Verkehr
Die Region arbeitet an der Rettung der Bahn

- Die Gleichenberger Bahn wird mit Ende des Jahres für den Personenverkehr auf der Strecke zwischen Feldbach und Bad Gleichenberg eingestellt.
- Foto: StB/Fladerer
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Gemeinden und Verbände sollen bei der Finanzierung einer "Tourismusbahn" mithelfen.
Ein paar Tage noch bimmelt die Gleichenberger Bahn zwischen dem Bahnhof Feldbach und jenem im Kurort. Mit Ende des Jahres wird der öffentliche Personenverkehr, wie in der Regionalversammlung einstimmig beschlossen, auf der Strecke eingestellt. Der Erhalt der Landesbahn zur touristischen Nutzung findet breite Zustimmung. Die Umsetzung spießt sich aber wie so oft an der Finanzierung.

- Cornelia Schweiner (SPÖ)
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"Es braucht gemeinsame Kraftanstrengungen von Gemeinden und Tourismusverbänden."
"Wenn Pendler für die Zugfahrt zwischen Bad Gleichenberg und Feldbach 40 Minuten brauchen, und der Regiobus die Strecke in 20 Minuten, also in der halben Zeit, schafft", dann sei mit Blick in die Zukunft der Personenverkehr auf den Gleisen realitätsfern, argumentiert Abgeordnete Cornelia Schweiner. Aber: Sie will in der Region alles daran gesetzt wissen, gemeinsam mit den Gemeinden und den Tourismusverbänden ein touristisches Nachnutzungskonzept zu erarbeiten – auch was die Finanzierung des Betriebs betrifft. "Es gibt ja regionale Fördermittel vom Land, die in der Region eingesetzt werden", alles eine Frage der Priorisierung, so Schweiner.
Kommt Übergangslösung?
Abgeordneter Franz Fartek ist ebenfalls für eine touristische Nachnutzung des "Dschungelexpresses", wie die Gleichenberger Bahn im Volksmund liebevoll genannt wird. Voraussetzung ist freilich die Finanzierbarkeit. Was den Personenverkehr betrifft, habe man sich – wie im Mobilitätsplan beschlossen – für die attraktivere Variante mit den Regiobussen, die bereits unterwegs sind, entschieden. Was die geplanten vier Kurspaare an Sonn- und Feiertagen betrifft, laufen die Gespräche mit den Bürgermeistern von Bad Gleichenberg, Gnas und Feldbach sowie mit den Landesbahnen. Fartek ist für den Sonn- und Feiertagsverkehr um eine Übergangslösung bis Herbst 2021 bemüht. Wenn jene gelingen sollte, müsste bis dahin die Finanzierung in der Region geklärt sein. Aufgrund der Einstellung des Personenverkehrs fehlen Infrastrukturmittel der öffentlichen Hand in der Höhe von 550.000 Euro und 180.000 Euro für den Betrieb. Dazu kommen noch laufend Kosten für die Sicherung der Eisenbahnkreuzungen.

- Franz Fartek (ÖVP)
- Foto: ÖVP
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"Wir haben uns in der Regionalversammlung einstimmig für die Regiobusse entschieden."
Die Grünen blitzen ab
Der Initiative der Grünen, die die Einstellung des regelmäßigen Personenverkehrs strikt ablehnen, können die Abgeordneten von ÖVP und SPÖ wenig abgewinnen. Grüne-Verkehrssprecher LAbg. Lambert Schönleitner dazu: „Die Gleichenberger Bahn ist derzeit die einzige elektrifizierte Regionalbahn Österreichs, auf der eine Einstellung des regelmäßigen Personenverkehrs droht. Da sie sich im Eigentum der Steiermarkbahn befindet, sie ist auch Betreiberin der Strecke, besteht unmittelbarer Handlungsbedarf für das Land." Seiner Ansicht nach sei eine Fortführung in Form einer – primär von den Gemeinden in der Region finanzierten – Tourismusbahn ohne regelmäßigen Personenverkehr nicht zweckmäßig.



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