Kirchberg an der Raab
Aus für Schulbus, nun wird nach Lösungen gesucht

- Mit dem Aus des Gelegenheitsverkehrs müssen Schüler die stark befahrene L 202 bei Mehlteuer überqueren.
- Foto: MeinBezirk/Gerda Sammer-Schmidt
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In Kirchberg an der Raab sorgt kurz vor Schulbeginn die Einstellung des bisherigen Schulbusses für große Aufregung. Rund 80 Kinder sind betroffen, weil der sogenannte Gelegenheitsverkehr nicht mehr vom Bund bezahlt wird.
KIRCHBERG AN DER RAAB. Auslöser sind neue Fahrpläne, die der Verkehrsverbund Mitte Juli erstellt hat. Mit der neuen Taktung müssen die betroffenen Schüler künftig den öffentlichen Linienverkehr nutzen, selbst wenn dafür ein Umstieg notwendig ist. Nach den Vorgaben des Bundes-Familienlastenausgleichsgesetzes von 1967 gilt ein Schulweg von bis zu zwei Kilometern oder eine Wartezeit von bis zu einer Stunde als zumutbar. Damit entfällt nun auch die Finanzierung des Schülerverkehrs durch den Pfeiferbus.

- Lösungen gemeinsam mit den zuständigen Stellen gesucht: hier die stark befahrene L 202 bei der Einfahrt Mehlteuer
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Kinder sollen Öffis nutzen
Für viele betroffene Eltern ist die neue Regelung jedoch wenig akzeptabel. Besonders für jüngere Kinder sei dieser Schülertransport gefährlich, da sie stark befahrene Straßen überqueren müssen. Auf Anfrage bei der Gemeinde sind dies u. a. die Bushaltestelle in Fladnitz an der B68 sowie die Kreuzung an der L202 bei Mehltheuer. Offiziell beträgt die Distanz zur Schule nur etwa vier Kilometer, in der Praxis sei dies für Volksschulkinder jedoch schwer zu bewältigen, weshalb man jetzt fieberhaft an einer sicheren Lösung für den Schulweg arbeitet.

- Auch für den Schülertransport Fladnitz direkt an der B 68 wird eine Lösung gesucht.
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Forderungen werden geprüft
Die Gemeinde organisierte kurz vor Schulbeginn einen Informationsabend, bei dem die gefährlichen Straßenabschnitte dokumentiert und Vorschläge der Eltern gesammelt wurden. Daraus entstand ein Katalog mit 30 Punkten, der an den Verbund, die Fachabteilung 6 des Landes Steiermark und an das Finanzamt weitergeleitet wurde. Ziel ist es, gemeinsam mit den zuständigen Stellen schnellstmöglich einen sicheren Schulweg für die Kinder bereitzustellen.

- Mit dem Aus des Gelegenheitsverkehrs müssen Schüler die stark befahrene L 202 bei der Einfahrt Mehlteuer überqueren.
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Zuständigkeitsfrage ist klar
Bürgermeister Helmut Ofner (ÖVP) betont, dass die Gemeinde rechtlich nicht verantwortlich sei: „Der Gelegenheitsverkehr wird vom Bund bezahlt, nicht von der Gemeinde.“ Gleichzeitig zeigt er Verständnis für die Sorgen: „Es betrifft 80 Kinder. Ich bin nicht das Gesetz, und ich kann das nicht in einer Woche lösen.“ Wichtig sei, dass ein guter Weg gefunden werde, der sowohl rechtlich als auch finanziell machbar sei. Ofner kritisiert zudem das gegenseitige Zuschieben von Verantwortung und wünscht sich, dass man mit den Anliegen persönlich an ihn herantrete und nicht über Dritte. „Auch ich würde mir viele Dinge anders wünschen. Aber wir haben leider nicht immer für alles eine perfekte Lösung. Er sei jedenfalls für alle Ideen offen, die auch die finanzielle Machbarkeit berücksichtigen.

- Mit dem Aus des Gelegenheitsverkehrs müssen Schüler die stark befahrene B 68 bei Lafnitz überqueren.
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Auf der Suche nach einer Lösung
Die Gespräche zwischen Gemeinde und Eltern verliefen nach Angaben des Bürgermeisters konstruktiv. Nun liegt es an den zuständigen Stellen, den Forderungskatalog zu prüfen und gemeinsam mit der Gemeinde Schritte zur Verbesserung der Situation einzuleiten. Für die betroffenen Familien bleibt der Wunsch nach einem sicheren Schulweg wie bisher, auch wenn die rechtlichen Rahmenbedingungen derzeit wenig Spielraum lassen.
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