Zum 70er den Mont Blanc
Franz Knittelfelder feiert bald seinen 70er und bezwang davor den Mont Blanc.
"Den mit 4.810 Metern höchsten Berg der Alpen vor meinem 70er zu schaffen, war mein großes Ziel", strahlte Franz Knittelfelder aus St. Stefan im Rosental nach der Erfüllung seines Traumes. Mit seinen Überredungskünsten holte der auch als "Schwalbenvater" bekannte Südoststeirer zuerst Erwin Solar und später auch Erwin Absenger, beide erfahrene Alpinisten, mit an Bord.
Erster erfolgloser Versuch
Die Vorbereitungen begannen bereits im Frühjahr. "Der Mont Blanc wird leider oft unterschätzt. So gab es heuer bereits acht tödliche Unglücke, im Vorjahr waren es 14", weiß Knittelfelder. Gemeinsam mit Solar, ehemaliger Amtsleiter im Gemeindeamt St. Stefan, machte sich der Landwirt bereits im Juli auf den Weg nach Frankreich. Die beiden hatten einen französischen Bergführer engagiert, der sie auf den Gipfel bringen sollte. "Auf Grund der schlechten Witterung haben wir den Aufstieg aber nicht gewagt. Die Woche war aber eine gute Vorbereitung", erinnert sich Knittelfelder. Mit dem Bergführer wurde das Klettern in Fels, Eis und Schnee geübt. Auch an die Höhenlage konnte man sich gewöhnen. Nach der Rückkehr behielt man die Wetterprognosen im Blick. Als vier Wetterstationen für Ende August einige schöne Tage vorhersagten, wurde der zweite Versuch gestartet.
Gipfelsieg
Da man kurzfristig keinen französischen Bergführer egagieren konnte, begleitete Erwin Absenger die beiden. Absenger war erst von einem Fußmarsch nach Mariazell zurückgekommen. Einen Tag später, an einem Sonntag, fuhren die drei nach Chamonix. Nach einer Übernachtung ging es zuerst mit der sogenannten Mont-Blanc-Tramway auf 2.300 Meter Seehöhe. Es folgte der Aufstieg zu der auf 3.835 Meter liegenden Gouter-Hütte. Da das Schutzhaus voll belegt war, übernachteten die drei Südoststeirer im Schuhraum. Nach einem kurzen Frühstück begann um 3.30 Uhr in der Früh der Aufstieg zum Gipfel. Zwei Schlüsselstellen blieben in besonderer Erinnerung. Die Querung eines Steilhanges mit hoher Steinschlaggefahr und der 30 Zentimeter breite Weg über den Bosses-Grat mit Stolperverbot. Am 28. August um 7.30 Uhr war das Ziel erreicht. Nach Gipfelfoto und atemberaubenden Rundblick ging es retour. Schon am nächsten Tag waren die drei Gipfelstürmer wieder zurück in der Südoststeiermark. "Erst als ich oben stand, war ich mir sicher. Vom Mont Blanc wird man geduldet, erzwingen kann man es nicht", strahlt Knittelfelder.
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