Bauernhof des Jahres
Ein Award ganz in südoststeirischer Hand
Bei der "Bauernhof des Jahres"-Prämierung der Landwirtschaftskammer sind die ersten drei Plätze an Vertreterinnen und Vertreter aus der Südoststeiermark gegangen. Auch eine Kandidatin für den Agrar-Innovationspreis „Vifzack 2022“ stammte aus dem Bezirk.
SÜDOSTSTEIERMARK. Der Titel „Bauernhof des Jahres“ wird von der Landwirtschaftskammer via Online-Voting und auch Unterschriftenstimmen ermittelt. 92.948 Stimmen wurden dieses Mal gesammelt. Herausragend war die Unterstützung für die südoststeirischen Betriebe.
Ursula und Franz Tappauf aus Eichkögl erreichten 39.462 Stimmen und sind somit Sieger. Für Elisa und Johannes Neubauer aus Wittmannsdorf bei St. Peter am Ottersbach wurde es mit 16.646 Stimmen Platz zwei. Familie Schlein aus Weixelbaum in der Gemeinde Deutsch Goritz freute sich mit 8.056 Stimmen über Rang drei.
Ein spannendes Rennen um Rang eins
Das Rennen um den Titel war lange Zeit spannend. Unter den steiermarkweit 23 Kandidaten haben sich die steirischen Kren- und Knoblauch-Pioniere Tappauf aus Eichkögl sozusagen in letzter Sekunde an die Spitze katapultiert. Lange Zeit haben die begeisterten Acker- und Schweinebauern Elisa und Johannes Neubauer aus St. Peter am Ottersbach geführt.
Passion für Kren
„Die Leidenschaft für steirischen Kren habe ich von meinem Vater, der schon in den 1970er Jahren mit dem Krenanbau begonnen hat“, erzählt Sieger Franz Tappauf. Mittlerweile hat sich ja die ganze Familie der scharf-würzigen und gesunden Krenwurzel, die im Vorjahr als Heilpflanze anerkannt wurde, verschrieben.
Die Jugend trägt das Feuer mit
Auch auf den 21-jährigen Sohn Sebastian, der an der höheren Lehranstalt für Landwirtschaft in Wieselburg maturiert hat, ist der Funke schon übergesprungen: „Ich arbeite sehr gerne mit meinem Papa zusammen. Kren ist eine sehr interessante Spezialkultur, die höchste Aufmerksamkeit sowie bis zu 1000 Arbeitsstunden pro Hektar erfordert, aber vom Krensetzen im Frühjahr über das Krenheben im Sommer bis hin zur aufwändigen Ernte sehr viel Abwechslung bei der Arbeit bietet.“
Und die Zweitplatzierten? „Wir bauen Mais, Getreide und Zuckerrüben an. Qualität ist uns ein Herzensanliegen“, so Elisa Neubauer. Mais und Getreide aus eigenem Anbau verfüttern zu können, hat für sie und Gatten Johannes höchste Priorität: „Es gibt uns ein gutes Gefühl, gute Qualität anzubieten und dabei auch auf das Wohl unserer Tiere zu schauen.“ Im Ackerbau setzen sie besonders auf den Schutz der Böden und auf Humusvermehrung durch Begrünungen. Und für die Bienen legen Elisa und Johannes Neubauer am Ackerrand und auf kleinen Flächen spezielle Bienenweiden an.
Die Drittplatzierten, Hermelinde und Josef Schlein aus Weixelbaum, kennt man als echte "Kaiser". Seit 15 Jahren nehmen die Teichwirte regelmäßig an Prämierungen teil und erhalten ebenso regelmäßig Auszeichnungen. Die höchste Auszeichnung war bisher der Titel „Fischkaiser" für die gebeizte Seeforelle vor sechs Jahren. Seit der Betriebsübernahme 1995 hat sich Josef Schlein übrigens voll auf Direktvermarktung spezialisiert. Seine Fischspezialitäten bietet er küchenfertig ab Hof, auf Bauern- und Genussläden, in privaten Spar-Märkten, Buschenschenken und in der regionalen Haubengastronomie an.
Michaela Friedl geht innovativen Weg
Um fit für die Zukunft zu sein, verlassen zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe in der Steiermark traditionelle Wege und versuchen sich an Neuem. Die Landwirtschaftskammer unterstützt die Innovationskraft der Betriebe und vergibt Jahr für Jahr den Agrar-Innovationspreis „Vifzack 2022“.
Als teilnehmende Kandidatin bei diesem Bewerb wurde auch Michaela Friedl aus St. Stefan im Rosental gewürdigt. Sie ist ausgebildete Diätologin und betreibt auf ihrem mittlerweile im Vollerwerb geführten Bauernhof eine Pilzmanufaktur. Sie punktet mit der Kombination aus diätologischem Know-how und ihrer Passion für Edelpilze und Pilzprodukte. „Bei meinem Volleinstieg in die Pilzzucht habe ich auf Innovation und gute Planung gesetzt. Vor allem bei der Produktentwicklung habe ich die Chance meiner Alleinstellung als Diätologin und Pilzzüchterin genützt. Trends und Entwicklungen am Lebensmittel- und Ernährungssektor beziehe ich stets in meine Überlegungen und Entscheidungen mit ein – sei es die Tendenz zum Vegetarismus, zur gesundheitsbewussten Ernährung oder zur Regionalität", so Friedl.
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