Johann Schleich
Sitte und Brauchtum im Steirischen Vulkanland

Brauchtumsvortrag mit Norbert Rungaldier, Anna Binder, Johann Schleich, Karl Lenz und Anton Schnurrer (v.l.). | Foto: KK
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  • Brauchtumsvortrag mit Norbert Rungaldier, Anna Binder, Johann Schleich, Karl Lenz und Anton Schnurrer (v.l.).
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Brauchtum im Steirischen Vulkanland, von Jahresbeginn bis Jahresende, brachte Johann Schleich dem Publikum im Zentrum Feldbach näher. In 60 Jahren Forschungsarbeit hat der Autor und Journalist aus einem Fundus von etwa 30.000 Brauchtumsfotos einen Vortrag zusammengestellt.

FELDBACH. Zu einer Premiere kam es im Zentrum Feldbach im Rahmen eines Brauchtumsvortrages von Johann Schleich. Erstmals zeigte der Feldbacher Journalist und Autor einen Querschnitt aus seinen 30.000 Brauchtumsfotos, die er im Laufe der letzte sechs Jahrzehnte gemacht hat.

Die Lage des Steirischen Vulkanlandes im Grenzbereich zu Slowenien und Ungarn trägt wesentlich zur Vielfalt der Bräuche in dieser Region bei. "Man trifft hier auf mehr als 400 Bräuche, die den Alltag und die Festkultur der Menschen prägen und mitgestalten", betont Johann Schleich. Teils seien diese Bräuche weit verbreitet, in anderen Fällen wiederum auf engste Gebiete beschränkt. Vereinzelt reichen die Bräuche Hunderte Jahre zurück, dann wieder sind sie erst in den letzten Jahrzehnten entstanden.

Mit der Region verbunden

In den Vortrag von Johann Schleich brachten sich die Experten Norbert Rungaldier aus Riegersburg, Karl Lenz aus Stainz bei Straden und Anton Schnurrer aus Straden mit ihrem Wissen ein. Sie sind persönlich mit dem regionalen Brauchtum eng verbunden.

Einleitende Worte sprach die Feldbacher Gemeinderätin Anna Binder, organisiert wurde der Vortrag im Rahmen des Projektes Treffpunkt Zentrum von Gemeinderätin Anna Ploderer.

Die Pfarrkirche von Bad Gleichenberg erstrahlt im Advent in Grün. | Foto: Werner Krug
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Alte und neue Bräuche

Zwischen Advent und Weihnachten gebe es hierzulande so viele Bräuche wie zu keiner anderen Zeit im Jahr, bestätigt Johann Schleich. In den vergangenen Jahrzehnten habe sich beim Brauchtum jedoch vieles verändert. Wurde am Adventkranz, übrigens eine Erfindung des evangelischen Pastors Johann Hinrich Wichern im Jahr 1850,  täglich eine Kerze bis zum Heiligen Abend angezündet, so sind auf ihm seit 1900 bis heuet nur noch vier Kerzen für die vier Adventsonntage verblieben.

Ein recht junger Brauch ist das grüne Licht im Vulkanland. Vor 18 Jahren startete im Advent mit der Beleuchtung des Kirchplatzes von Straden die Kunstinitiative "Grünes Licht". Im diesjährigen Advent erstrahlen bereits 28 Sakralgebäude im Steirischen Vulkanland in Grün. Angestoßen von der Künstlergemeinschaft "ArtGenossenschaft Straden" und auf Initiative des Lichtkünstlers Anton Schnurrer mit Karin Hauenstein-Schnurrer hat sich dieser Lichtbrauch über das ganze Vulkanland ausgebreitet. "Es gibt nur noch drei Gemeinden, die bislang kein sakrales Bauobjekt im Advent grün beleuchten", erklärt der Obmann der ArtGenossenschaft, Karl Lenz.

"Adelung" durch einen Schwertschlag zum "Stuck- bzw. Büchsenmeister" durch die "heilige Barbara" und Verlesung der Sünden durch den wappenkundigen Hofbeamten Herold. | Foto: BMLV/Christian Kickenweiz
  • "Adelung" durch einen Schwertschlag zum "Stuck- bzw. Büchsenmeister" durch die "heilige Barbara" und Verlesung der Sünden durch den wappenkundigen Hofbeamten Herold.
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Althergebracht hingegen ist die Barbarafeier. Rund um den 4. Dezember gedenken die Artilleristen des Aufklärungs- und Artilleriebataillons 7, der 7. Jägerbrigade in Feldbach, im Rahmen der Barbarafeier ihrer Schutzpatronin, der heiligen Barbara. Im Zuge des Gottesdienstes zur heiligen Barbara in Feldbach wurden auch heuer zeremoniell verdiente Soldaten zum "Stuck- oder Büchsenmeister" geschlagen. Dieser Kult geht auf das 15. Jahrhundert zurück.

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