum
Amtlich bestätigt ist es noch nicht, aber Waldaufseher Armin Steixner und sein Vorgänger Gerhard Eberl haben keinen Zweifel.
MIEDERS/GSCHNITZ. Es war vor gut einer Woche, am Donnerstag den 6. April, kurz nach halb elf Uhr vormittags, als Waldaufseher Armin Steixner und Gerhard Eberl unterwegs waren, um Holz auszuzeigen. "Unterhalb der Ochsenhütte, ganz oben im Wassertal sahen wir dann plötzlich den Wolf. Er war nur gut 30 Meter von uns entfernt. Wir sind schon ein bisschen erschrocken, aber dann habe ich das Tier gleich fotografiert und gefilmt", berichtet Steixner. Die beiden haben keinen Zweifel an ihrer Sichtung: "Wir konnten den Beutegreifer klar erkennen, bevor er weitergezogen ist."
Eher ein Einzelfall
Der Waldaufseher hat umgehend Meldung bei der BH Innsbruck erstattet. "Vorbildlich!", lobt Bezirksjägermeister Thomas Messner aus Gschnitz und erklärt: "Das Ganze ist noch in Abklärung, aber auch mir wurde zugetragen, dass es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wirklich um einen Wolf handelte. Für uns als Jägerschaft gilt's jedoch erst, wenn der Sachverhalt einwandfrei geprüft bzw. bestätigt ist."
Bitte melden!
Wolfssichtungen kommen im Stubai- und Wipptal derzeit eher selten vor, ergänzt Messner: "Bei uns in Gschnitz war kürzlich einer nahe einer Rotwildfütterung, aber momentan sind Sichtungen eher Einzelfälle." Der Bezirksjägermeister appelliert bei dieser Gelegenheit: "Wenn jemand einen Beutegreifer sieht, bitte unbedingt Meldung an die Polizei, die Jägerschaft oder eben die BH erstatten! Wenn Probleme auftreten, kann dadurch ganz anders reagiert werden. Etwaige Risse werden zum Beispiel viel besser zuordenbar."
Neues Gesetz besänftigt Schafbauern etwas
Apropos Risse: Dass heuer weniger Schafe auf die heimischen Almen aufgetrieben würden, glaubt der Obmann des Tiroler Schafzuchtverbands, Michael Bacher aus Fulpmes, nicht: "Die meisten Schafbauern gehen das Risiko ein", weiß er. Dass Bacher und seinen Züchterkollegen insgesamt zu viele Wölfe im Land unterwegs sind, ist bekannt. "Die Tiere werden schnell mehr – uns wäre eine generelle Entnahmemöglichkeit am liebsten. Die neue Gesetzgebung, dernach aber zumindest Problemtiere sofort entnommen werden können, hilft jedoch und wird die Situation sicher ein bisschen entschärfen. Ich hoffe, die Jägerschaft macht dabei voll mit."
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