Die Müllmoral ist im Graben gelandet
Achtloses Wegwerfen von Müll ist im Bezirk speziell neben Straßen ein ausuferndes Problem.
Franz Gindl, Obmann des südoststeirischen Naturschutzvereins, schlägt hinsichtlich der Müllmoral im Bezirk Alarm. Er weist darauf hin, dass ganze Müllsäcke neben den Straßen landen. "Das Problem ist in den letzten drei, vier Jahren massiv geworden", so Gindl. Er fordert Bewusstseinsbildung in den Familien und Schulen und auch empfindliche Strafen.
Hotspots der Müllsünder
"Es ist nicht mehr, aber auch nicht weniger geworden", erklärt Josef Fleischhacker, Leiter des Straßenerhaltungsdienstes der Region Feldbach. Als Hotspots der Müllsünder nennt er die Umfahrungsstraße bei Feldbach, die Streckenabschnitte Taxberg bis Bad Gleichenberg und Kornberg bis Riegersburg sowie den Nahbereich des Grenzübergangs in Bad Radkersburg. Laut Fleischhacker startet der Straßenerhaltungsdienst in Kürze wieder eine große Räumaktion bei den Straßen. Dabei wird der Müll schon beim Sammeln getrennt.
"Man kann sagen, dass die Situation schlecht wie immer ist", so Alfred Derler vom Abfallwirtschaftsverband Feldbach. "Es sind nicht viele, aber es gibt nach wie vor die Unbelehrbaren", erklärt er. Ein eigenes Gesetz in puncto Littering, heißt achtloses Wegwerfen von Müll an öffentlichen Plätzen und in der Natur, gibt es laut Derler nicht. Strafen sind allerdings nach dem Abfallwirtschaftsgesetz möglich, wobei das Strafmaß bis zu 30.000 Euro betragen kann.
Derler und der Abfallwirtschaftsverband betreiben regelmäßig Bewusstseinsbildung an den Schulen. Ein Klassiker – in Kooperation mit Schulen und Vereinen – ist der Steirische Frühjahrsputz, der heuer wieder landesweit zwischen 29. März und 30. April stattfindet. Beim Frühjahrsputz wirkt auch Max Fochtmann mit der Berg- und Naturwacht in Bad Radkersburg mit. Fochtmann unterstreicht, dass sich die Situation mit den Müllsündern verschlimmert hat. Häufig betroffen ist gemäß Fochtmann speziell der Abschnitt zwischen Laafeld und Sicheldorf. Der Naturliebhaber betont, dass es fast unmöglich ist, den Schmutzfinken auf die Schliche zu kommen. Dementsprechend gab es laut Heribert Potocnik, Sicherheitsreferent der Bezirkshauptmannschaft Südoststeiermark, im Vorjahr diesbezüglich auch keine Anzeigen.
Zahlen und Fakten:
Müllmenge: Entlang der 750 Kilometer an Landesstraßen werden im Bezirk pro Jahr vom Straßenerhaltungsdienst rund 20 Tonnen Müll gesammelt.
Strafen: Verwaltungsübertretungen werden gemäß dem Steirischen Abfallwirtschaftsgesetz mit bis zu 30.000 Euro geahndet.
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