Grenzübergreifend arbeiten

Während der Großteil der Schüler seit mehr als einem Monat die Schulbank drückt, haben manche erst jetzt in die Klasse zurückgefunden. Der Grund dafür liegt darin, dass in berufsbildenden höheren Schulen Pflichtpraktika verlangt werden, die die Schüler in den Sommerferien absolvieren. Dass es besonders wertvoll ist, für das Praktikum ins Ausland zu gehen, unterstreicht Andrea Hirschmann-Malle, Fachvorstand an der HLW Feldbach, die für ihre Schülerinnen jährlich über die Organisation "Erasmus plus" Praktikumsplätze organisiert.
"Die Schüler haben durch die Mobilitätsbereitschaft vielfältigere Möglichkeiten am europäischen Arbeitsmarkt. Selbstständigkeit und soziale Kompetenzen der jungen Menschen werden durch die Praktika gefördert, um in der Arbeitswelt flexibler agieren zu können, und auch die Fremdsprachenkompetenzen werden erweitert", so die Pädagogin.

Wie eine neue Familie

Elf Schülerinnen der HLW wagten das Abenteuer. Sie zog es nach Malta, Madeira und München. Auch zwei Maturantinnen griffen auf die Möglichkeit, auf diese Weise Auslandserfahrungen zu machen, zurück. Ihre Arbeitsstätte befand sich in England. Die Ausbildungsplätze waren jeweils gastronomische Betriebe. Dass der erste Arbeitstag besonders in Erinnerung bleiben wird und von Nervosität geprägt war, erzählt Daniela Griesbacher aus St. Stefan, die auf Madeira arbeitete. Aber so wie ihre Mitschülerinnen wurde sie sofort herzlich aufgenommen. Und so betont auch Anna Telser aus Feldbach, die es nach Malta verschlagen hatte: "Ein Arbeitskollege hat gesagt, dass wir wie eine Familie für ihn sind, das werde ich nie vergessen. Der Abschied nach den drei Monaten von unserer ,neuen Familie' fiel uns wirklich schwer."

Erasmus plus

Ein Projekt der EU
Ziel: Das Kompetenzniveau und die Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen verbessern und die allgemeine und berufliche Bildung sowie die Jugendarbeit modernisieren.
Teilnehmer: über vier Millionen EU-Bürger
Zeitrahmen: 2014 bis 2020
Budget: 14,7 Milliarden Euro
www.erasmusplus.at