Projekt an Feldbachs Volksschulen
Sicherheit für die Kinder

Hans-Peter Hierzer, Wolfgang Haas, Bettina Kuplien, Anja Ebenschweiger, Helmut Kos (v.l.). | Foto: RegionalMedien
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Das laufende Schuljahr steht in beiden Feldbacher Volksschulen unter dem Motto "Gewaltfreie Schule". Nun startet ein besonderes Projekt. Im Gewaltpräventionsprogramm "Mein Körper gehört mir" sollen die Kinder gegen psychischen und sexuellen Missbrauch sensibilisiert werden. Der Kiwanis-Club Feldbach finanziert dieses Projekt.

FELDBACH. "Die Schule soll ein sicherer Ort sein, in dem sich Kinder wohl und geborgen fühlen", eröffnete die Elternvereins-Obfrau der Volksschule 2 Feldbach, Bettina Kuplien, das Pressegespräch im Gasthaus Pfeiler's. Anlass ist der Präventions-Workshop "Mein Körper gehört mir" an beiden Feldbacher Volksschulen. "In verschiedenen Treffen mit den Eltern ist der Wunsch entstanden, gemeinsam Strategien gegen Gewalt an Kindern zu entwickeln. Auch der Elternvereins-Obmann der VS 1, Hans-Peter Hierzer, nahm diese Anregung begeistert auf", erzählte Bettina Kuplien weiter.
Der nächste Schritt war, kompetente Projektpartner zu finden. Das Österreichische Zentrum für Kriminalprävention erwies sich dabei als geeignete Ansprechstelle. Seit mehr als zwanzig Jahren bietet diese Stelle ein Gewaltpräventionskonzept gegen sexuellen Kindesmissbrauch an. Der Kiwanis-Club Feldbach unter dem aktuellen Präsidenten Wolfgang Haas finanziert dieses Projekt.

Die beiden Elternvereinsobleute Hans-Peter Hierzer und Bettina Kuplien präsentieren das Projekt an den Volksschulen. | Foto: RegionalMedien
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Erste Schritte sind wichtig

"Man muss alles tun, um Gewalt gegen Kinder zu vermeiden. Dieses Projekt ist ein erster wichtiger Schritt dazu", erklärte der Direktor der VS 2, Helmut Kos. Kiwanis-Präsident Wolfgang Haas ergänzte: "Als Bettina Kuplien uns ihre Idee präsentierte, waren wir im Klub sofort einig, dieses Projekt gemäß unseres Mottos "Wir helfen Kindern" zur Gänze finanziell zu unterstützen". 
Teilnehmer sind rund 200 Kinder der dritten und vierten Klassen der beiden Feldbacher Volksschulen. Projektstart ist ein Informationsabend, an dem Eltern und Lehrkräfte über die Inhalte des Präventionsprogramms informiert werden.
Anja Ebenschweiger vom Österreichischen Zentrum für Kriminalprävention leitet dieses Projekt. Sie informierte über die Hintergründe und nannte auch alarmierende Zahlen. So sind laut Statistik über fünfzig Prozent der mit Gewalt konfrontierten Kinder unter sechs Jahren, dreißig Prozent im Alter von sechs bis zehn Jahren. Unglaubliche neunzig Prozent der Täterinnen und Täter finden sich im Familien- und Bekanntenkreis. In achtzig Prozent der Fälle sucht das Opfer die Schuld bei sich.

Hans-Peter Hierzer, Wolfgang Haas, Bettina Kuplien, Anja Ebenschweiger, Helmut Kos (v.l.). | Foto: RegionalMedien
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Projektablauf und Ziele

Ziel des Präventionsprogramms "Mein Körper gehört mir" ist es, die Kinder in ihrem Wissen zu stärken, dass ihr Körper ihr persönliches Eigentum ist. Er gehört ihnen und nur sie wissen, wie ihr Körper fühlt. Sie werden bestärkt, Nein zu sagen, wenn ihnen die körperliche Nähe unangenehm ist.
Kurze Szenen in dem theaterpädagogischen Programm schildern Situationen, in denen die körperlichen Grenzen von Kindern überschritten und verletzt werden und thematisieren Facetten sexueller Gewalt. So können die Kinder leicht nachvollziehen, wie andere Buben und Mädchen ihre Nein-Gefühle erkennen, und beobachten, wie sie Hilfe suchen und finden. Die Kinder lernen Mut zu haben, ihr Selbstvertrauen zu stärken, Situationen besser einzuschätzen, ihren Körper als etwas Wertvolles und Schützenswertes anzusehen und eigenen Gefühlen zu trauen. Gleichzeitig lernen die Kinder, was sexueller Missbrauch durch Fremde und Familienangehörige bedeutet und dass es feste Regeln gibt, die sie schützen.

Wissenschaftliche Evaluierung

Das theaterpädagogische Programm gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Buben "Mein Körper gehört mir" wurde 1994 in Deutschland entwickelt. Seit 2001 wird es auch in österreichischen Volksschulen sehr erfolgreich angeboten. Es erfolgt eine regelmäßige Qualitätssicherung durch den pädagogischen Leiter des Österreichsichen Zentrums für Kriminalprävention sowie eine laufende Überarbeitung durch die Theaterpädagogische Werkstatt Osnabrück.
Die nachhaltig präventive Wirkung des Programms wurde durch zwei Studien wissenschaftlich evaluiert.

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