Breite Front gegen "Identitären-Zentrale" in Eichkögl

Das neue Zentrum der Identitären Bewegung Steiermark in Eichkögl wurde an der Außenfassade beschmiert. | Foto: WOCHE
  • Das neue Zentrum der Identitären Bewegung Steiermark in Eichkögl wurde an der Außenfassade beschmiert.
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Für großes mediales Aufsehen und Aufregung unter der Bevölkerung sorgt das plötzliche Interesse der Identitären Bewegung Steiermark an der 1.350-Seelen-Gemeinde Eichkögl. Die vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte Gruppierung hat im Ortsteil Mitterfladnitz ihre neue Zentrale eingerichtet.
Wie der Website der Identitären Bewegung und Facebook-Postings zu entnehmen ist, soll das "Hackher Zentrum Neu" als "patriotischer Freiraum" dienen. Das Haus, Vermieter ist laut Gemeinde Peter Mayer, ist mit Seminarraum, Büro und Barbereich ausgestattet und werde laut Homepage-Bericht "Aktivisten sowie Unterstützern Platz für neue Projekte bieten". Die Eröffnung fand mit zahlreichen Sympathisanten am 27. Juli statt.

Eichkögler sind empört

Nicht nur unter der Bevölkerung rege sich Widerstand, wie Bürgermeister Heinz Konrad im Gespräch mit der WOCHE bestätigt, auch unter den Abgeordneten in der Region bildet sich eine breite Allianz gegen die Identitären und deren "Schulungszentrum". Dass die Anwesenheit der Identitären einiges an Zündstoff birgt, zeigt das Beschmieren der Außenfassade nur wenige Tage nach der Eröffnung des Zentrums. Auf der Hauswand prangt die Botschaft "You are not welcome". Neben dem Schriftzug haben die bislang unbekannten Täter ein durchgestrichenes Hakenkreuz aufgesprayt, wie es aus der Landespolizeidirektion Steiermark heißt. Die Ermittlungen laufen.

Polit-Allianz gegen das Zentrum

Landtagsabgeordnete Cornelia Schweiner meldete sich nach Bekanntwerden der Präsenz der "Identitären Bewegung" in der Südoststeiermark unmittelbar an der Grenze zum Bezirk Weiz als Erste zu Wort. Die SPÖ-Regionalparteivorsitzende spricht sich in einer Aussendung politisch gegen das in Eichkögl geplante Zentrum der Identitären Bewegung aus.

"So etwas brauchen wir nicht und das darf bei uns in der Region keinen Platz haben."

Sie, Schweiner, erwarte sich von ihren Kollegen der anderen Parteien einen gemeinsamen Schulterschluss, "in dem wir uns gegen dieses Schulungszentrum aussprechen und wir Seite an Seite für die Menschenrechte und auch unser regionales Leitbild – Stichwort Lebenskultur – eintreten".  
Franz Fartek, Abgeordnetenkollege von der ÖVP, stößt ins selbe Horn, wenngleich er eine andere Taktik an den Tag legen will. Sein Motto:

"Je weniger Bedeutung, desto weniger bedeutend."

Fartek will den Identitären erst gar keine Bühne geben, sprich keine große Bedeutung schenken. "Die Identitären sind einer Richtung zuzuordnen, die uns politisch nicht guttut."
Auch FPÖ-Nationalratsabgeordnetem Walter Rauch ist das Zentrum offensichtlich ein Dorn im Auge.

"Die Partei hat keinerlei Berührungspunkte. Ich distanziere mich auch von den Inhalten und den Aktivitäten."

Sie, die Identitären, würden bereits vom Verfassungsschutz beobachtet. "Das eine ist die Rechtsstaatlichkeit, das andere die Politik", betont Walter Rauch, dass man genau hinschauen müsse, dass alles im gesetzlichen Rahmen bleibe. Aber: Abgeordnete Cornelia Schweiner habe sich noch nicht bei ihm gemeldet, so Rauch in Anspielung auf einen von Schweiner verlangten gemeinsamen Schulterschluss über alle Parteien hinweg.

Ortschef will sich schnell alles anschauen

Bürgermeister Heinz Konrad, der gerade erst nach ein paar Urlaubstagen ins Büro zurückgekehrt ist, will sich schnell einen Überblick verschaffen und alles prüfen lassen. Der Ortschef stöhnt:

"Mir persönlich wäre es lieber und der Gemeinde auch, wenn die rechtsextreme Gruppe nicht komme."

Die jüngsten Entwicklungen in Sachen "Sprayer-Aktion" machen die Situation brisant. Er wolle sich nun schnell alles vor Ort in Mitterfladnitz anschauen und ins Gespräch kommen.

Artikel "Grüne: Gemeinsam Umdenken bewirken!"

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