Mühlsteiger führt Kampf weiter
Luegbrücke: Einspruch eingelegt

Das Bauvorhaben wird sich weiter verzögern | Foto: Kainz
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„Wir kämpfen bis zum Schluss gegen Monsterbrücke und für die Gesundheit und Lebensqualität der Bevölkerung", so der Grieser Bgm. Karl Mühlsteiger. Rückendeckung kommt von Liste-Fritz-LA Andrea Haselwanter-Schneider.

GRIES. „Eine Petition mit über 500 Unterschriften gegen den Neubau der Monsterbrücke, mehrere Beschlüsse im Grieser Gemeinderat, um bis zuletzt alles für die Tunnellösung zu unternehmen und viele Pressekonferenzen, Bekenntnisse und Schreiben der Planungsverbände des Stubai-und Wipptales für den Luegtunnel – all das ist unsere demokratische Legitimation die Drüberfahrerpolitik von Asfinag und Co. zu beenden!“, begründet der stv. Planungsverbandsobmann und Grieser Bgm. Karl Mühlsteiger, seine Entscheidung, einen Einspruch gegen die Pläne der Asfinag zum Neubau der Luegbrücke einzulegen.

Mühlsteiger: "Konnten nicht anders"

„Wir konnten gar nicht anders, als diesen Einspruch zu tätigen. Die Unterlagen der Asfinag waren schlecht aufbereitet und enthalten unglaublich viele offene Fragen. Somit waren wir gezwungen, einen Einspruch einzulegen. Alles andere wäre gegenüber der Gemeinde und der Bevölkerung verantwortungslos gewesen“, erklärt Mühlsteiger. Das Verhalten der Asfinag und das "beharrliche Ignorieren der Grieser Bevölkerung sowie von tausenden leidgeplagten Bürgern des Wipptals" wertet der Ortschef als Affront gegenüber den Menschen in der Region.

"Sind nicht schuld am Dilemma"

„Unsere Forderungen sind klar: Es benötigt Maßnahmen, um das stetig steigende Verkehrsaufkommen zu reduzieren, keine Kapazitätssteigerungen auf der A13 mehr zuzulassen und die massiven Beeinträchtigungen der Lebensqualität der Bevölkerung wieder auf ein akzeptables Maß zurückzuführen. Der erste große unabdingbare Schritt ist der Bau des Luegtunnels, welchem weitere Einhausungen im gesamten Wipptal folgen sollen. Der Zeithorizont für die Lebensdauer der Luegbrücke war der Asfinag seit dem Jahr 2000 klar. Wir lassen uns für ihre Fehler und das sich nun abzeichnende Dilemma mit einer bis zu zweijährigen Einspurigkeit der Autobahn im Bereich Luegbrücke sicher nicht den schwarzen Peter zuschieben. Wir kämpfen bis zum Schluss“, betont Mühlsteiger.

Haselwanter-Schneider: "Tal entlasten!"

Rückendeckung kam postwendend von der Liste Fritz. LA Andrea Haselwanter-Schneider, selbst eine gebürtige Wipptalerin, meint dazu: „Nun Mühlsteiger den schwarzen Peter zuschieben zu wollen, nur weil er sämtliche rechtsstaatliche Mittel ausschöpfen will, ist für mich nicht nachvollziehbar." Für Haselwanter-Schneider geht es in der ganzen Diskussion um weit mehr als eine Sanierung einer Brücke: „Mir fehlt ein Gesamtkonzept für das Wipptal. Jetzt wäre die Chance, dieses Tal vom Verkehr zu entlasten, wenn man möglichst viele Abschnitte in den Berg verlegen würde.“

"Massive gesundheitliche Folgen"

„Besonders ärgert mich, dass die Anliegen der Bevölkerung niemand ernst nimmt", so die Landtagsabgeordnete weiter. „Die Ärzte im Wipptal beobachten schon seit Jahren steigende Tumorerkrankungen und führen dies auch auf die schlechte Luftqualität zurück. Und niemand, auch nicht die Tiroler Landesregierung, nimmt diese Beobachtungen ernst“, so Haselwanter-Schneider. „Auch meine Eltern leben gegenüber der Autobahn. Gerne lade ich die Ministerin aus Wien wie auch die (un)verantwortlichen Landespolitiker zu einem Lokalaugenschein ein, damit sie endlich auch die Argumente der leidgeprüften Wipptaler Bevölkerung verstehen“.

Gesamtkonzept gefordert

Es ist wohl nicht zu viel verlangt, endlich ein Gesamtkonzept für die Verkehrsentlastung der Wipptaler Bevölkerung einzufordern, sagt Haselwanter-Schneider abschließend. Für sie ist es auch nicht korrekt, die Debatte rein auf den Kosten aufzuhängen. „Natürlich müssen Straßen und Brücken sicher für die sein, die sie befahren, aber es muss auch erträglich für jene sein, die dort leben!“

Zur Sache

Wie die TT in der Ausgabe von Mittwoch, 15. Februar berichtete, will das Land Tirol die Wipptaler Gemeinden dabei unterstützen, eine bestmögliche Verkehrsentlastung unter Berücksichtigung der Verkehrs- und Versorgungssicherheit in ganz Tirol zu erreichen. In diesem Sinne soll von Bund und Asfinag die Umsetzung von ernsthaften Verbesserungen für die verkehrsgeplagte Bevölkerung im gesamten Wipptal gefordert werden. Konkret geht es dabei neben mehr Geld für die Wipptaler Kommunen aus den Mauteinnahmen auch um ein Gesamtkonzept, das vorsieht, wo umsetzbar künftig anstatt neuer Brücken möglichst Untertunnelungen und Einhausungen zu realisieren.
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Das Bauvorhaben wird sich weiter verzögern | Foto: Kainz
Auch LA Andrea Haselwanter-Schneider fordert ein Gesamtverkehrskonzept für das Wipptal | Foto: Liste Fritz/Friedle
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