Hatzendorf
Sylvias rasanter Schlitten fährt mit Husky-Stärken
Sylvia Perl aus Oedtgraben bei Hatzendorf ist ein Star in der Schlittenhundeszene und hat noch große Ziele.
HATZENDORF. Sylvia Perl braucht keinen schicken Urlaub – sie liebt ihr rasantes "Hundeleben". Kein Wunder wird sie doch täglich gleich von sieben sibirischen Huskys geknutscht. Wenn der älteste der Runde, Masko, gemeinsam mit Sira, Thimo, Donna, Rocky, Shiva und Cody über das 2.000 Quadratmeter große Areal in Oedtgraben flitzt, kommt so richtig Bewegung ins Spiel. "Ein Husky ist wie ein Kind – schimpfst du, ist er den ganzen Tag beleidigt", schmunzelt die 54-jährige Musherin (Anm.: Schlittenhundeführerin).
Böse sein kann sie ihrem Rudel nicht, schließlich sind die Huskys ähnlich anhänglich wie stur. Und: die Rasselbande zieht Sylvia Perl von Erfolg zur Erfolg. Schon seit 2004, damals ist Sylvia Perl dem Burgenländischen Schlittenhundeverein BSSC beigetreten, ist die Südoststeirerin mit ihren Hunden bei Rennen aktiv und zählt längst zu den großen Namen der Szene. 2018 krönte sich Perl beispielsweise zur Weltmeisterin im Bikejöring. Bei jener Disziplin macht der Hund, der mittels Leine mit dem Bike der Musherin oder des Mushers verbunden ist, das Tempo.
Einen dritten WM-Platz verbuchte die dreifache Mutter im Skijöring. Hier stand sie auf Skiern, während der Hund wieder für Zugkraft gesorgt hat. Des Weiteren steht u.a. ein Europameistertitel im Cani-Cross zu Buche. Dabei sind Mensch und Tier – wieder verbunden mit einer Leine – läuferisch aktiv. An die genaue Anzahl der nationalen Titel kann sich Perl ob der mittlerweile großen Menge an Pokalen spontan nicht erinnern.
"Ich kann mich beim Stricken auch verletzen, wenn ich mich auf die Nadel setze."
Sylvia Perl
Rennmüde ist Sylvia Perl noch lange nicht: Ihr großer Traum lautet, mit vier Hunden auf einem Schlitten auf Schnee einen Weltmeistertitel einzufahren. Dementsprechend hart wird auch trainiert. Auf dem Trainings-Cart geht es zu Spitzenzeiten bis zu fünf Mal die Woche über den sechs Kilometer langen Trainingstrail.
Aufgrund der Pandemie sind Sylvia Perl und ihre Rasselbande bewerbstechnisch schon ausgehungert. Das letzte Rennen hat man 2020 – eine Woche vor Beginn der Pandemie – bestritten. Bis zu 30 km/h betragen übrigens die Spitzenzeiten bei den Rennen. Natürlich kommt es auf den Fahrten über Stock und Stein auch zu der einen oder anderen Blessur. So machte Perl auch schon mal Bekanntschaft mit einem Zaun bzw. einer Absperrung. Die davongetragene Narbe nimmt sie mit Humor. "Ich kann mich beim Stricken auch verletzen, wenn ich mich auf die Nadel setze", lebt sie das Motto "No risk, no fun."
Doch wann hat eigentlich das Faible für die vierbeinigen Begleiter begonnen. "Meine Kinder haben sich einen Hund gewünscht. Ich habe dann zwei Huskys in der Tierecke einer Zeitung entdeckt. Eskimo und Dakota waren damals schon elf und zwölf Jahre alt und sind mittlerweile schon verstorben", blickt Sylvia Perl zurück.
Spricht man sie auf weitere Verstärkung für ihren Rennstall an, leuchten ihre Augen, doch dieses Thema möchte sie lieber noch im Detail mit ihrem Partner Otmar besprechen.
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